Dennoch

Von einem Juden wird erzählt, dass er mit Frau und Kind der spanischen Inquisition entflohen war und über das stürmische Meer in einem kleinen Boot zu einer steinigen Insel trieb. Es kam ein Blitz und erschlug die Frau. Es kam ein Sturm und schleuderte das Kind ins Meer. Allein, elend, nackt und geschlagen geht der Jude seinen Weg weiter und spricht zu Gott: "Gott Israels, ich bin hierher geflohen, um dir ungestört dienen zu können, um deine Gebote zu erfüllen und deinen Namen zu heiligen; du aber hast alles getan, damit ich nicht an dich glaube. Solltest du meinen, es wird dir gelingen, mich von meinen Weg abzubringen, so sage ich dir, mein Gott und Gott meiner Väter: es wird dir nicht gelingen. Du kannst mich schlagen, mir das Beste und Teuerste nehmen, das ich auf der Welt habe. Du kannst mich zu Tode peinigen – ich werde immer an dich glauben. Ich werde dich immer lieben – dir selber zum Trotz!"

(Zvi Kolitz)

"Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet."

(Dietrich Bonhoeffer)

"Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind!"

(Römer 8,28)

So geht es nicht

Es war eine wunderbare Hochzeitsfeier. Ein strahlendes Brautpaar, fröhliche Gäste, erlesene Speisen und Getränke, wertvolle Geschenke, ausgelassenes Feiern machten ein herrliches Fest. Eine unvergessliche Hochzeitsreise schloss sich an. Auf der Rückfahrt wird die junge Frau plötzlich ernst und erklärt ihrem Mann: "Ich danke dir für alles, für deine Liebe, dafür, dass ich zu dir gehören und mit dir verbunden sein kann. Aber nun möchte ich doch lieber in meine alte Wohnung, in meinen alten Beruf, zu meinen alten Freunden. Ich möchte schon deine Frau sein, aber doch lieber für mich leben! Ich komme einmal in der Woche zu dir. Wenn ich dich brauche, rufe ich dich an. Aber sonst möchte ich allein klarkommen. Wenn ich krank bin oder Geld brauche, in Schwierigkeiten stecke oder nicht weiter weiß, melde ich mich sofort bei dir. Ich bin ja so froh, dass ich einen guten Mann habe. Aber ich möchte meinen Lebensalltag doch gern allein bestimmen. Wenn ich später einmal sterbe, möchte ich natürlich ganz in dein Haus kommen. Aber ich hoffe, dass das noch sehr lange dauert!"

Mit dem jungen Ehemann empfindet wohl jeder: So geht es nicht. Das ist doch keine Ehe! – Und doch leben viele Christen ihre Glaubensbeziehung zu Jesus genauso. Sie haben einen wunderbaren Herrn. Aber ihr Alltagsleben bestimmen sie allein. In Not und Schwierigkeiten rufen sie zu Jesus. Aber sonst gehen sie in ihren alten Gewohnheiten auf. Die Ewigkeit wollen sie selbstverständlich bei Jesus verbringen. Aber im Leben wollen sie doch lieber allein zurechtkommen. Sie tragen den Namen ihres Herrn. Aber sie leben letztlich im eigenen Namen. Darum lässt Jesus ihnen sagen: "Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot. So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und halte es fest und tue Buße!" (Offenbarung 3,1.3)

Durchkreuzte Pläne

Der englische Maler Thornbill hatte den Auftrag erhalten, das Innere der Kuppel in der St. Paul’s Cathedral in London auszumalen. Nach vielen arbeitsreichen Monaten hatte er einen Abschnitt dieses ehrenvollen Auftrages beendet. Nun schritt er auf dem Gerüst rückwärts, um zu sehen, wie die Bilder aus der Entfernung wirkten. Seine Augen fest auf die Malerei gerichtet, ging er so weit zurück, dass er bis an den Rand des Gerüstes gekommen war, ohne es zu merken. Noch einen halben Schritt weiter, und er wäre unweigerlich abgestürzt. Einer der Gehilfen des Malers bemerkte die schreckliche Gefahr, ergriff einen Pinsel und zog über das nahezu vollendete Gemälde einen breiten Strich. Der Maler, außer sich vor Zorn, sprang vorwärts, um den vermeintlichen Frevler zurückzureißen. Sein Zorn verwandelte sich aber in Dank, als der Gehilfe sagte: "Herr, dadurch, dass ich die Malerei verdarb, habe ich Ihr Leben gerettet. Hätte ich gerufen, so hätten Sie sich vermutlich umgewandt und wären abgestürzt."

So macht Gott manchmal einen Strich durch unsere schönen Lebensbilder und Vorstellungen, um uns vor dem Sturz in den Abgrund zu bewahren.

"Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr!"

(Jesaja 55,8)

Glück und Unglück

Eine Parabel aus China erzählt von einem armen Bauern, der einen kleinen Acker mit einem alten, müden Pferd bestellte und mehr schlecht als recht mit seinem einzigen Sohn davon lebte. Eines Tages lief ihm sein Pferd davon. Alle Nachbarn kamen und bedauerten ihn wegen seines Unglücks. Der Bauer blieb ruhig und sagte: "Woher wisst ihr, dass es Unglück ist?" In der nächsten Woche kam das Pferd zurück und brachte zehn Wildpferde mit. Die Nachbarn kamen und gratulierten ihm zu seinem großen Glück. Der Bauer antwortete bedächtig: Woher wisst ihr, dass es Glück ist?" Der Sohn fing die Pferde ein, nahm sich das wildeste und ritt darauf los. Aber das wilde Pferd warf ihn ab, und der Sohn brach sich ein Bein. Alle Nachbarn kamen und jammerten über das Unglück. Der Bauer blieb wieder ruhig und sagte: "Woher wisst ihr, dass es ein Unglück ist?" Bald darauf brach ein Krieg aus, und alle jungen Männer mussten zur Armee. Nur der Sohn mit seinem gebrochenen Bein durfte zu Hause bleiben.

Wir sehen Glück und Unglück oft nur vordergründig, ungenau und falsch. Wir denken – wie die Nachbarn – nur an das Sichtbare und Heutige. Aber die Dinge liegen oft ganz anders und tiefer und in größeren Zusammenhängen. Gott sieht die Ereignisse ganz anders. Er sieht die Hintergründe, die Zusammenhänge und die Auswirkungen. Wichtiger als das Verstehen ist dann das Vertrauen!

"Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken!"

(Jesaja 55,8f)

Blind glauben

In dein Erbarmen hülle mein schwaches Herz
und mach es gänzlich stille in Freud und Schmerz.
Lass ruhen zu deinen Füßen dein armes Kind,
es will die Augen schließen und glauben blind!

Dieses Lied von Julie Hausmann wird oft belächelt und der Vereinfachung verdächtigt. Man wirft den Christen vor, dass sie die Augen vor der Härte des Lebens verschließen und blind glauben, statt sehend zu werden.

Als junge Braut war Julie Hausmann unterwegs, um ihrem Verlobten, der als Missionar tätig war, nachzureisen. Sie konnte die Ankunft des Schiffes und den Tag der Hochzeit kaum noch erwarten. Endlich legte das Schiff an. Ein Freund des Bräutigams holte sie ab und führte sie, ganz behutsam erklärend, zu dem kleinen Friedhof der Missionsstation. Dort hatte man vor wenigen Tagen ihren Verlobten begraben. Eine Welt brach für die junge Frau zusammen. In ihrem Schmerz schloss sie sich in der Missionsstation ein und weinte Tag und Nacht und schrie zu Gott. Nach drei Tagen und Nächten schloss sie wieder auf und brachte das bekannte Lied mit: "So nimm denn meine Hände und führe mich…" Sie hatte die Not in ihrer ganzen Härte, das Leben in seiner Unbegreiflichkeit, Gott in seiner Maßlosigkeit gesehen. Und wer Gott gesehen hat als einen Herrn, dem kein Leid und keine Not Grenzen setzt, der kann blind glauben.

Wer Gott gesehen hat in seiner Unbegreiflichkeit und Maßlosigkeit, der kann blind glauben, dass alles gut wird, so schlecht es auch sein mag. "Wenn ich, auch gleich nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele, auch durch die Nacht!" Christen freuen sich daran, wenn sie die Liebe Gottes fühlen. Aber sie glauben auch noch daran, wenn sie sie nicht mehr fühlen.

Gott wird dich tragen,
drum sei nicht verzagt,
treu ist der Hüter,
der über dich wacht,
stark ist der Arm,
der dein Leben lenkt,
Gott ist ein Gott,
der der Seinen gedenkt.
Gott wird dich tragen mit Händen so lind,
er hat dich lieb wie ein Vater sein Kind.
Das steht im Glauben wie Felsen so fest:
Gott ist ein Gott,
der uns nimmer verlässt.

(EJ. Crosby, 1820-1915)

Vergiss das Gute nicht

Ein Mann besaß ein schönes Grundstück mit einem hübschen, wohnlichen Haus darauf. Aber er träumte von einem noch besseren Haus. Schließlich wurde er so unzufrieden, dass er beschloss, sein Anwesen zu verkaufen und sich nach seinem Traumhaus umzusehen. Mit dem Verkauf beauftragte er einen Makler. Nun machte er sich auf die Suche nach einem geeigneten neuen Haus. Eines Tages entdeckte er in der Zeitung ein wunderbares Angebot. Alle Angaben entsprachen seinen Vorstellungen. Als er die näheren Unterlagen anforderte, musste er mit Verwunderung feststellen, dass es sich um sein eigenes Grundstück handelte.

Wir wissen oft gar nicht mehr, was wir an unserem Alltag, an unserer Arbeit und Familie, Haus und Garten haben. Über die wenigen Kleinigkeiten, die fehlen, haben wir die großen Gaben und das viele Gute ganz vergessen. Das verstellt uns den Blick für das Leben, die Freude zieht aus, Unzufriedenheit macht sich breit. Gegen die Macht des Fehlenden, die uns beherrschen und negativ polen will, gibt es eine gute Hilfe:

"Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!" (Psalm 103,2).

Haltet an am Gebet

Das Gebet ist das elementarste Zeichen des Glaubens. Das Gebet, die Zwiesprache mit Jesus, ist die Quelle allen Handelns und Tuns. Aber unser Gebet muss wachsen. Das Reden mit Gott hat Stufen. Die erste Stufe heißt: "Herr, gib mir!" Gott lässt sich bitten und gibt uns seine Gaben. Er will gebeten sein, und wir dürfen Gott um alles bitten, ihn mit allen Anliegen bestürmen. Aber unser Gebet darf dann hinwachsen zur zweiten Stufe: "Herr, vergib mir!" Immer deutlicher erkennt man vor Gott seine Unwürdigkeit und Unfähigkeit. Im Licht seiner Wahrheit und Liebe werden unsere Sünden immer deutlicher. Immer demütiger werden wir deshalb um Vergebung bitten. Stufe drei könnte dann lauten: "Herr, vergib ihnen!" Wer Vergebung empfangen hat, wird sie dann auch gerne für andere erbitten und im Geist der Versöhnung an andere Menschen denken. Dann kommt eine weitere Stufe des Gebetes, auf der das Bitten zur Hingabe und Anbetung verwandelt ist: "Herr, nimm mich hin!" Im Gebet legen wir uns ganz in Gottes Hand und lassen alle Sehnsucht, in der wir begehren, zur Anbetung werden, die wir verschenken. Und irgendwann reift auch die letzte Stufe des Gebetes in uns aus: "Vater, in deine Hände befehle ich mein Leben, dein Wille geschehe!" Auch Jesus ist im Garten Gethsemane den Weg zum Bittgebet bis zur Ganzhingabe seines Lebens gegangen. Wir bleiben auch darin Jesu Nachfolger, dass wir diesen Weg nachgehen.

"Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet!"

(Römer 12,12)

Furchtbare und fruchtbare Einsamkeit

Ein Weizenkorn versteckte sich in der Scheune. Es wollte nicht ausgesät werden. Es wollte sich nicht opfern und sterben. Es wollte sein Leben retten. Es wollte prall und goldgelb bleiben. Es wollte sich selbst finden und verwirklichen. – Es wurde nie zu Brot. Es kam nie auf den Tisch. Es wurde nie gebrochen und gesegnet, ausgeteilt und empfangen. Es schenkte nie Leben und Kraft. Es gab nie Freude und Sättigung. – Eines Tages kam der Bauer. Mit dem Staub der Scheune fegte er das Weizenkorn hinweg. Im Staub und Wind war das Weizenkorn verloren, todeinsam und sinnlos bis zum Verfall.

Es gibt eine fruchtbare Einsamkeit, wenn man sich mit seinem Leben einsetzt und aussäen lässt. Dann wachsen unter schmerzlichen Veränderungen die herrlichsten Lebensfrüchte.

Es gibt eine furchtbare Einsamkeit, wenn man sein Leben für sich behalten und vor anderen verstecken will. Man wird sich dort nicht finden und entfalten, sondern nur zerstören und am Ende todeinsam und verloren sein.

"Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, so bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht!"

(Johannes 12,24)

Aufhören!

In einem Supermarkt hat sich vor der Kasse eine Schlange gebildet. Eine ältere Dame bezahlt gerade ihre Waren. Hinter ihr warten eine junge Mutter mit ihrem kleinen Jungen und einem vollen Wagen. Der Junge schiebt voller Ungeduld und Übermut seinen Wagen der älteren Dame in die Beine. Einmal übersieht es die Frau höflich. Der Junge macht weiter. Da sagt die Dame freundlich zu dem Jungen: "Kannst du das bitte lassen, das tut mir weh!" Der Junge hört nicht auf und schiebt den Wagen wieder und wieder gegen die Beine der Frau. Da wendet sich die Dame an die Mutter: "Könnten Sie Ihrem Jungen bitte sagen, dass er damit aufhört?" Die Mutter antwortet frech: "Mein Kind ist antiautoritär erzogen, es weiß alleine, wann es aufhören muss!" Die alte Dame ist sprachlos. Der Junge schiebt weiter den Wagen gegen die Frau. Die junge Mutter lächelt überlegen. Hinter der Mutter steht ein Mann, der mit seinem Honigglas auch auf das Bezahlen wartet. In aller Ruhe schraubt der Mann das Glas auf und gießt der Mutter den flüssigen Honig über den Kopf und sagt unter dem Beifall der Umstehenden: "Ich bin auch antiautoritär erzogen!"

Das Verhalten des Jungen und der Mutter spiegelt einen Irrtum wider, der auch im Großen besteht: Wir meinen, wir wissen, wann wir aufhören sollen.

Der Bauch gehört uns, der Leib gehört uns, das Leben gehört uns, die Zeit gehört uns, das Geld gehört uns. Wir wissen, wann wir mit der Sünde aufhören müssen. Wann müssen wir aufhören mit Rüsten und Abtreiben, mit Humangenetik und künstlichen Menschen, mit Wirtschaftswachstum und Umweltbelastung? Wir sind ohne eine Autorität erzogen. Wir wissen allein, wann wir aufhören müssen. Selbst mit dem Leben hören viele auf, wenn sie meinen, dass es keine Freude mehr machen kann. Aber das ist ein Irrtum. Wir brauchen für unser Leben Maße und Autoritäten, die über unseren kleinen Lusthorizont hinausreichen.

Gott möchte uns in seiner Liebe und Weisheit sagen, wann wir auf hören müssen, damit andere, wir selbst und die ganze Schöpfung nicht zu Schaden kommen. Ob wir noch aufhören, auf Gott und seine Liebe hören können? Vielleicht gießt uns mal jemand ein Glas Honig über den Kopf, damit wir merken, dass es so nicht weitergeht.

"Neigt eure Ohren her und kommt zu mir! Höret, so werdet ihr leben!"

(Jesaja 55,3)

Feste Mauern und offene Türen

Johannes bekommt die Gemeinde Gottes in der Gestalt des himmlischen Jerusalems zu sehen (Offenbarung 21,10-27). Die Stadt Gottes ist umgeben von einer hohen Mauer, die die Bewohner sorgsam umgibt, sicher birgt und verlässlich schützt. Eine feste Mauer der Einfriedigung lässt die Menschen ruhig wohnen und glücklich leben. In der Mauer der Stadt aber sind zwölf Tore, die weit offen stehen. Die Tore werden nie mehr geschlossen und wirken wie eine freundliche Einladung. Die Gemeinde ist offen, und Gott lädt alle Menschen zu sich ein.

Das ist eine einmalig schöne Vision über die Gemeinde: eine fest umgebene Stadt mit offenen Toren, aus denen der Lichtglanz Gottes herausleuchtet und in die die Pracht und Vielfalt der Völker hinein kommen. Alle Gegensätze sind versöhnt. Feste Mauern, die bewahrend umschließen, und offene Tore, die einladend offen stehen, gehören zusammen.

Das Bild von der Gemeinde in der Vollendung deutet für die Christen in dieser Welt eine wichtige Spannung an. Gott umgibt seine Gemeinde mit einer festen Mauer, die uns schützt, aber auch abgrenzt, die uns bewahrt, aber auch scheidet, die uns ganz einfriedet, aber auch fremd sein lässt, die uns liebevoll einschließt, aber auch schmerzlich ausschließt. Gott möchte seine Gemeinde eindeutig umgeben und doch offen sein lassen. Aus der Gemeinde sollen Menschen und Impulse, Lichtblicke und Erkenntnisse, Hilfen und Taten herauskommen. Und die bunte Vielfalt der Menschen mit ihren Fragen und Zweifeln, Sorgen und Schicksalen soll hereinkommen und offene Türen finden.

Nur wenn die Mauern fest sind, das Christsein eindeutig, gewiss und geschützt ist, können die Türen weit offen und die Christen empfänglich sein. Nur wenn die Christen noch offene Türen, Verständnis und Kraft haben, hinauszugehen in die Welt der Meinungen und Religionen, dürfen die Mauern hoch und fest, deutlich und klar sein. In dieser Spannung lebt die Gemeinde und reift sie zur Frucht: fest eingeschlossen in Gottes Machtbereich und ganz offen für alle Menschen und die Welt Gottes.