"Dass das Ungestaltete am Morgen zur Gestalt wird und des Abends ins Gestaltlose zurücksinkt, dass das helle Gegenüber des Lichtes sich auflöst zur Einheit im Dunkel, dass der lebendige Lärm im Schweigen der Nacht verstummt, dass dem gespannten Wachen im Licht der Schlaf folgt, dass es Zeiten des Wachens und des Schlummerns in der Natur, in der Geschichte, in den Völkern gibt – das alles ist es, was die Bibel meint, wenn sie von der Schöpfung des Tages redet, von dem menschenlosen Tag, der alles, auch das Menschenlos trägt. Der Rhythmus, der Ruhe und Bewegung in einem ist, der schenkt und nimmt und wieder schenkt und wieder nimmt, der so der ewige Hinweis auf Gottes Schenken und Nehmen ist, auf Gottes Freiheit jenseits von Ruhe und Bewegung – das ist der Tag." (Dietrich Bonhoeffer)

Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. (l. Mose 1,4f)