Die Wunschliste

Ein junger Mann hatte einen Traum: Er betrat einen Laden. Hinter der Ladentheke sah er einen Engel. Hastig fragte er ihn: "Was verkaufen Sie?" Der Engel gab ihm freundlich zur Antwort: "Alles, was Sie wollen!" Der junge Mann sagte: "Dann hätte ich gern das Ende der Kriege in aller Weit, immer mehr Bereitschaft, miteinander zu reden, die Beseitigung der Elendsviertel in Lateinamerika, mehr Ausbildungsplätze für Jugendliche, mehr Zeit der Eltern, um mit ihren Kindern zu spielen, und, und…"
Da fiel ihm der Engel ins Wort und sagte: "Entschuldigen Sie, junger Mann, Sie haben mich falsch verstanden. Wir verkaufen keine Früchte, wir verkaufen den Samen!"

Jesus sagt: "Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun!"

(Johannes 15,5)

Das Leben lohnt sich

Ein Student im 1. Semester an der Universität in Pennsylvania springt von einem Hochhaus in den Tod. Ein Pastor geht mit den Eltern des Jungen in dessen Zimmer, um das Eigentum des Jungen abzuholen. An der Wand über dem Schreibtisch des Studenten sehen sie einen Zettel angeheftet. Darauf steht in großen Buchstaben: DAS LEBEN IST EINE HÖLLE!

Ein kleiner Junge geht an der Hand seines Vaters spazieren. Auf einem Mäuerchen tanzt er balancierend entlang und hält sich bei seinem Vater fest. Plötzlich sagt der Junge ganz unvermittelt zu seinem Vater: "Papi, das Leben lohnt sich!" – Man möchte fragen, was der kleine Junge von der Schwere und Tiefe des Lebens, von Leid und Trauer, Einsamkeit und Sterben weiß. Und doch: an der Hand des Vaters, die großen und schweren Dinge, die Fragen und Sorgen dem Vater überlassend, lohnt sich das Leben. Wenn wir nur wieder wie Kinder geborgen und gelassen, vertrauensvoll und aufgehoben bei Gott, unserem Vater, an der Hand leben könnten!

"Der Herr ist mein Licht und mein Hell; Vor wem sollte ich mich fürchten‘? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?"

(Psalm 2 7, 1)

Es geht ohne Gott in die Dunkelheit

Nach den Riesen der Antike, den Titanen, hatte man auch den Ozeanriesen benannt, "Titanic". Dieses Schiff wurde als Triumph menschlicher Technik gefeiert und galt als unsinkbar. Übermütige Werftarbeiter sollen an den Schiffsrumpf unter der Wasserlinie Lästerparolen geschrieben haben: "No God – no Pope!" Wir brauchen keinen Gott und keinen Papst! Als das Schiff zu seiner ersten Fahrt von England nach Amerika aufbrach, waren die reichsten und einflussreichsten Menschen der damaligen Welt unter den 1800 Passagieren. Während die Menschen auf dem Schiff dinierten und tanzten, sich an den Bars und in den Sälen vergnügten, war der Eisberg schon da. Kein Mensch glaubte an eine Gefahr. Auch der Kapitän änderte trotz mehrmaliger Warnungen über Funk nicht seinen Kurs. Dieses Schiff würde allen Hindernissen überlegen sein. In der Nacht des 14. April 1912 rammte das Schiff einen Eisberg und zerbarst. Nur wenige der Passagiere konnten in Rettungsbooten vom sinkenden Schiff entkommen. 1517 Menschen ertranken in jener Nacht mit all den Pelzen und Juwelen, mit all dem Glanz und Prunk. Die unsinkbare Titanic versank in den Wogen und liegt seitdem auf dem Meeresgrund. Während das Superschiff langsam unterging und die Menschen mit in die Tiefe zog, spielte die Bordkapelle den Choral: "Näher, mein Gott, zu dir, näher zu dir!"

Wie oft fuhren die Lebensschiffe auf das Meer der Zeit hinaus. An manchen konnte man die Überzeugung lesen: Kein Gott! Wie viele Lebensschiffe sind an den Eisbergen von Not und Elend, Leid und Schuld zerbrochen. Und manchmal verwandelte sich die Überheblichkeit in Sehnsucht und Gebet: "Näher, mein Gott, zu dir, näher zu dir!"

"Der Herr hat sich kundgetan und Gericht gehalten. Der Gottlose verstrickt sich in dem Werk seiner Hände. – Der Herr ist des Armen Schutz, ein Schutz in Zeiten der Not!"

(Psalm 9, 17.10)

Das einfache Glück

Der bekannte französische Dichter Saint-Exupéry war während des zweiten Weltkrieges als Kurier- und Aufklärungsflieger eingesetzt. Auf einem seiner Flüge musste er in einer verlassenen Wüstengegend Afrikas notlanden. Die Maschine ging zu Bruch, und Saint-Exupéry irrte mit seinem Copiloten tagelang durch die Wüste. Sie waren schon fast verdurstet, als sie von vorbeiziehenden Nomaden gefunden wurden. Sie gaben den Entkräfteten kleine Schlucke Wasser zu trinken und retteten deren Leben.

Damals schrieb Exupery in sein Tagebuch: "Wasser, du hast weder Geschmack noch Farbe. Man kann dich nicht beschreiben. Es ist nicht so, dass man dich zum Leben braucht, du selber bist das Leben! Du durchdringst uns als Labsal, dessen Köstlichkeit keiner unserer Sinne auszudrücken vermag. Durch dich kehren uns alle Kräfte zurück, die wir schon verloren gaben. Dank deiner Segnung fließen in uns wieder alle bereits versiegten Quellen der Seele. Du bist der köstlichste Besitz dieser Erde … Du schenkst uns ein unbeschreiblich einfaches und großes Glück."

Alle Menschen haben Durst nach Leben und Sehnsucht nach dem einfachen Glück. Gott hat auf die unbändige Sehnsucht der Menschen geantwortet und sich den Verlangenden als Wasser des Lebens gezeigt.

"Wohlan, alle die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben!"

(Jesaja 55,1f)

Der Tropfen auf den heißen Stein

"Ich bin Jesus neu begegnet. Er hat mich befreit von der dicken Kruste aus Schlamm und Angst, die mich umgab. Jetzt bin ich rein, kristallklar, durchsichtig wie ein Tropfen. Die Sonne spiegelt sich darin. Ich bin ein Tropfen. Aber während ich mich freue, dass ich rein geworden bin, schickt mich mein Meister fort. Ich soll ein Tropfen sein, der ein Feld bewässert. Die Erde saugt mich auf, ich werde Schlamm. Ich soll ein Tropf en sein, der Menschen erfrischt. Aber geht nicht meine Schönheit, meine Klarheit dabei verloren? Ich bin ein Tropfen auf einem heißen Stein, der verdampft wie viele vor ihm. Ich wehre mich dagegen, Herr, dass du mich immer wieder in die Welt schickst, in der ich vor Schmutz nicht atmen kann, in der mich andere ausnützen und mein ganzer Einsatz nicht mehr wert ist als ein Tropfen auf einem heißen Stein. – Aber wenn der Tropf en verdampft, steigt er auf, bis der Dampf wieder flüssig wird und als Tropfen erneut zur Erde fällt, gereinigt, klar, mit anderen Tropfen zusammen. Das geschieht auch mit mir. Herr, wenn ich meine, ich hätte mich verausgabt an eine Welt, die ausgetrocknet ist ohne deine Liebe, wenn ich das Gefühl habe, ich sei leer, dann holst du mich wieder nahe zu dir, machst mich neu, frisch, erfrischend für andere. – Ich verstehe, Herr, du hast dir diesen Kreislauf erdacht. Auch wenn ich manchmal verzagt bin, sage ich wieder Ja zu deinem Auftrag. Ich will der Tropfen auf dem heißen Stein sein – heute – morgen – immer wieder, bis alles geschehen ist, was du durch mich tun willst!"

(Nada Albert)

Nicht große Dinge wollen wir tun, sondern kleine Dinge ganz großartig und treu!

Wasser reinigt und erneuert

Wenn man nach anstrengender Arbeit, verschwitzt, dreckig und ermüdet, ein Bad genommen hat, sagt man: jetzt fühle ich mich wie neugeboren!" Wasser wäscht allen Schweiß und Dreck ab, belebt und erfrischt und lässt verbrauchte Kräfte wiederkehren.

Gott bietet uns solches Lebenswasser an, in dem wir uns reinigen, erneuern und beleben können. Unser Leben ist durch die Sünde mit Mühe und Arbeit, Fluch und Dreck, Schweiß und Tränen vermengt. Aber in seiner Liebe richtet Gott das Bad der Wiedergeburt an, lädt uns zum Baden ein, damit die Sünde abgewaschen, die Wunden geheilt, der Fluch abgenommen, die Mühe in Hoffnung verwandelt werden kann. Im Glauben an Jesus bietet uns Gott ein erfrischendes Bad der Wiedergeburt an.

Wer sein verfluchtes, verdrecktes, verweintes und verschwitztes Leben in die Liebe Jesu eintaucht, wird rein und neu geboren. In einer natürlichen Geburt werden wir Menschenkinder. In einer geistlichen Geburt werden wir Gotteskinder. Lassen wir uns einladen in Gottes Badehaus! Er wartet in unendlicher Liebe und großer Freundlichkeit auf uns.

"Gott rettete uns nach seiner Barmherzigkeit durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist!"

(vgl. Titus 3,4-7)

Gott ist noch da

Ein kleiner Junge darf zum ersten Mal mit seinem Vater in der Eisenbahn mitfahren. Voller Neugier und froher Erwartung stehen sie auf dem Bahnsteig.

Endlich fährt der Zug ein. Vater und Sohn suchen sich einen Platz. Das Abteil ist nun mit ihnen vollbesetzt. Der Junge schaut aus dem Fenster und plaudert mit den Mitreisenden über alles, was er draußen sieht. Ganz vergnügt genießt er die Reise und plappert munter drauflos.

Plötzlich fährt der Zug in einen Tunnel. Es wird finster. Der Junge verstummt. Er sagt kein Wort mehr. Es wird immer dunkler. Da schiebt der Junge seine Hand zum Vater hin und fragt: "Papa, bis du noch da?" Der Vater nimmt die Hand des Jungen und sagt: "Ja, ich bin noch da! " Bald kommt der Zug aus dem Tunnel heraus. Es wird hell. Der Junge beginnt wieder zu plappern.

Das Leben ist wie eine Reise. Freude erfüllt uns. Neugier wacht auf. Wir genießen die Tage, und das Glück lacht uns entgegen. Miteinander und munter sind wir unterwegs. Es geht voran, wir sind froh, es gibt viel zu erleben. Plötzlich ist da der Tunnel der Angst. Dunkle Sorgen legen sich schwer auf uns. Krankheit macht uns einsam und hilflos. Wir werden still, wo man uns verwundet und gekränkt hat. Der Glanz des Lebens verliert sich im Alltagstrott, die Sonne geht unter in den Mühen und Kämpfen. Ganz allein stehen wir vor großen Schwierigkeiten. Wie eine schwere Last drückt uns die Schuld nieder. Die Schatten des Todes fallen auf uns.

Es ist gut, wenn wir dann Gott unsere Hand entgegenstrecken und uns vergewissern: "Vater, bist du noch da?" Gott ist noch da. Er wacht über uns, ist bei uns. Gott ist hellwach und ganz Ohr für seine Menschenkinder.

Auch Jesus durchlebte den Tunnel der Angst und das Dunkel des Todes. Aber Gott führte ihn wieder heraus zu einem neuen Leben und wunderbaren Licht. Und der auferstandene Christus lässt uns sagen: "Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!" (Matthäus 28,20).

Was Glauben ist

In einem Gottesdienst möchte ich der Gemeinde und vor allem den Konfirmanden deutlich machen, was Glauben ist. Ich halte mitten in der Predigt einen Zehnmarkschein hoch. Alle Konfirmanden sind hellwach und schauen her. "Glaubt ihr, dass dies ein echter Zehnmarkschein ist?" frage ich. Alle nicken, einige sagen hörbar Ja. Ich frage weiter: "Dieser Zehnmarkschein ist für euch, ich verschenke ihn an einen von euch, glaubt ihr das?" Verwundert, erstaunt, etwas ungläubig schauen mich die Konfirmanden an. Ich versichere wieder und wieder, die zehn Mark wären für sie. Schließlich rufen einige Ja. Sie halten es also für wahr und möglich. Dann halte ich ihnen vor, dass sie es doch nicht richtig glauben. Schließlich begreift eine Konfirmandin, steht auf, geht durch die ganze Kirche vor allen Leuten nach vorn, kommt bis zur Kanzel, streckt ihre Hand aus und bekommt von mir die zehn Mark. Als sie freudestrahlend ihren Platz eingenommen hat, ärgern sich die anderen Konfirmanden, dass sie sich nicht getraut haben zu kommen. – Nun kann ich erklären, was Glauben ist: aufhorchen auf ein Wort, aufstehen, hingehen und empfangen, was in dem Wort versprochen wurde, und schließlich damit leben. Viele glauben an Gott, indem sie seine Existenz für wahr halten, aber sie kommen nicht zu ihm, empfangen ihn nicht, leben nicht mit ihm. Das ist ein toter Glaube des Kopfes. Aber ein lebendiger Glaube des Herzens macht sich auf und empfängt alles, was Gott uns versprochen hat, und lebt damit.

Das Schönste an der Geschichte mit dem Zehnmarkschein aber war, dass die Konfirmandin auf Grund dieser Erfahrung dann wirklich auch zu Gott ging und sich im Glauben sein ganzes Heil abholte und fröhlich damit lebte.

"Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten!"

(Johannes 6,35)

Mehr Licht

Als Goethe auf dem Sterbebett lag, soll er gerufen haben: "Mehr Licht, mehr Licht!" Der Tod ist dunkel und leuchtet uns nicht ein. Das Leid ist ein finsteres Tal, und wir tappen im Unklaren. Die Schuld liegt wie ein düsterer Schatten auf unserem Leben, und wir sehen oft kein Licht mehr.

Mehr Licht gegen das Dunkel einer Weltnacht, mehr Licht gegen alle finsteren Absichten und düsteren Prognosen, mehr Licht gegen alle Unklarheit und Ratlosigkeit, mehr Licht gegen die dunklen Mächte von Angst und Sorge, Zweifel und Aberglaube. Mehr Licht heißt mehr Jesus, mehr von seinem Glanz, mehr von seiner Liebe und Macht.

Als Jesus am Kreuz starb, verlor die Sonne ihren Schein. Als das Licht der Weit ausgelöscht wurde, mochte auch die Sonne nicht mehr hinsehen und verweigerte ihr lebensspendendes Licht. Das war die dunkelste Stunde der Weltgeschichte. Aber wenn die Nacht am finstersten ist, ist der neue Tag nicht mehr fern. Gott ließ nach dem Dunkel des Todestages die Helle des Auferstehungsmorgens werden. Auf "unsere Stunde und die Macht der Finsternis" (Lukas 22,53) folgte seine Stunde und die Kraft des Lichtes und Lebens. Jesus lebt. Tod und Leid, Schuld und Gericht, Hölle und Teufel und alle dunklen Mächte sind überwunden. Die Ostersonne geht auf über einer Karfreitagswelt. Mehr Licht! Mehr Leben! Mehr Wahrheit! Mehr Liebe! Mehr Jesus!

Als mein Urgroßvater auf dem Sterbebett lag, waren seine letzten Worte an die versammelte Familie: "Suchet Jesus und sein Licht, alles andre hilft euch nicht!"

"Herr Jesus, Gnadensonne, wahrhafts Lebenslicht:
mit Leben, Licht und Wonne wollst du mein Angesicht
nach deiner Gnad erfreuen und meinen Geist erneuen;
mein Gott, versag mir’s nicht!"

(L.A. Gatter)

Wichtige Nachricht

Ein gutgekleideter Herr steht vor dem Schaufenster einer Kunsthandlung und betrachtet aufmerksam ein großes Kreuzigungsgemälde. Während er dort steht und schaut, stellt sich neben ihn ein kleiner Junge mit schmutzigen Hosen und einem zerrissenen Hemd. Der Mann zeigt auf das Bild und fragt den Jungen: "Weißt du, wer das ist, der da am Kreuz hängt?" "Das ist Jesus", kam die schnelle Antwort. Dann nach einer Pause fügte er hinzu: "Die Soldaten, das sind Römer, die Frau, die unter dem Kreuz weint, ist Maria, seine Mutter. Die vornehmen Herren sind die Pharisäer und Schriftgelehrten, und die Menge im Hintergrund ist das schaulustige Volk!" Nach einem langen Schweigen fährt der Junge fort: "Sie haben Jesus gekreuzigt. Er ist für alle Menschen auf dem Hügel Golgatha gestorben."

So stehen sie vor dem Bild und lassen es auf sich wirken. Schließlich streicht der Mann dem Jungen über den Kopf, bedankt sich und geht weiter. Als er schon in der Menge verschwunden ist, hört er plötzlich den Jungen hinter sich herrufen: "Hallo, Herr!" Der Mann wendet sich um und wartet auf den Jungen. Noch außer Atem ruft der Junge dem Mann zu: "Er ist wieder auferstanden. Jesus ist auferstanden und lebt. Das wollte ich Ihnen noch sagen!"

Jesus ist auferstanden. Welch eine wichtige Nachricht!

Jesus ist der leidende und erhöhte Herr, der gekreuzigte und auferstandene Christus. Jesus ist die tiefste Stufe, die Gott herabgestiegen ist, und die höchste Stufe, die ein Mensch je erreichen kann. Jesus ist der Treffpunkt zwischen Gott und Mensch, der Treffpunkt des Lebens!