Weihnachten ist eine im tiefen Elend der Welt versteckte, ganz wunderbare Geschichte: aus der Allgegenwart Gottes im überweltlichen Sinn wird die konkrete Gegenwart Gottes in unserem Leben!

Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Lukas 19,10

Den Dankbaren zeigt Gott den Weg zu seinem Heil. Lass dich fragen, ob dein Herz durch Undank so mürrisch, so träge, so müde, so verzagt geworden ist. (Dietrich Bonhoeffer)

Wer Dank opfert, der preiset mich, und da ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes.
Psalm 50,23

Die Was-Fragen bedrücken und kränken uns. Es wird Zeit, dass wir umziehen in die richtigen, die Wer-Fragen.
Was gehört mir? Diese Frage lässt uns raffen und gieren, besitzen und behalten. Wem gehöre ich? Diese Frage macht uns ruhig und geborgen, denn wir gehören Gott und sind in seiner Hand erlöst und gehalten.
Was ist der Mensch? Diese Frage macht uns zu Objekten, unser Wert wird zur Verwertbarkeit, unsere Würde zum Nutzen anderer. Wer bin ich? Diese Frage findet eine wunderbare Antwort: Ich bin gewollt und geliebt, getragen und versorgt. Was kommt? Diese Frage macht Angst, denn niemand weiß, was die Zukunft bringt. Jeden Tag kann jeden Menschen alles treffen. Wer kommt? Diese Frage macht Hoffnung und weckt Zuversicht. Gott selbst macht sich auf und kommt auf uns zu. Jesus ist unsere Zukunft, und die Botschaft des Advents ist gewaltig: Siehe, dein König kommt zu dir!

Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?
Psalm 27,1

Ein Lehrer möchte seinen Schulkindern das Wunder der Weihnacht näher bringen. Die Kinder sind um die Krippe mit all den großen Figuren versammelt. Eindrücklich beschreibt der Lehrer das wunderbare Bild des Friedens: "Seht ihr, wie Maria und Josef das Kind umgeben, und merkt ihr, wie selbst Ochse und Esel zusammen mit den Schafen die Krippe umringen, einträchtig, ohne sich zu drängen oder zu stoßen. Was meint ihr, warum stehen die wohl so friedlich und ruhig nebeneinander?" Nach langem Überlegen meint einer der Schüler: "Weil sie aus Holz sind!" Müssen wir eigentlich aus Holz sein, um friedlich zu bleiben, oder können auch lebendige, sensible Menschen einträchtig mit einander umgehen?

Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Römer 15,5f

Das muss man einfach gesehen haben, sagen die Leute, und schwärmen von fernen Ländern, den Wundern der Erde und den Zaubern des Himmels, von der bunten Vielfalt der Kultur und den unbeschreiblichen Schönheiten der Natur. Vieles davon habe ich nie gesehen.
Aber ich habe Menschen lachen und weinen, sich lieben und streiten gesehen. Ich habe Schönheiten verwelken und in entstellten Menschen eine innere Schönheit aufblühen sehen. Ich habe Menschen sterben und Kinder aufwachsen gesehen. Ich habe leuchtende und erloschene, sprühende und müde Augen gesehen. Was muss man eigentlich alles gesehen haben?

Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.
Lukas 2,29f

Gottes Wirken in Schöpfung, Geschichte und unserem Leben ist immer beides: Machtausübung in der Gestalt göttlicher Liebe und Liebesarbeit in der Gestalt göttlicher Kraft. Jesus ist der Machthaber der Welt und der Liebhaber unseres Lebens.

Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist.
Kolosser 2,9f

"Wir sind anfällig dafür, Gott auf unsere vorgefassten Meinungen und Systeme zu reduzieren. Wir haben eben doch ein bisschen Angst vor ihm. Wir möchten ihn gern lieben, aber wir ziehen einen Zaun um uns herum und halten ihn auf Abstand. Dieser Zaun sind unsere geistlichen Gewohnheiten und Gepflogenheiten. Im Grunde sagen wir damit zu Gott: Wenn du hereinkommen willst, musst du schon den alten Eingang benutzen und dich ein bisschen bücken."

(Henri Nouwen)

Vielmehr sollt ihr einer mit dem andern reden und zueinander sagen: " Was antwortet der Herr? " und " Was sagt der Herr? « Aber sagt nicht mehr"Last des Herrn",- denn einem jeden wird sein eigenes Wort zur Last werden, weil ihr so die Worte des lebendigen Gottes verdreht.

(Jeremia 23,35f)

Gott ist stärker als alle Starken, aber er hat eine Schwäche für die Schwachen!

Der Herr behütet die Unmündigen; wenn ich schwach bin, so hilft er mir.
Psalm 116,6

Nun fallen ab die Ketten, nun weicht die Dunkelheit.
Das Kind kann uns erretten, verwandelt Leid in Freud.

Von allem, was zu sehen, sieht nichts mich an wie du;
von deiner Krippe gehen mir Lebensströme zu.

Aus tausend Traurigkeiten zur Krippe gehn wir still.
Das Kind der Ewigkeiten uns alle trösten will.
(Fritz von Bodelschwingh)

Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Psalm 73,26

Wer zu stark in die Posaune der Trübsal bläst, hat kein Ohr mehr für die Zauberflöte der Freude!

Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden. Als einer im Elend rief, hörte der Herr und half ihm aus allen seinen Nöten.
Psalm 34,6f