Ich setze auf die Liebe

„Wen der Himmel retten will, dem schenkt er die Liebe.“

(Laotse)

Ich setze auf die Liebe
Wenn Sturm mich in die Knie zwingt
Und Angst in meinen Schläfen buchstabiert
Ein dunkler Abend mir die Sinne trübt
Ein Freund im anderen Lager singt
Ein junger Mensch den Kopf verliert
Ein alter Mensch den Abschied übt

Das ist das Thema
Den Hass aus der Welt zu entfernen
Und wir bereit sind zu lernen
Dass Macht Gewalt Rache und Sieg
Nichts anderes bedeuten als ewiger Krieg
Auf Erden und dann auf den Sternen

Die einen sagen es läge am Geld
Die anderen sagen es wäre die Welt
Sie läg in den falschen Händen
Jeder weiß besser woran es liegt
Doch es hat noch niemand den Hass besiegt
Ohne ihn selbst zu beenden

Er kann mir sagen was er will
Und kann mir singen wie er’s meint
Und mir erklären was er muss
Und mir begründen wie er’s braucht
Ich setze auf die Liebe! Schluss.

(Hanns Dieter Hüsch)

Quelle: Hanns Dieter Hüsch, Das Schwere leicht gesagt, 1997/4 (0 tvd-Verlag Düsseldorf, 1991)

„Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit!“ (Kolosser 3,14)

Gemeinsam sind wir stark

Ein Mann hatte fünf Söhne, die unaufhörlich miteinander stritten. Wie oft hatte der Vater die Jungen ermahnt, sich zu vertragen und zu achten! Doch sie gerieten immer wieder so heftig aneinander, dass das ganze Haus von ihren Kämpfen und verbissenen Auseinandersetzungen erfüllt war. Eines Tages war der Vater des Streites und seiner Ermahnungen müde. Er nahm fünf gleich starke Holzstücke, band sie zu einem Bündel zusammen und bat jeden Einzelnen der fünf Söhne, das Bündel über dem Knie zu zerbrechen. Keinem der Söhne gelang es, obwohl sie alle kräftig und stark waren. Nun löste der Vater die Schnur, gab jedem Sohn ein einzelnes Stück Holz, das sie alle mit Leichtigkeit zerbrachen. „Jeder für sich ist schnell zerbrochen, aber stark wie das Bündel und unüberwindlich sind Brüder, die zusammenhalten!“

Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit!
Kolosser 3,14