Krieg ist unmöglich

Als der Krieg zwischen den beiden benachbarten Völkern unvermeidlich war, schickten die feindlichen Feldherren Späher aus, um zu erkunden, wo man am leichtesten in das Nachbarland einfallen könnte. Und die Kundschafter kehrten zurück und berichteten ungefähr mit den gleichen Worten ihren Vorgesetzten, es gäbe nur eine Stelle an der Grenze, um in das andere Land einzubrechen. "Dort aber", so sagten sie, "wohnt ein braver Bauer in einem kleinen Haus mit seiner anmutigen Frau. Sie haben einander lieb, und es heißt, sie seien die glücklichsten Menschen auf der Welt. Sie haben ein Kind. Wenn wir nun über das kleine Grundstück in Feindesland einmarschieren, dann würden wir das Glück zerstören. Also kann es keinen Krieg geben!"

Das sahen die Feldherren denn auch wohl oder übel ein, und der Krieg unterblieb, wie jeder Mensch begreifen wird.

(Chinesisches Märchen)

"Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen!"

(Matthäus 5,9)

Kernwaffen

Lange bevor die Spaltung eines Atomkerns gelang, vollzog sich in der Geschichte der Menschheit eine Kernspaltung, die verheerende Folgen hatte. Es entstand die Spaltung des Urkerns der Welt, in dem Gott und Mensch, Mensch und Mensch, Mensch und Natur im Einklang miteinander waren. Gott und Mensch waren eins, eben atomos = ungeteilt. Aber dann kam die Kernspaltung durch die Sünde. Mensch und Gott, Mensch und Mensch, Mensch und Schöpfung gerieten in die Entfremdung. In dieser Kernspaltung liegt die eigentliche Bedrohung unserer Menschheit. Aus dieser Aufspaltung entstanden ungeheure Energien, die das Leben bedrohen, die Kernwaffen im tieferen Sinn. Die Kernwaffen, die das Leben bedrohen, sind nicht nur aus Atom, Plutonium und Wasserstoff, bestehen nicht nur in Raketen und Bomben, sondern heißen Angst und Gier, Hass und Neid, Eifersucht und Missgunst, Lüge und Gewalt, Ungerechtigkeit und Unterdrückung. All das nimmt seinen Ausgang in den zerrissenen Herzen und aufgespaltenen Beziehungen.

Weltnot ist Herzensnot. Wir Menschen haben den Einklang verloren mit Gott, mit uns selbst, miteinander und mit der Schöpfung. Wir haben etwas Wesentliches verloren, den Zusammenhang, den Einklang.

Darum muss die Abrüstung nicht nur im Großen beginnen, sondern auch in unserem Herzen. Jesus bietet uns seine Liebe und Vergebung, seine Heilung und Verbindung an, damit wir unseren Groll und Ärger, unsere Angst und Sucht, unsere Sünde und Sorge bei ihm abrüsten können.

Wem gilt die Ehre?

Als der bekannte Evangelist Sundar Singh seine letzte Evangelisationsreise durch Südindien machte, hatte er sehr viel Zulauf und Anerkennung. Die Leute waren von seinen Predigten begeistert, und viele Menschen kamen zum Glauben an Jesus. – Ein Freund fragte ihn besorgt, ob ihm so viel Ehrung und Anerkennung nicht zu Kopf steige. Darauf antwortete Sundar Singh: "Als Jesus in Jerusalem einzog, breiteten die Leute ihre Kleider auf dem Wege aus, um Jesus zu ehren. Jesus ritt auf einem Esel. So berührten Jesu Füße die zu seiner Ehre geschmückte Straße gar nicht. Der Esel hingegen schritt über die Kleider hinweg. Aber wäre es nicht töricht gewesen, wenn sich der Esel darauf etwas eingebildet hätte? Man hatte die Straße doch nicht für den Esel, sondern für den Herrn geschmückt. Ebenso töricht wäre es, wenn sich der Evangelist etwas auf die Ehre einbildete, die man doch Jesus erweist. Ich bin doch nur der Esel, der Jesus in die Stadt hineinträgt!"

"Herr, lass mich dein Esel sein, auf dem du zu den Menschen kommst. Gib mir die Genügsamkeit und Eselsgeduld, die Kraft zum Tragen und auch die Sturheit, die ich brauche, um Träger deiner Liebe in einer Welt des Hasses zu sein. Lass mich dein Esel sein, Christus, dass ich dich zu anderen weitertrage!"

Brauchbare Gefäße

Jemand hat Durst. Er will sich etwas Gutes tun und ein Glas Multivitamintrank zu sich nehmen. Dort steht ein Glas. Aber darin sind noch Reste von Milch und Kakao. Das Glas ist verschmiert und verklebt. Niemals würde man in ein solches Glas den wertvollen Trank gießen. Das Glas wird erst geleert, dann gereinigt, schließlich gefüllt und dann gebraucht.

Gott sucht brauchbare Gefäße. Er möchte seine wertvollen Lebenskräfte den Menschen zuführen. Aber er gießt seine Liebe und Freude, seine Kräfte und Möglichkeiten nicht in ungereinigte und halbvolle Gefäße. Gott möchte uns leeren von allem anderen, reinigen mit seiner Vergebung, füllen mit seinem Geist und gebrauchen in seinem Sinn. Gott sucht Menschen, die er so verwenden kann. Ob wir für diese wunderbare Bereitung für Gott greifbar sind?

Was Gott nimmt, leert er.
Was er leert, reinigt er.
Was Gott reinigt, füllt er.
Was er füllt, gebraucht er!

"Dass Christus wohne durch den Glauben in euren Herzen, damit ihr erfüllt werdet mit aller Gottesfülle!"

(Epheser 3,17.19)

Die Hauptperson

Ich besuche eine Frau, die alleine lebt und um ein seelsorgerliches Gespräch gebeten hat. Sie empfängt mich freundlich und führt mich in die gute Stube. Ich schaue mich um und sehe an einer Wand über einer hübschen, alten Kommode eine Menge alter Fotografien. Als ich interessiert auf die Bilder blicke, sagt die Frau: "Hier können Sie meine ganze Familie sehen. Jesus, die Hauptperson (dabei zeigt sie auf ein Christusbild in der Mitte), und hier Mutter und Vater, meine Geschwister mein verstorbener Mann, meine Neffen und Nichten!"
Als ich wieder gegangen bin, muss. ich noch immer an den Satz denken: Jesus, die Hauptperson!"

Ist in unserer Familie, in unserem Leben auch Jesus die Hauptperson? Oder dreht sich alles um unser dickes Ich, einen anderen Menschen, den wir zum heimlichen Gott unseres Lebens machen? Hängen wir an Jesus oder an uns selbst und anderen Menschen? – Vom König Hiskia heißt es in 2. Könige 18,6f:

"Er hing dem Herrn an und wich nicht von ihm ab. Und der Herr war mit ihm, und alles, was er sich vornahm, gelang ihm!"

Eine schwarze Katze

"Mir ist eine schwarze Katze von links nach rechts über den Weg gelaufen. Muss ich nun ein Unglück erwarten?" "Das kommt darauf an, ob Sie ein Mensch sind oder eine Maus!"

Im November 1951 tagt in Paris die UNO. Gerade hat der englische Außenminister das Wort ergriffen, da geschieht etwas, was den Diplomaten das Herz stocken lässt, was die Zeitungsreporter als prickelnde Nachricht durch die Presse schicken, was die Fotografen aufgeregt knipsen: eine schwarze Katze marschiert von links nach rechts durch den Saal! In großen Zeitungen konnte man ein Bild von diesem aufregenden Ereignis sehen. Dabei stand die Frage: "Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?"

Ich meine, das ist ein schlechtes Zeichen für den Geisteszustand unserer aufgeklärten Welt. Man bildet sich ein, Gott überholt zu haben. Jesus hat man zu einem guten, aber schwachen Menschen degradiert. Der Himmel ist entzaubert, die Erde voller Probleme. Menschen betreten den Mond und greifen nach den Sternen. Aber sie glauben an eine schwarze Katze!

Viele Menschen sagen: "Wir glauben auch an Gott!", aber tief im Herzen glauben sie nicht. Die gleichen Menschen sagen: "Wir glauben nicht an Horoskope, Unglückstage oder Zahlen, Maskottchen oder schwarze Katzen!" aber tief im Herzen sind sie doch daran gebunden. Man fürchtet sich vor dem 13. oder vor der Zimmernummer 13. Nur beim 13. Monatsgehalt ist niemand abergläubisch, denn die Geldliebe ist meistens stärker. – Vertrauen wir unser Leben Jesus an und sagen wir uns von allen diesen Dingen des Aberglaubens los. Denn das sind keine Spielereien, sondern dunkle Machenschaften von Gottes Gegenspieler, dem Bösen.

"Der Gott dieser Weit hat den Sinn der Ungläubigen verblendet, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi." "So bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott!"

(2. Korinther 4,4; 5,20)

Meine Last ist zu schwer

Ein Mann war mit seinem Los unzufrieden und fand seine Lebenslast zu schwer. Er ging zu Gott und beklagte sich darüber, dass sein Kreuz nicht zu bewältigen sei. Gott schenkte ihm einen Traum. Der Mann kam in einen großen Raum, wo die verschiedenen Kreuze herumlagen. Eine Stimme befahl ihm, er möchte sich das Kreuz aussuchen, das seiner Meinung nach für ihn passend und erträglich wäre. Der Mann ging suchend und prüfend umher. Er versuchte ein Kreuz nach dem anderen. Einige waren zu schwer, andere zu kantig und unbequem, ein goldenes leuchtete zwar, war aber untragbar. Er hob dieses und probierte jenes Kreuz. Keines wollte ihm passen. Schließlich untersuchte er noch einmal alle Kreuze und fand eines, das ihm passend und von allen das erträglichste schien. Er nahm es und ging damit zu Gott. Da erkannte er, dass es genau sein Lebenskreuz war, das er bisher so unzufrieden abgelehnt hatte. – Als er wieder erwacht war, nahm er dankbar seine Lebenslast auf sich und klagte nie mehr darüber, dass sein Kreuz zu schwer für ihn sei.

"Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch!"

(Psalm 68,20)

Eine Last, die stark macht

Eine Legende aus der Sahara erzählt, dass ein missgünstiger Mann in einer Oase eine besonders schöne junge Palme heranwachsen sah. Da er von Neid auf alles Junge, Hoffnungsvolle erfüllt war, wollte er die schöne Palme verderben. Er nahm einen schweren Stein und legte ihn mitten auf die junge Krone. Der junge Baum schüttelte sich, aber es gelang ihm nicht, den Stein abzuwerfen. Da entschloss er sich, mit der Last zu leben. Er grub seine Wurzeln tiefer in die Erde, so dass die Äste kräftig genug wurden, den schweren Stein zu tragen.

Nach Jahren kam der Mann zurück, um sich an dem verkrüppelten Baum zu erfreuen. Aber er suchte ihn vergebens. Die Palme, inzwischen zur größten und stärksten der ganzen Oase herangewachsen, sagte zu dem Mann: "Ich muss dir danken, deine Last hat mich stark gemacht!"

"Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben!"

(Jakobus 1,12)

Lastträger

Napoleon 1. soll einst mit einer Dame spazierend einem Lastträger mit den Worten ausgewichen sein: "Respekt vor der Last!" Das sagen die feinen Herrschaften bis heute und weichen aus. Wir kennen einen Herrn, der ist den Lastträgern nicht mit hübschen Worten ausgewichen, sondern hat sich angeboten, die Lasten zu tragen. Wie viele Lastträger gehen durch unsere Welt. Die einen seufzen unter der Last der drückenden Sorgen, die anderen plagen sich mit Schwermut und Verzweiflung herum, manche brechen unter der Last von Mühe und Arbeit zusammen, wieder andere werden die schweren Lasten ihrer Schuld und Versäumnisse nicht los, viele tragen schwer am Verlust von Menschen und Werten, andere drückt die Weltnot und Lebensbedrohung nieder. Jesus weicht all diesen Lasten nicht aus, sondern er nimmt sie für uns auf sich und trägt sie, um uns zu erleichtern. Das ist kein frommer Wunsch, sondern eine Realität. Jesus hat auch meine Last mit an das Kreuz genommen und dort ausgehalten und überwunden. Ob wir uns mit unseren Lasten Jesus anvertrauen und die Erfahrung machen, er trägt und hält und bringt uns durch?!

"Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten!"

(Jesaja 46,4)

Gerettet!

Ein Mann droht in einem reißenden Fluss zu ertrinken. Mit letzter Kraft ringt er mit den hohen Wellen. Er kämpft gegen die starke Strömung. Er wehrt sich strampelnd gegen den Sog der Tiefe und schreit um Hilfe. Vom Ufer aus beobachtet jemand den Unfall, rennt und holt ein Seil mit einem Rettungsring. Mit kräftigem Schwung wirft er den rettenden Ring in die Nähe des Ertrinkenden mitten im Fluss. Der sieht den Ring neben sich und hält sich mit aller Macht daran fest. Langsam wird er durch die tosende Flut ans rettende Ufer gezogen. Erst als er auf dem Trockenen ist, wieder zu Atem gekommen, sieht er seinen Retter und nimmt die näheren Umstände und Zusammenhänge wahr.

Menschen drohen im Meer der Zeit zu versinken. Sie kämpfen gegen die Mächte des Verderbens, wehren sich verzweifelt gegen Sünde und Sorge, Ängste und Gewalten. Gott wirft seinen Rettungsring in das Meer der Zeit, mitten hinein in das Gewoge der Menschen. Wir sehen nur den Ring, das ist Jesus Christus, seine Liebe und Macht. Halten wir uns einfach daran fest. Wenn wir dann gerettet sind, erkennen wir Gott näher und die Zusammenhänge, Hintergründe und Wirklichkeiten. Nie würde ein Ertrinkender den rettenden Ring fahren lassen, weil er den Retter am Ufer, die näheren Umstände nicht genau durchschaut. Nein, er ergreift das Nächste und begreift später das Weitere. Warum wollen wir erst alles verstehen, Gott und die Welt, Tiefen und Weiten des Lebens, bevor wir Christus unser Leben anvertrauen? Lassen wir uns erst retten und später alles verstehen. Jesus, das Rettungsseil Gottes, ist uns ganz nahe!