Dynamit Gottes

Einige Jungen erlaubten sich einen frechen Silvesterscherz. Sie stahlen aus der Dorfkirche die große Altarbibel. Zu Hause schnitten sie respektlos in das Innere ein großes Loch, verbargen darin einen Knallkörper und verbanden einen Zünder mit dem Deckel des Buches. Gut verpackt legten sie die Bibel nachts vor die Pfarrhaustür. Am Neujahrsmorgen entdeckte der Pfarrer das Paket, öffnete es und fand darin die gestohlene Bibel. Voller Freude öffnete er das Buch. Da gab es einen lauten Knall, und dem Pfarrer flogen die Fetzen um die Ohren. Vom Schreck erholt und vom Dreck gesäubert, geht der Pfarrer in die Kirche und beginnt seine Neujahrspredigt mit der Geschichte von der explodierenden Bibel. "Wer dieses Buch öffnet, muss mit Explosionen rechnen. Denn in diesem Buch ist Dynamit Gottes, seine lebensverändernde Kraft enthalten!" Eindrücklich predigte er über die lebendige Macht des göttlichen Wortes, über die Macht, die in der Bibel verborgen ist und die sich in das Leben hinein auswirkt, wenn wir die Bibel öffnen und darin lesen.

Die Jungen, die neugierig gekommen waren, um einen explodierenden Pfarrer zu erleben, wurden von den Worten so gepackt, dass sie ihren Streich bekannten und sich zu Jesus bekehrten.

Wer Gottes Wort öffnet, darf mit der Kraft Gottes und der Macht Jesu rechnen. Welche "Explosionen" würden sich wohl in unserem Leben ereignen, wenn wir Gottes Wort ganz ernst nähmen. Aber was bleibt von der Bibel und ihrer Lebensmacht, wenn man die Gerichtsworte Gottes in den Wind schlägt und seinen Verheißungsworten kein Vertrauen schenkt. Die Bibel wird zum wirkungslosen Bestseller in Schränken und Vitrinen. Die Bibel will gelesen und gelebt sein. Dann lässt sie die Mächtigen zittern und verleiht den Ohnmächtigen übermenschliche Kräfte. Denn das Wort Gottes ist Dynamit, Lebenskraft.

"Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit!"

(Johannes 17,17)

Wo ist Gott?

Ein Mann verspottet einen Jungen, der aus dem Kindergottesdienst kommt. Ich gebe dir eine Mark, wenn du mir sagst, wo Gott ist!" fordert er den Jungen heraus. Der antwortet: "Und ich gebe Ihnen zehn Mark, wenn Sie mir sagen, wo Gott nicht ist."

Auf die uralte Frage nach Gott gibt es zwei Antworten, die sich gegenüberstehen. Die einen sagen: "Gott ist nirgends. Wir haben ihn nicht gesehen. Wo war Gott in Stalingrad und Auschwitz? Wo war Gott, als unser Kind starb? Gott ist nicht da!" Die anderen sagen: "Gott ist überall. Wir sehen ihn in allen Dingen. Wir erleben ihn in der Schöpfung, wir hören ihn in der Bibel, wir begegnen ihm in der Gemeinde. Und gerade in der Not ist er da. Wir haben Gott in Stalingrad und Auschwitz erfahren. Nirgends war Gott so nahe wie in der Hölle des Leides." Gott ist nirgends. Gott ist überall. Unbeweisbar und unvereinbar stehen sich beide Überzeugungen gegenüber.

Vielleicht gibt es noch bessere Antworten auf die uralte Frage nach Gott. Gott wohnt dort, wo man ihn einlässt. Gott ist der Herr über die ganze Welt. Aber erkennen und erfahren kann man ihn nur, wenn man sein Leben öffnet. Wo immer wir unser Herz, unser Haus, unser Leben ihm auftun, wird Gott mit seiner ganzen Lebensmacht hereinkommen.

Wo Gott nicht ist? Wenn Gott überhaupt irgendwo nicht ist, dann in den Herzen der Ungläubigen, die ihr Leben vor Gott verschließen und versperren.

Jesus sagt: "Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftut, zu dem werde ich hineingehen!"

(Offenbarung 3,20)