In jeder Nacht, die mich bedroht,
ist immer noch dein Stern erschienen.
Und fordert es, Herr, dein Gebot,
so naht dein Engel, mir zu dienen.
In welchen Nöten ich mich fand,
du hast dein starkes Wort gesandt.

Hat banger Zweifel mich gequält,
hast du die Wahrheit nie entzogen.
Dein großes Herz hat nicht gezählt,
wie oft ich mich und dich betrogen.
Du wusstest ja, was mir gebricht.
Dein Wort bestand: Es werde Licht!

Hat schwere Sorge mich bedrängt,
ward deine Treue mir verheißen.
Den Strauchelnden hast du gelenkt
und wirst ihn stets vom Abgrund reißen.
Wann immer ich den Weg nicht sah,
dein Wort wies ihn. Das Ziel war nah.

Hat meine Sünde mich verklagt,
hast du den Freispruch schon verkündet.
Wo hat ein Richter je gesagt,
er sei dem Schuldigen verbündet?
Was ich auch über mich gebracht,
dein Wort hat stets mein Heil bedacht.

In jeder Nacht, die mich umfängt,
darf ich in deine Arme fallen,
und du, der nichts als Liebe denkt,
wachst über mir, wachst über allen.
Du birgst mich in der Finsternis.
Dein Wort bleibt noch im Tod gewiss.

(Jochen Klepper)

Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden (Abend des Tages – Abend des Jahres – Abend des Lebens – Abend der Welt). Und Jesus ging hinein, bei ihnen zu bleiben.
Lukas 24,29

Steht unsere Zukunft unter irgendeinem Tierkreiszeichen, das zu trügerischen Hoffnungen oder dunklen Ahnungen Anlass gibt? Oder unter einem großen Fragezeichen, das uns zwischen Erwartung und Befürchtung ratlos lässt?
Über der neuen Zeit steht das alte Zeichen göttlicher Treue, Gottes Bogen mit den sieben Farben und dem vollkommenen Rund. Unter diesem Bogen werden die kühnsten Hoffnungen noch übertroffen und die schlimmsten Befürchtungen noch überwunden.
Und der Stern der Gottesliebe leuchtet uns den Weg zum Heil, zum Heiland selbst. "Beglänzt von seinem Lichte, hält uns kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam uns die Rettung her."
Wir sehen über die Schwierigkeiten eines neuen Jahres nicht hinweg, aber wir sehen über den Schwierigkeiten den Bogen der Treue Gottes ausgespannt.