Warum?

Eltern hatten zwei Kinder. Als ihre Tochter im blühenden Jugendalter starb, ließen sie auf den Grabstein meißeln: "Warum?" Klagend, anklagend hallte dieser Schrei wider und blieb ohne Antwort. Als sie Jahre später auch ihren Sohn begraben mussten, ließen die Eltern auf den Grabstein schreiben: "Gott weiß, warum!" Die Frage ist geblieben. Und es gibt keine einfache Antwort darauf. Aber die Eltern wandten sich jetzt mit ihrer Frage an Gott. Ihre Frage nach dem Warum war eingekleidet in das Vertrauen zu Gott und sein Wissen und Weisen. So wollen auch wir nicht mit halben Antworten zu den Leidenden kommen, sondern Leidende und ihre tiefen Fragen zu Gott bringen.

Unsere nackten Fragen brauchen ein Kleid. Die bloße Frage nach dem Warum, die uns immer wieder verletzt und durchbohrt, muss eingekleidet sein in das schützende Vertrauen zu Gott.

"Auf dich bin ich geworfen von Mutterleib an, du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an!"

(Psalm 22,11)