Nur mit dem Haufen da!

Es war in Amerika in der guten alten Zeit, als eine Grundschullehrerin zu Beginn der Religionsstunde ihre Klasse fragte: "Wer von euch möchte später einmal in den Himmel kommen?" Alle Kinder der Klasse streckten den Arm. Nur Charlie nicht. Da wandte sich die Lehrerin erstaunt an ihn: "Nun Charlie, möchtest du nicht?" Der Junge antwortete: "Natürlich will ich in den Himmel kommen, aber doch nicht mit dem Haufen da!"

Es gibt kein Christ sein ohne Gemeinde. Sowenig ein Blatt ohne den Baum und seine Wurzel leben kann, sowenig kann ein Mensch im Glauben ohne die Verwurzelung in der Gemeinde Jesu leben.

Manchmal gleicht die örtliche Gemeinde tatsächlich einem kümmerlichen Haufen. Und doch ist dort unser Platz, unsere Aufgabe und unsere Bewahrung. Denn Jesus ist nur in der Gemeinde. Der Weg zu Gott führt über Jesus und seinen Leib, die Gemeinde. Die kleine, menschliche Gemeinde hat eine große, göttliche Verheißung: "Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben" (Lukas 12,32).

In der Bibel wird der Plan Gottes deutlich: eine Gemeinde aus allen Völkern und Zeiten. Gott geht es um sein großes Reich, dass es Gestalt gewinnt, aufgebaut, durchgebracht und vollendet wird. Und uns darf es nicht nur um unsere persönliche Seligkeit gehen. Wir verkürzen das Evangelium, wenn wir es auf die Fragen nach unserem persönlichen Heil begrenzen.

Jesu kostbares Eigentum ist seine Gemeinde. Er liebt sie wie seine Braut, er hütet sie wie seinen Schatz, er pflegt sie wie sein ein und alles. Und wir wollen von der Selbstliebe zur Jesusliebe und zur Gemeindeliebe hinwachsen. Jeder einzelne Mensch ist Gott wichtig, und er liebt jeden einzelnen persönlich. Aber sein Ziel ist die Gemeinde aus vielen einzelnen Menschen.

"Nur mit dem Haufen da" gibt es einen Weg in das Leben und in die Ewigkeit.

Bunte Gesellschaft an Bord

War das eine Vielfalt in der Arche! Der alte Noah und seine Frau, die jungen Söhne und deren Frauen. Und dann die vielen verschiedenen Tiere. Ein wunderbares Bild für die Gemeinde.

Da ist der Windhund, der allen voran ist, und die Schnecke, die immer hinterherkommt. Das gibt es in einer Gemeinde, Menschen, die schnell und vorneweg sind, und andere, die hinterherkommen. Aber sie gehören beide dazu, und Gott hat sie lieb.

Da ist der Löwe mit seinem mächtigen Haupt und seinen starken Pranken, der König der Tiere, und die kleine Maus, die nur piept und um die Ecke huscht. Starke Menschen mit Führungsqualitäten und schwache, Menschen, die scheu ihr "Piep" sagen, gehören in der Gemeinde zusammen. Und was sie rettet, ist nicht ihre Stärke, sondern das In-der-Arche-Sein.

Da ist die Nachtigall, die so schön singt, dass alle begeistert sind, und der Spatz, der nur so herbe pfeift. Jeder wirkt in der Gemeinde auf seine Weise, und Gott freut sich an der Vielfalt der Gaben und Stimmen.

Da ist der Elefant mit seiner massigen Gestalt und dicken Haut. Wo der hintritt, wächst lange nichts mehr, und an seiner Haut scheint alles abzuprallen. Aber es gibt auch das zarte Reh, das so leicht verletzt und gekränkt ist, zerbrechlich und empfindsam. Bei Gott wohnen Menschen mit einem dicken Fell und solche mit dünner Haut in einem Schiff. Wie massig und unempfindlich sind die einen, wie verletzt und schnell verwundet die anderen. Aber Gott hat sie alle sorgsam in seiner Hand.

Da ist die Eule, deren Weisheit man rühmt, und das Schaf, das man für dumm hält, nur weil es den Mund nicht auftut. Auch in der Gemeinde leben Menschen mit Weisheit und Erkenntnis. Und andere hält man fälschlicherweise für dumm, nur weil sie still und schweigsam sind. Aber Gott sieht ihr Herz an und freut sich über alle, die in der Arche leben.

Da ist der Pfau mit der wunderbaren Farbenpracht seines Federkleides, die allen ins Auge fällt, aber auch die Ratte, vor der sich viele ekeln. Manche Menschen in der Gemeinde können ihre Gaben zur Geltung bringen, dass es eine Pracht ist. Andere denken, sie wären wie eine Ratte, die niemand mag. Aber Gott mag sie und lässt sie in seiner Arche überleben.

Was uns Menschen rettet, sind nicht unsere Vorzüge oder Qualitäten. Was uns zugrunde richtet, sind nicht unsere Schwächen und Fehler. Sondern wir überleben in Gottes Gemeinde und gehen außerhalb seiner bergenden Liebe verloren.

Eingeschlossen in die Bewahrung

Es war strahlend blauer Himmel. Die Sonne lachte. Und die Menschen lachten auch, als Noah auf trockenem Land sein großes Schiff baute. Noah lud die Menschen in sein Schiff ein, damit sie vor dem kommenden Gericht bewahrt blieben. Aber sie hatten nur gelacht und ihre Köpfe geschüttelt. Dann begann es zu regnen. Noah und seine Familie gingen in den großen Kasten. Und Gott schloss hinter ihnen zu. Die Menschen standen dabei und lachten.

"Der arme Noah, nun sitzt er in dem dunklen Schiff wie in einem Gefängnis eingesperrt. Der arme Noah, er kann die Sonne nicht mehr sehen, die Menschen nicht mehr hören, sein Haus nicht mehr betreten, sich an den Blumen und Festen nicht mehr freuen, die Wege nicht mehr gehen und seine Felder nicht mehr abernten. Der arme Noah ist ausgeschlossen vom Leben, von allem Schönen, seine Freiheit hat er verloren und ist eingeschlossen in den dunklen Kasten mit all den vielen Tieren!"

Der Regen wurde stärker und mehr. Er hörte gar nicht wieder auf. Die Wasser wurden zur Flut. Sie bedrohte das Leben und riss schließlich alle Menschen dahin. Das Lachen formte sich zum Schrei der Angst, und der Spott wich tiefer Verzweiflung.

Noah aber war gar nicht ausgeschlossen vom Leben, sondern eingeschlossen in die Bewahrung. Noah schaukelte dem Leben entgegen. Wenn Gott unser Leben fest in die Hand nehmen will, dann nicht, um es zu zerdrücken und klein zu machen, sondern um es sorgsam zu umgeben mit Liebe und Bewahrung. Wenn Gott hinter uns abschließt, dann ist das nie der Ausschluss aus dem Leben, sondern der Einschluss in seine Barmherzigkeit. Gott möchte unser Leben nicht mindern und verkürzen, unsere Wege versperren und Lebensräume verwehren, sondern Leben eröffnen und Zukunft schenken. Wenn Gott uns in seine Hand nimmt, geht die Tür zum Leben auf!

"Darum bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand!"

(Psalm 73,23)

Wie lahme Christen wieder auf die Füße kommen

Martin Buber erzählt von seinem Großvater. Er war gelähmt und wurde eines Tages gebeten, die Geschichte von seinem Lehrer zu erzählen. Da erzählte er, wie der heilige Baalschem beim Beten zu hüpfen und zu tanzen pflegte. Der Großvater stand und beschrieb den Lehrer, und die Erzählung riss ihn so hin, dass er hüpfend und tanzend zeigen musste, wie es der Meister gemacht hatte. Von Stund an war er von seiner Lahmheit geheilt.

So muss man von Jesus erzählen und das Leben verkündigen, dass es uns selbst hinreißt und andere ansteckt. Es gibt so viele Rechtgläubige und so viele richtige Predigten, aber so wenige Begeisterte, Hingerissene, über deren Glaubenszeugnis andere Menschen zum Glauben und sie selbst wieder in Schwung und auf die Füße kommen.

"Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben!"

(Apostelgeschichte 4,20)

Im Zeugenstand

Der Husarengeneral von Ziethen war im siebenjährigen Krieg einer der tapfersten und bedeutendsten Generäle. Friedrich der Große mochte ihn besonders gern und lud ihn immer wieder in seine abendliche Tischrunde ein. So auch an einem Karfreitag. Von Ziethen ließ sich entschuldigen, er wäre unabkömmlich, da er zum Abendmahl ginge. Eine Woche nach Ostern saß von Ziethen dann wieder an der Tafel Friedrichs des Großen. Mitten in der Unterhaltung unterbrach Friedrich der Große das Gespräch und sagte zu von Ziethen: "Na, mein Lieber von Ziethen, wie ist ihm denn das Abendmahl am Karfreitag bekommen, hat er den Leib und das Blut Christi auch ordentlich verdaut?" Gespannte Stille. Von Ziethen erhob sich: "Königliche Majestät, Ihr wisst, dass ich bereit bin, auf Euren Befehl alles einzusetzen, Leben, Leib und Gut. Aber es ist noch eine Majestät über Euch, die lasse ich nicht antasten. Ich gebe Euch einen Rat, Majestät: Wenn Ihr dem Volk und den Soldaten diesen Heiland abspenstig macht, grabt Ihr Euch selbst das Grab. Halten zu Gnaden, Majestät!" Die ganze Versammlung hielt den Atem an und wartete ängstlich, was nun kommen würde. Der König erhob sich, legte seine Hand auf die Schulter des Generals und sagte: "Von Ziethen, glücklicher von Ziethen. Um einen solchen Glauben beneide ich ihn!"

Wenn wir unser Christuszeugnis mutig, ehrlich und unbekümmert weitersagen, werden wir neben Hohn und Spott auch Anerkennung und Aufhorchen finden. Wir haben doch die beste Nachricht der Welt weiterzugeben. Viele warten darauf, andere werden darauf gestoßen. Christen sind immer im Zeugenstand.

Schönen Gruß von Gott

Zu Beginn des Jahrhunderts lebte im Schwabenland ein Grobschmied mit dem Namen Huschwadel. Der war stark wie ein Bär und hatte große Hände. Wenn er mit leeren Händen durch die Straßen ging, meinte man, er trüge zwei Handkoffer.

Als Geselle begab er sich auf die Wanderschaft und kam in ein kleines Städtchen in Thüringen. Dort suchte er sich Arbeit, und auf dem Weg zur Herberge sah er ein Plakat: "Heute Abend um 20 Uhr spricht Herr Professor X aus Berlin im Hinterstübchen des, Ochsen zu dem Thema: Warum es Gott nicht geben kann!" Huschwadel denkt bei sich: "Warum es Gott nicht geben kann? Ich habe doch eben noch mit ihm gesprochen!" So findet er sich interessiert um 20 Uhr im Hinterstübchen des "Ochsen" ein und muss mit anhören, wie ein kleiner Mann aus Berlin eine ganze Stunde lang in der lästerlichsten Weise über Gott herzieht. Seine Schimpf- und Spottreden gipfeln in dem Satz: "Liebe Leute, wenn es Gott wirklich gäbe, dann müsste er nach soviel Hohn und Spott jetzt einen Engel schicken, der mir vor Ihren Augen eine Ohrfeige gibt."

Huschwadel erhebt sich, geht in aller Ruhe auf die Bühne und sagt: "Einen schönen Gruß von Gott, für solche Banausen wie dich schickt Gott keine Engel, das kann der Huschwadel auch besorgen!" Und dann legt er ihm die Hand an die Backe. Denn wenn er zugehauen hätte, wäre der Mann wohl hingewesen.

Unser ganzes Leben sollte ein Gruß von Gott sein, ein sichtbares Zeichen seiner Macht und Lebendigkeit, ein Ausdruck seiner Größe und Liebe. Für viele Aufgaben schickt Gott keine Engel. Das können wir auch besorgen: Trösten und Raten, Helfen und Lindern, Warnen und Mahnen.

Jesus sagt: "Ihr werdet aber die Kraft des heiligen Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein!"

(Apostelgeschichte 1,8)

Sprache des Glaubens

Der bekannte Evangelist Samuel Keller hatte im Alter einen treuen Diener, der ihn auf allen seinen Reisen begleitete und die vielen kleinen äußeren Dinge einer Reise erledigte. Abends, wenn Samuel Keller in den überfüllten Kirchen sprach und die Menschen von den Worten tief beeindruckt waren, hielt es den Diener oft nicht mehr auf seinem Platz in der ersten Bank. Er sprang auf und rief in die Kirche hinein: "Das ist mein Herr, und ich bin sein Diener!"

In diesen Worten klang die ganze Freude auf, einen solchen Herrn zu haben. Diese Freude konnte er nicht für sich behalten, er musste sie hinausrufen und anderen mitteilen.

Wir rufen zu Jesus im Gebet, die Zwiesprache eines Menschen mit Gott. Aber dann ist Sprache des Glaubens auch das Zeugnis vor anderen. Beides gehört zusammen, das Reden mit Jesus und das Reden von Jesus. Paulus sagt: "Wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht, und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet." (Römer 10,10)

Warum entschuldigen wir uns, dass wir Christen sind? Wir gehören dem Herrn der ganzen Welt, dem Herrn über Raum und Zeit. Da brauchen wir uns nicht ängstlich zu verstecken. Wir dürfen fröhlich und begeistert weitersagen: "Das ist mein Herr!" Und dann gibt es sicher auch eine Sprache des Glaubens mit den Händen und dem Tun, wenn wir nach den Worten Jesu leben und anderen in seinem Namen begegnen. Mit dem Herzen glauben, mit dem Munde bekennen und mit den Händen das Richtige tun, wäre ein wunderbarer Dreiklang des Lebens. Die eine Sprache des Glaubens in drei verschiedenen Tönen, die zusammengehören.

"Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen!"

Matthäi am Letzten

"Matthäi am Letzten" sagen die Menschen, wenn alles aus ist, wenn keine Hoffnung mehr besteht, wenn das Ende endgültig ist. Dabei steht im letzten Vers des Matthäusevangeliums die beste Aussicht für unser Leben, die Menschheit und die ganze Welt: "Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt!" (28,20). Die letzten Worte Jesu an seine Jünger sind wie ein Testament, wie ein Vermächtnis für alle Zeit und alle Menschen. Jesus hält uns durch alle Tage hindurch die Treue. Bis zur Vollendung der Welt will Gott uns nahe sein.

Im Alten Bund war ein Zeichen der Treue Gottes der Regenbogen mit seinen sieben Farben. Er sollte die Menschen an den Bund Gottes, den er nach der Sintflut geschlossen hatte, erinnern. Der Bogen der Treue Gottes, der Regenbogen erscheint den Menschen auf der Erde als ein Halbkreis, der sich von Horizont zu Horizont spannt. In Wirklichkeit ist der Regenbogen ein Kreis. Vom Flugzeug aus gesehen erscheint der Bogen als vollkommen runder Kreis. Auf der Erde, in Raum und Zeit begrenzt, kommt uns die Treue Gottes nur halb vor. Und wir sehen das Ganze nicht mehr. Und doch ist die Treue Gottes immer ganz und rund, vollkommen und aus sieben wunderbaren Farben. Die letzten Worte Jesu "Ich bin bei euch" sind auch wie ein großer Kreis, in dem unser ganzes Leben Platz hat und gut aufgehoben ist. Mit seiner ganzen, vollkommenen Liebe will uns Jesus begleiten, versorgen und durchdringen bis zur Vollendung. Die letzten Worte Jesu "bei euch" leuchten auch in sieben wunderbaren Farben vor uns auf. Jesus ist vor uns. Er öffnet die Türen, ebnet die Wege, erschließt die Räume. Jesus geht vor uns her. Jesus ist hinter uns. In seiner Liebe räumt er auf, ordnet und bringt zurecht, was in unserem Leben zerbricht und mangelt. Jesus ist in seiner Barmherzigkeit unter uns und trägt uns. Jesus ist mit seiner Macht über uns, deckt uns zu. Seine Übermacht ist wirklich über uns allezeit. Jesus geht neben uns her und bewahrt uns vor Verirrungen nach rechts oder links. Immer wieder bringt er uns auf den richtigen Weg. Jesus ist als Fürsprecher und Anwalt am Thron Gottes für uns. Er tritt für uns ein. Und schließlich ist Jesus auch in uns. Dort möchte er Wohnung nehmen, sich auswirken, unser Leben erfüllen, damit wir dann einmal bei ihm wohnen und zu Hause sein können. Ein wunderbarer Kreis aus sieben Farben, in dem wir ganz geborgen und gut aufgehoben sind. "Matthäi am Letzten" ist die beste Parole für unser Leben.

"Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."‘

(Matthäus 28,20)

"Für mein Leben gern"

In Afrika haben die Schwarzen eine einfache Methode, kleine Affen zu fangen. Sie stellen am Waldrand Tonkrüge mit einem engen Rand auf, füllen Mandelkerne hinein und entfernen sich. Nun wittern die Affen ihre Lieblingsspeise, kommen heran und greifen gierig in den Krug, nehmen die Pfote voller Mandeln und bekommen die gefüllte Pfote nun nicht mehr aus dem Krug heraus. Sie brauchten die Mandeln nur loslassen, um ihre Freiheit und das Leben zu retten. Aber sie essen die süßen Mandeln nun mal "für ihr Leben gern". Darum warten sie mit der gefüllten Pfote, bis die Schwarzen herbeikommen und die Affen gefangen nehmen.

Manchmal geht es uns Menschen auch so. Wir sind in gewisse Dinge so vernarrt, dass wir sie "für unser Leben gern" festhalten. Wir brauchten manche Dinge nur einfach loszulassen und würden unsere Freiheit und das Leben gewinnen.

An welcher Sünde oder Begierde, an welcher Torheit oder Nichtigkeit halten wir "für unser Leben gern" fest? Gott ruft uns zu: "Las die Sünde los, und du gewinnst die Freiheit!" Jesus lädt uns ein: "Las deine Sorge los, ich sorge für dich!" Paulus mahnt uns: "Lasst die irdischen und vergänglichen Reichtümer los, und ihr werdet den wahren Reichtum des Lebens erlangen!"

Ob wir klüger und weitsichtiger sind als die kleinen Affen in Afrika?

"Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr recht frei!"

(Johannes 8,36)

So wird das Leben eine saubere Sache

"Mir geht es dreckig", sagen wir und meinen damit die Mühsal und Last, die Not und Schwierigkeiten im Leben. Wie soll man über die Erde gehen, ohne dreckig zu werden! Wer hinter dem Leben herläuft, fällt bisweilen in den Schmutz. Wir sind nun mal Erdenkinder, aus Erde, für die Erde, auf der Erde. Unser Lebensraum jenseits von Eden ist ziemlich staubig. Und was hat sich auf unserem Lebensweg nicht alles an Dreck und Schmutz an unsere Füße geheftet! Jesus will uns die Füße waschen, wenn sie müde sind vom vielen Umherlaufen und dreckig von all dem Erdenkram. Kurz vor seinem Tod, bei der letzten Mahlzeit, hat Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen, um ihnen seine ganze Liebe zu zeigen. Mit seinem Liebesdienst wollte Jesus seinen Jüngern wohl tun, sie reinigen und für neue Wege stärken. Seine Liebe wäscht alle Sünden ab. Seine Fürsorge teilt alle unsere Sorge. Seine Kraft hilft uns, die Lasten zu tragen. Seine Barmherzigkeit ist stärker als alle Gewalt. Sein Leben ist die Überwindung unseres Todes. Seine Auferstehung ist unsere Hoffnung.

Mir geht es dreckig, aber bei Jesus kann ich den ganzen Dreck loswerden. Jesus wäscht uns nicht den Kopf und stutzt uns nicht zurecht. Er wäscht uns die Füße und liebt uns zurecht. Da ist man wie neugeboren, rein und sauber, befreit und erleichtert. Wir brauchen diesen Liebesdienst, das Gewaschenwerden, immer wieder auf unserem Erdenweg. Jesus sagt: "Werde ich dich nicht waschen, so hast du keinen Teil an mir!" (Johannes 13,8). Darum wollen wir ihm unser Leben hinhalten und ihn bitten, dass er uns reinwäscht. So wird das Leben eine saubere Sache.