Sein Werk und unsere Werke

Junge Leute mieten sich ein Ruderboot. Aber sie kommen mit den beiden schweren Rudern nicht zurecht. Sie drehen sich im Kreis, einmal so herum, dann wieder anders herum. Erst als sie lernen, beide Ruder gleichmäßig miteinander zu bewegen, fahren sie geradeaus den Fluss entlang und haben Freude an ihrer Fahrt. So ist es auch mit dem Schiff unseres Glaubenslebens und mit dem Schiff, das sich Gemeinde nennt. Es hat zwei Ruder, Glaube und Werke, die Gewissheit im Herzen und das Tun im Leben. Die einen mühen sich mit dem Ruder des Glaubens: "Glauben wir, glauben wir richtig, glauben wir genug und fest?" Sie drehen sich immer im Kreis um sich selbst und ihren Glauben. Die anderen sagen: "Glaube ist doch nicht so wichtig. Taten sind gefragt, soziales Engagement, Gesellschaftsdiakonie, Brot für die Welt, Entwicklungshilfe, Umweltschutz!" Sie sind am Rotieren und drehen sich im Kreis ihrer Taten und Absichten. Erst, wenn wir die beiden Ruder zusammennehmen, gewinnt unser Leben Fahrt, und die Gemeinden kommen in Bewegung. Wir dürfen die Spannung von Glaube und Werken nicht auflösen, sondern aus dieser Spannung immer neue Kräfte beziehen. Ein Glaube ohne Werke ist tot. Handeln ohne die lebendige Quelle der göttlichen Liebe ist wirkungslos.

Unser Glaube und Handeln, das Vertrauen im Herzen und das Wirken mit den Händen sind beides Gottes Werke an uns.

"Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Jesus Christus zu guten Werken, welche Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen!"

(Epheser 2, 10)