Als Sokrates im Gefängnis auf die Vollstreckung seines Todesurteils wartete, beschäftigte er sich mit Geometrie. "Ist das die richtige Zeit dafür?", fragte der Wächter. "Morgen bist du ein toter Mann!" "Soll ich etwa", wunderte sich Sokrates über die Frage, "danach noch Geometrie treiben?"

Kauft die Zeit aus, denn es ist böse Zeit.
Epheser 5,16

Bei Gott sind wir so oder so in bester Gesellschaft.
Kain erschlug seinen Bruder Abel, und Gott nahm ihn in Schutz. Noah war ein frommer Mann und ohne Tadel zu seinen Zeiten und lag betrunken in seinem Zelt. Abraham log, und Gott segnete ihn. Sarah lachte über Gottes Verheißung, und Gott erhörte ihr Gebet. Jakob war ein listiger Betrüger, und Gott versprach ihm Bewahrung auf allen seinen Wegen. Mose war ein Mörder, und Gott machte ihn zum Führer seines Volkes. Simson war ein Geweihter Gottes, erschlug aus Wut dreißig Männer, gab seine Frau einem anderen und nahm sich eine Geliebte. Rahab war eine Prostituierte, und Gott bewahrte sie und ihre Familie. David war ein Ehebrecher, Mörder und Lügner, und Gott vergab ihm. Salomo war ein Kind aus dem Ehebruch, und Gott ließ ihn sein Haus, den Tempel bauen. Elia war lebensmüde, und Gott stärkte ihn. Jeremia verfluchte den Tag seiner Geburt, und Gott gebrauchte ihn. Jona lief davon, und Gott ließ ihn in Ninive sein Bote sein. Zachäus war ein kleiner Mann und großer Gauner, und Jesus kehrte in seinem Haus ein. Judas verriet seinen Herrn, und Jesus gab ihm das Abendmahl. Paulus verfolgte die Christen, und Jesus ließ ihn das Evangelium nach Europa bringen.
Sie alle und wir alle sind Sünder wie sie im Buche stehen, und zugleich von Gott geliebt, wie es im Buche steht, in der Bibel.

Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.
Johannes 8,7

"Der Name ist der Strohhalm, an den sich das ertrinkende Leben klammert." (Eugen Rosenstock-Huessey)
Wenn wir im eigenen Namen leben, uns einen Namen machen wollen, sind wir verraten und verkauft. Als Christen sind wir mit dem Namen über alle Namen persönlich verbunden. Wir müssen uns keinen eigenen Namen machen, im eigenen Namen kämpfen und überleben. Wir halten uns an einen größeren Namen.

Dein Wort ward meine Speise, sooft ich’s empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, Herr, Gott Zebaoth.
Jeremia 15,16

Einst lebte ein Mönch in strenger Askese. Solange die Sonne schien, nahm er weder Speise noch Trank zu sich und widmete sich dem Gebet. Ein heller Stern, der für alle sichtbar auch am Tage am Himmel stand, schien dem Mönch die himmlische Anerkennung für sein tägliches Fasten und Beten. Eines Tages beschloss der Mönch, auf den nahen Berg zu steigen, um seinem Stern noch näher zu sein. Ein kleines Mädchen begleitete ihn, und bald plagte die beiden der Durst in der Mittagshitze. Der Mönch drängte das Kind, Wasser zu trinken. Doch das Mädchen weigerte sich, wenn nicht auch der Mönch etwas trinken würde. So geriet der Mann in einen heftigen inneren Kampf. Auf der einen Seite wollte er um keinen Preis sein Fasten brechen und seinen Stern verlieren. Auf der anderen Seite konnte er es nicht mit ansehen, wie das Kind unter dem Durst litt. So gab er schließlich nach, und die beiden löschten ihren Durst mit frischem Quellwasser. Ganz lange traute sich der Mönch nicht zum Himmel aufzusehen, weil er Sorge hatte, dass sein Stern nun verschwunden sei. Wie erstaunt war er, als er schließlich doch aufblickte und zwei leuchtende Sterne über dem Berg erblickte.

Denn ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer.
Hosea 6,6

Es ist ein Wunder, wenn jemand den Weg des Glaubens beginnt. Es ist ein noch größeres Wunder, wenn er in allen Lebenslagen darauf bleibt. Und es ist das größte Wunder, wenn er – vielleicht erschöpft und verbraucht – das Ziel des Glaubens erreicht.

Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tage geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben.
1.Timotheus 4,7f

Zwei reiche Ladies treffen sich auf dem Boulevard. "Wie geht es Ihnen, und was macht eigentlich Ihr Sohn?" – "O mir geht es gut, und mein Sohn ist Rechtsanwalt in einer großen Kanzlei. Er verdient gut und kümmert sich rührend um mich. Er ruft mich jede Woche an und erfüllt mir jeden Wunsch."
"Und wie geht es Ihnen, und was macht Ihr Sohn?" – "O mir geht es auch sehr gut, mein Sohn ist ein richtiger Lebenskünstler. Er geht zweimal die Woche zu einem berühmten Psychiater. Und was meinen Sie, worüber er für 100 Dollar die Stunde mit ihm spricht: über mich!"

Wie einem Gelähmten das Tanzen, so steht dem Toren an, von Weisheit zu reden.
Sprüche 26,7

Alle Menschen sind klug. Die einen vorher und die anderen nachher. Denn ein wirklich kluger Mensch macht nicht alle Fehler selber, er lernt auch aus denen anderer und hört auf einen guten Rat.

Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet.
Matthäus 7,24f

Ein großer Teil Unruhe und Umtrieb, Unternehmung und Geschäftigkeit, Hast und Hetze, Reisen und Rennen entsteht aus der Täuschung, in der Ferne etwas suchen zu müssen, was in greifbarer Nähe liegt, aber dort übersehen wird.
Hat Blaise Pascal Recht, wenn er sinngemäß meinte: Das Unglück der Menschen besteht eigentlich darin, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer bleiben können? Was suche ich woanders, was es hier, wo ich jetzt bin, nicht gibt?

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Psalm 23,5f

Möge ein Engel dich heute ins Licht führen
und dich vor allem Dunklen bewahren.
Möge er die Ängste aus dir vertreiben
und dich mit Zuversicht erfüllen.
Möge er deine Sorgen tragen helfen
und deine Schritte leicht machen.
Möge er dich innen erwärmen
und außen beschützen.
Möge er dir alle Selbstzweifel nehmen
und dir Gewissheit schenken,
dass du unendlich geliebt bist.

Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
Psalm 91,11f

Was gibt es Dümmeres als sich mit seiner Klugheit zu brüsten. Eitel und um Ansehen bemüht richten Menschen ihr Leben ein, um irgendwann einmal besser leben zu können. Sie ordnen alles ihrer Geltungssucht unter und merken nicht, wie sie den Traum, einmal richtig leben zu können, mit dem wirklichen Leben bezahlen.

Wohl dem Menschen, der Weisheit erlangt, und dem Menschen, der Einsicht gewinnt! Denn es ist besser, sie zu erwerben, als Silber, und ihr Ertrag ist besser als Gold. Sie ist edler als Perlen, und alles, was du wünschen magst, ist ihr nicht zu vergleichen.
Sprüche 3,13ff