Ein kleines Buch ganz groß

Der erste schottische Missionar, der nach Indien gesandt wurde, war Alexander Duff. Er wollte in Indien, dem Riesenland mit einer uralten Kultur und Tradition, Seminare und Schulen gründen und auf diesem Wege das Volk der Inder zu Christus führen. So stellte er eine große Bibliothek mit vielen wertvollen Büchern zusammen. Voller Freude ließ er die vielen sorgsam gepackten Bücherkisten auf das Schiff bringen. Doch am Kap der Guten Hoffnung, an der Südspitze Afrikas, geriet das Schiff in einen furchtbaren Sturm und sank. Duff rettete mit der Besatzung nur sein nacktes Leben. All die kostbaren Bücherkisten wurden ein Raub der Wogen. Traurig stand Duff am Strand und sah wehmütig hinaus. Irgendwo auf dem Meeresgrund lagen nun seine mühsam gesammelten Bücher. Da trägt eine Brandung ein paar Trümmer ans Ufer. Darin schwimmt ein kleines Büchlein – seine Taschenbibel. Duff nimmt sie auf. Das einzige Buch, was aus dem Schiffbruch gerettet wurde, die Bibel, wird nun sein Begleiter nach Indien. Mit der Bibel als einzigem Schatz und letzter Weisheit beginnt Duff in Indien seine Missionstätigkeit. Und Gott hat durch ihn und seine Bibel dort große Dinge bewirkt, so dass man später von ihm und seinem Wirken in Indien gesagt hat: "Sein Erscheinen war wie ein Präriebrand, der heiß über das Land fegt. Die Begeisterung, die er entfachte, war tief und glühend!"

Mancher Schiffbruch wird auch unser Lebensschiff bedrohen. Wenn wir nur immer das Beste hindurchretten können, Gottes Wort, seine Weisung und Tröstung, seine Liebe und Treue.

Herr, dein Wort, die edle Gabe,
diesen Schatz erhalte mir;
denn ich zieh es aller Habe
und dem größten Reichtum für.

(N.L. von Zinzendorf)