Miteinander

Eine Schulklasse bekommt eines Tages eine neue Lehrerin. Im Rechenunterricht geht es zur Sache. Die Lehrerin schreibt zehn schwierige Aufgaben an die Tafel und holt zehn Kinder nach vorn. Jedes der Kinder soll eine Aufgabe lösen. Wer zuerst fertig ist, soll sich umdrehen, um zu zeigen, wer die oder der Beste ist. Die Kinder rechnen ihre Aufgaben aus. Aber keines dreht sich um. Sie warten, bis auch das letzte Kind seine Aufgabe gelöst hat, und drehen sich alle zusammen um. Die Lehrerin wird ärgerlich: „Ich habe doch gesagt, wer fertig ist, soll sich umdrehen. Versteht ihr das nicht?“
Aber die Kinder erklären ihrer Lehrerin, das wäre doch nicht richtig, wenn eines sich hervortun und die anderen beschämt sein würden.
„Wie sollen wir es denn dann machen?“, fragt die Lehrerin. Die Kinder antworten: „Wer gut und schnell rechnen kann, dreht sich nicht um, sondern hilft den anderen, bis alle fertig sind. Und dann drehen wir uns um!“
Wer ist der Erste, Beste, Schnellste? Das sind die Fragen, die eine Gesellschaft so schwierig machen, Stolz und Neid, Verachtung und Beschämung hervorbringen.
Wie kommen wir gemeinsam ans Ziel, wäre die Frage, die unser Miteinander entgiften könnte.

Und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer.
Epheser 5,2

Gemeinsam sind wir stark

Ein Mann hatte fünf Söhne, die unaufhörlich miteinander stritten. Wie oft hatte der Vater die Jungen ermahnt, sich zu vertragen und zu achten! Doch sie gerieten immer wieder so heftig aneinander, dass das ganze Haus von ihren Kämpfen und verbissenen Auseinandersetzungen erfüllt war. Eines Tages war der Vater des Streites und seiner Ermahnungen müde. Er nahm fünf gleich starke Holzstücke, band sie zu einem Bündel zusammen und bat jeden Einzelnen der fünf Söhne, das Bündel über dem Knie zu zerbrechen. Keinem der Söhne gelang es, obwohl sie alle kräftig und stark waren. Nun löste der Vater die Schnur, gab jedem Sohn ein einzelnes Stück Holz, das sie alle mit Leichtigkeit zerbrachen. „Jeder für sich ist schnell zerbrochen, aber stark wie das Bündel und unüberwindlich sind Brüder, die zusammenhalten!“

Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit!
Kolosser 3,14