"Es mag ja nur eine Binsenweisheit sein, aber es ist eine von den ganz verlässlichen Binsenweisheiten, dass hinter jeder Wolke der Trübsal doch immer auch ein Stern der Verheißung glänzt. Daran trösten wir uns in diesen Wochen, wenn Nacht und Kälte unaufhaltsam zu wachsen scheinen. Wir wissen ja doch, und wir wissen es ganz sicher, dass die finsteren Mächte unterliegen werden mit dem Tag, an dem die Sonne sich wendet, und in der Nacht, in der uns das Heil der Welt geboren wurde." (Karl Heinrich Waggerl)

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.
Jesaja 9,1

"Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten.
Achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal!"
(Aus dem babylonischen Talmud)

Hab Acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken! Denn wenn du das tust, wirst du dich selbst retten und die, die dich hören.
1.Timotheus 4,16

Ich lebe in einem Weltall, das in Lichtjahren gemessen wird. Ein Lichtjahr ist die Entfernung, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, etwa neuneinhalb Billionen Kilometer. In diesem unvorstellbaren Raum lebe ich in einem Ort auf dieser Erde von einem Tag zum anderen.
Ich sehe staunend die große Weite, aber lebe sorgsam die wenigen Stunden eines einzigen Tages und gehe die paar Quadratmeter meines Lebensraumes richtig aus.

Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein. O Herr, hilf! O Herr, lass wohlgelingen!
Psalm 118,24f

"Noch sind die Herzen nicht bereit, weil vieles sie bedrückt,
doch es ist wahr, dass Gottes Tag tagtäglich näher rückt.

Wir zünden unsre Lichter an. Sie gehen wieder aus,
doch Gottes Licht geht ewig auf auch über unserm Haus.

Wir gehen einen langen Weg und kommen doch nicht weit.
Allein der Wartende erfährt den Anbruch dieser Zeit.

Wer aus dem Lärm nach Hause eilt, wird unbegreiflich still,
und er entdeckt, froh wie ein Kind, was Gott uns schenken will.

Die Freude wirft ihr Licht voraus, sie öffnet manche Tür,
und keine Botschaft hält sie auf, denn Gott wirkt selbst in ihr.

Wo uns das Leid gefangen hält, macht Gottes Arm uns frei
und macht, was längst zerbrochen ist, in seiner Liebe neu."
(Johannes Jourdan)

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.
Jesaja 9,1.5

Lege dein Ohr an den Erdboden, dann ist das andere für den Himmel offen!

Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Psalm 121,2

"Zur Winterzeit, als einmal ein tiefer Schnee lag, musste ein armer Junge hinausgehen und Holz auf einem Schlitten holen. Wie er es nun zusammengesucht und aufgeladen hatte, wollte er, weil er so erfroren war, noch nicht nach Hause gehen, sondern erst ein Feuer machen und sich ein bisschen wärmen. Da scharrte er den Schnee weg, und wie er so den Erdboden aufräumte, fand er einen kleinen, goldenen Schlüssel.
Nun glaubte er, wo der Schlüssel wäre, müsste auch das Schloss dazu sein, grub in der Erde und fand ein eisernes Kästchen. Er dachte: Wenn der Schlüssel nur passt! Es sind ganz gewiss kostbare Sachen in dem Kästchen. Er suchte, aber es war kein Schlüsselloch da. Endlich entdeckte er eins, jedoch so klein, dass man es kaum sehen konnte. Er probierte, und der Schlüssel passte glücklich. Da drehte er einmal herum, und nun müssen wir warten, bis er vollends aufgeschlossen und den Deckel aufgemacht hat; dann werden wir erfahren, welch wunderbare Sachen im Kästchen lagen." (Brüder Grimm)

… zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
Kolosser 2,2f

"Ich ging durchs Dorf und sah verschiedene Bauern graben. Jeder für sich allein eine Kartoffelmiete, und jeder deckte seine ab, und vieles andere dieser Art. Wie viel überflüssige Arbeit! Wenn sie das alles gemeinsam täten und dann teilten. Es scheint gar nicht schwer: die Bienen und Ameisen, die Biber tun es. Aber es ist sehr schwer. Der Mensch ist noch sehr weit entfernt davon, eben weil er ein vernunftbegabtes, bewusstes Wesen ist. Der Mensch muss bewusst tun, was die Tiere unbewusst tun. Ehe der Mensch zur Gemeinschaft gelangt, muss er erst einmal den Stand des Viehs erreichen, von dem er noch so weit entfernt ist, darf nicht wegen Lächerlichkeiten Krieg führen, sich nicht überfressen, nicht herumbuhlen, erst danach kann er bewusst die Lebensweise erstreben, wie dies in den Gemeinden versucht wird. Zuerst die Familie, dann die Gemeinde, dann der Staat, dann die Menschheit, dann alles Lebendige, dann die ganze Welt!" (Leo Tolstoi)

Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam.
Apostelgeschichte 4,32

Auf dem Weg zum Grab meiner Frau bleibe ich immer mal wieder stehen an den fünf Gräbern in einer Reihe:

Georg S. * 16.08.1959 † 29.11.1993
Ken S. * 12.02.1986 † 29.11.1993
Nils S. * 01.05.1988 † 29.11.1993
Douglas S. * 28.10.1990 † 29.11.1993
Sabrina S. * 19.02.1992 † 29.11.1993

Welche Tragödie mag sich hinter den Namen und Zahlen verbergen? Ein Vater mit 34 Jahren und seine vier Kinder im Alter von 7, 5, 3 und 1 Jahr sterben an einem Tag, und wie kann eine Frau und Mutter solch einen Verlust überleben?
War es ein Autounfall, ein Unglück im Urlaub, ein Wohnungsbrand, der nachts die Menschen im Schlaf überrascht hat, oder eine defekte Gastherme, deren ausströmendes Gas die Menschen umbrachte? War es gar eine Familientragödie, Mord oder Selbstmord?
Es ist einfach nicht vorstellbar, dass solch ein Unglück fünf Menschen, bevor sie richtig gelebt haben, ums Leben bringt.

Herr, sei mir gnädig, denn ich bin schwach; heile mich, Herr, denn meine Gebeine sind erschrocken und meine Seele ist sehr erschrocken. Ach du, Herr, wie lange! Wende dich, Herr, und errette mich, hilf mir um deiner Güte willen! Ich bin so müde vom Seufzen; ich schwemme mein Bett die ganze Nacht und netze mit meinen Tränen mein Lager.
Psalm 6,3ff

"Was wird wohl kommen? Was werde ich ausrichten? Ob der tätigste Teil meines Lebens noch vor mir liegt? Ich weiß es nicht. Aber dankbar, getrost blicke ich in die Zukunft. Mein ganzes Leben, die lichten und die düsteren Tage, hat er zu meinem Besten geführt.
Es ist wie eine Seereise auf ein bestimmtes Ziel zu, ich stehe am Steuer, ich habe meinen Weg gewählt, ich tue das Meine. Aber Gott gebietet über Sturm und Meer, er lenkt, und kommt es anders, als ich es mir denke, dann ist dies das Beste für mich. Dieser Glaube liegt fest in meiner Brust, und er macht mich glücklich!" (Hans Christian Andersen)

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
Römer 8,28

"Dass das Ungestaltete am Morgen zur Gestalt wird und des Abends ins Gestaltlose zurücksinkt, dass das helle Gegenüber des Lichtes sich auflöst zur Einheit im Dunkel, dass der lebendige Lärm im Schweigen der Nacht verstummt, dass dem gespannten Wachen im Licht der Schlaf folgt, dass es Zeiten des Wachens und des Schlummerns in der Natur, in der Geschichte, in den Völkern gibt – das alles ist es, was die Bibel meint, wenn sie von der Schöpfung des Tages redet, von dem menschenlosen Tag, der alles, auch das Menschenlos trägt. Der Rhythmus, der Ruhe und Bewegung in einem ist, der schenkt und nimmt und wieder schenkt und wieder nimmt, der so der ewige Hinweis auf Gottes Schenken und Nehmen ist, auf Gottes Freiheit jenseits von Ruhe und Bewegung – das ist der Tag." (Dietrich Bonhoeffer)

Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. (l. Mose 1,4f)