Ein offenes Geheimnis
Blaise Pascal, der französische Mathematiker und Philosoph, starb im Alter von nur 39 Jahren. Nach seinem Tod fand man in seiner Jacke einen Zettel eingenäht, das berühmte Memorial: "Feuer! Gott Abrahams, Gott Isaaks, Gott Jakobs, nicht der Gott der Philosophen und Gelehrten. Gewissheit, Gewissheit, Ergriffenheit, Freude, Friede, Gott Jesu Christi. Er ist nur auf den Wegen zu finden, die im Evangelium gelehrt sind!" – Das ist das Vermächtnis eines begnadeten, früh vollendeten Mannes. Gott wird nur auf den Wegen gefunden, die im Evangelium gelehrt sind. Gott ist ein offenes Geheimnis! Es ist alles offen. Gott hat offen geredet. Gott hat offen gehandelt. Man kann Gott in der Schöpfung und in der Geschichte, in seinem erwählten Volk und in seinem geliebten Sohn, in seinem Wort und seiner Gemeinde, im Gebet und im Vertrauen erkennen. Es ist alles offen. Jeder, der Gott finden will, kann ihm begegnen. Jeder, der seine Liebe begreifen und erfahren möchte, kann es tun. Und doch bleibt Gott geheimnisvoll verborgen. Mit sehenden Augen sehen sie nicht, mit hörenden Ohren hören sie nicht. Und wer es hören will, sich öffnet, kann es vernehmen. Das ist die Spannung von Offenbarung und Verhüllung. Es ist offen und verborgen. Gott hat sich gezeigt und verhüllt. Die ganze Bibel ist ein offenes Geheimnis. Und gerade das Buch der Bibel mit den tiefsten Geheimnissen nennen wir Offenbarung.
"Groß ist das gottselige Geheimnis: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit!"
(I. Timotheus 3,16)