Es ist das Herz, das gibt, die Hände geben es nur her! (Aus Afrika)

Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, damit dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
Matthäus 6,3f

"Ich war so klein und von so bescheidenen Neigungen, dass ich niemals vom Paradies und vom vollkommenen Glück geträumt haben würde, wenn ich mich nur ganz leise in einem warmen Winkel der Erde hätte einrichten können, in einem kleinen Haus für mich, das der Sommersonne ausgesetzt und im Winter hinter den Scheiben voll von Licht, Feuer und lieber Gesellschaft gewesen wäre.
Wenn dieses sehr kleine Glück gekommen und geblieben wäre, hätte ich kein Verlangen nach dem Himmel gehabt. Aber Gott sah für mich Größeres als ich selbst. Er hat mir nicht erlaubt, mich auf Erden einzurichten. Er hat mich gezwungen, ‚Verlangen nach dem Himmel’ zu haben." (Marie Noél)

Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.
Offenbarung 3,8

Wer sich an Gott hält, den hält er immer fester und nimmt ihn am Ende ganz zu sich. Gott ist endgültig, am Ende ist seine Liebe noch immer gültig, wenn alles andere schon längst vergangen ist.

Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
Psalm 73,23f

Die schmerzlichen Erfahrungen des Lebens, Leiden, Nöte, Verluste und Enttäuschungen, kann ich am besten verarbeiten, wenn ich sie in größere Zusammenhänge stelle.
Mein persönliches Leid ist Teil eines die ganze gebrochene Welt umfassenden Schmerzes. Ich leide mit der ganzen Menschheit, ja mit der gesamten Schöpfung, die sich nach Heilung und Erlösung sehnt. Und auch den Zusammenhang meines Leidens mit dem Leiden Gottes will ich sehen. Meine persönlichen kleinen und großen Schmerzen sind eng mit den Schmerzen Jesu Christi verbunden. Mein Leiden hat Teil an der Liebe Gottes zu einer verwundeten Welt, wie sie im Leiden Jesu so stark zum Ausdruck kommt.
Das Leiden der gesamten Schöpfung seufzt und sehnt sich nach Erlösung, und das Leiden Jesu hat diese Erlösung in der Auferstehung auch vollbracht. Und an beidem habe ich Anteil.

Und unsere Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: wie ihr an den Leiden teilhabt, so werdet ihr auch am Trost teilhaben.
2.Korinther 1,7

"Dann kam Chanukka nach Bergen-Belsen. Es wurde Zeit, die Chanukkalichter anzuzünden. Kein Ölkrug war aufzutreiben, keine Kerze und eine Chanukka gehörte längst vergangenen Zeiten an. Und so verwandelte sich der Holzschuh eines Häftlings in einen Chanukkaleuchter, Fäden, aus einer Lageruniform herausgezogen, dienten als Docht, und die schwarze Lagerschuhcreme – reines Öl.
Unweit der Haufen lebloser Körper versammelten sich lebendige Skelette, um dem Anzünden der Chanukkalichter beizuwohnen. Der Rabbi von Blushov zündete das erste Licht an und sang mit seiner angenehmen Stimme die beiden ersten Segenssprüche. Die festliche Melodie war von Trauer und Schmerz erfüllt." (Yaffa Eliach)
"Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du uns geheiligt durch deine Gebote und uns befohlen, das Chanukkalicht anzuzünden, der du Wunder erwiesen unseren Vätern in jenen Tagen zu dieser Zeit, der du uns hast Leben und Erhaltung gegeben und hast uns diese Zeit erreichen lassen!"

Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht.
Johannes 1,9f

Wir sind von Gott bedingungslos geliebt, vorbehaltlos angenommen, grenzenlos wertgeschätzt und maßlos bedacht. Aber wir dürfen bedingungslose Liebe nicht mit bedingungsloser Billigung und grenzenlose Barmherzigkeit nicht mit grenzenloser Bejahung verwechseln.
Gott billigt keine Lüge, bejaht keinen Hass und duldet keine Bosheit. Gott liebt uns auch, wenn wir Böses denken oder tun, aber er billigt es keinesfalls. Vielmehr setzt er Grenzen, hat feste Maße und klare Bedingungen, unter denen sich unser so geliebtes Leben entfalten und vor Schaden bewahrt bleiben kann.

Siehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch: den Segen, wenn ihr gehorcht den Geboten des Herrn, eures Gottes, die ich euch heute gebiete.
5.Mose 11,26f

"Ich habe ein Land gesucht zum Leben. Ich bin lange gewandert, ich bin alt geworden, ich habe es noch nicht gefunden. Ich suche ein Land zum Sterben. Ich wünsche mir dafür einen hellen lichten Tag, damit mein Herz es im Einschlafen warm hat.
Ich wünsche mir dafür ein ruhiges, verborgenes Fleckchen Erde, das mich aufnehme, mich bedecke, mich verstecke.
O gute Erde, alle haben mir weh getan –
Meine Freunde mehr als die anderen, aber sage es niemandem. Lass über mich einen Dornbusch wachsen, damit niemand mein Grab findet und nicht die Tränen derer, die ich liebte, auf mich fließen können, ihre höflichen Tränen ohne Schmerz. Sie würden mir noch zu weh tun. Lass lieber auf mich den langen traurigen Regen fallen, den wirklichen Regen." (Marie Noél)

Mein Leben ist hingeschwunden in Kummer und meine Jahre in Seufzen. Vor allen meinen Bedrängern bin ich ein Spott geworden, eine Last meinen Nachbarn und ein Schrecken meinen Bekannten. Ich bin vergessen in ihrem Herzen wie ein Toter; ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß.
Psalm 31,11ff

Was ist auf einem alten Friedhof alles unter den vielen Gedenksteinen versammelt, was gelebt und gelitten hat, all die Krankheiten und Schmerzen, Einsamkeiten und Ängste?
Und über der Erde, was ist da mit den Blumen und Kränzen alles versammelt an Erinnerungen und Wehmut, an Dankbarkeit und Trauer, Verlust und Hoffnung?
Und es gibt nur eine Brücke, die beides verbindet: die Liebe Jesu, die den Tod überwunden hat.

Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Römer 8,38f

"Je älter und reifer wir werden, desto klarer wird es: Wir können nicht von unseren Empfindungen und inneren Erfahrungen leben. Für unser inneres Leben, unseren Frieden und Mut gegenüber der Trübsal ist der letzte Halt das Wort Gottes. Es ist der Anker unserer Seele und die einzige Kraftquelle.
In jungen Jahren, im Frühling des Lebens, sind wir oft von einer Woge der Begeisterung getragen worden. Aber wenn wir die andere Seite des Lebens kennen gelernt haben, wenn von den lodernden Flammen noch graue Aschenhaufen übrig geblieben sind, wenn der Sturm die Blätter vom Baum unseres Lebens gerissen hat, dann merken wir, was es heißt:
‚Wenn dein Wort nicht mein Trost gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elend.’ (Psalm 119,92)
Und zuletzt im Todeskampf, wenn die Kräfte unserer Seele aufgezehrt und die Träume längst verweht sind, dann wird das Wort Gottes, die Bibel, wertvoll und trostreich. Wir hängen daran wie ein Abstürzender über dem Abgrund. Wir klammern uns an die großen Verheißungen, halten uns an die Worte Jesu und wünschen uns nichts anderes mehr, sie sind unser einziger Trost." (Karl Heim)

Dein Wort ward meine Speise, sooft ich’s empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, Herr, Gott Zebaoth.
Jeremia 15,16

"Wie stellt ihr euch die Entrückung des Henoch vor?", werden die Kinder im Kindergottesdienst gefragt. Zum nächsten Sonntag sollen sie ein Bild oder eine Geschichte mitbringen. Einige Bilder zeigen eine große Hand, die Henoch aus einer Wolke heraus ergreift und in den Himmel hinein entrückt.
Ein größeres Mädchen hat eine wunderschöne Geschichte mitgebracht. "Eines Tages klopft Gott an Henochs Haus und lädt ihn zu einem Spaziergang ein. Das wiederholt sich nun jeden Tag, und die Rundgänge werden immer weiter. Bis Gott schließlich zu Henoch sagt: Henoch, wir sind nun so viele Male miteinander gegangen. Wir sind heute so weit von deinem Haus entfernt und zugleich so dicht bei meinem Haus, komm doch mit mir in mein Haus und bleib ganz bei mir!"

Und Henoch wandelte mit Gott … Und weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg und er ward nicht mehr gesehen.
1.Mose 5,22.24