"Je älter du wirst, desto mehr verbleicht, was du neidest, und wird geringer, was du begehrst. Und die ganze große Summe der Wünsche, mit der ein törichtes Kind auszog, wird in späteren Tagen zu einem kurzen, alles in sich beschließenden Wunsch: Mein Gott, ich bitt durch Christi Blut, mach’s nur mit meinem Ende gut!" (Hermann Bezzel)

Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe? Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn!
Römer 7,24f

Pfarrer Johann Friedrich Flattich war eines der bekanntesten Originale der württembergischen Kirche. Zahlreiche Anekdoten erzählen von seiner Schlagfertigkeit. So hat Pfarrer Flattich eines Tages einem bettelnden Durchreisenden sein bestes Paar Strümpfe geschenkt.
Ganz entrüstet meinte seine Frau, ein Paar schlechte Strümpfe hätten doch für den Bettler gereicht. Worauf Flattich nur sagte: "Schlechte hatte der Mann selber!"

Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.
Hebräer 13,16

,Das ist ein sehr tröstlicher Gedanke: Gott verlangt von uns kein lauteres Herz, bevor er uns in seine Arme schließt. Selbst wenn wir nur zurückkehren, weil es uns kein Glück gebracht hat, unseren Wünschen nachzulaufen, nimmt Gott uns wieder auf. Selbst wenn wir zurückkehren, weil ein Leben als Christ uns mehr Frieden beschert, als ein Leben als Heide, nimmt Gott uns auf. Selbst wenn wir zurückkehren, weil unsere Sünden uns nicht die Befriedigung verschafft haben, die wir erhofft hatten, nimmt Gott uns wieder auf. Selbst wenn wir zurückkehren, weil wir es allein nicht geschafft haben. nimmt Gott uns auf.

Gottes Liebe verlangt von uns keine Begründung, warum wir zurückkehren. Gott ist froh, uns wieder zu Hause zu sehen, und will uns geben, was wir nur wünschen, nur weil wir wieder da sind."

(Henri Nouwen)

Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

(Lukas 15,20)

Jeden Abend, wenn die Mönche sich zum Abendgebet versammelt hatten, streunte die Katze herum und störte Andacht und Gebet. Also wurde die Katze während des Abendgottesdienstes angebunden. Und nun hatten die Mönche ihre Ruhe und Andacht.
Als die Katze dann gestorben war, wurde auch eine andere Katze immer zum Abendgebet angebunden. Und Jahrhunderte später schrieben Klosterschüler wissenschaftliche Arbeiten darüber, welche wichtige Rolle eine beim Abendgebet angebundene Katze für die Andacht der Mönche spielt.

Die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben. Davon sind einige abgeirrt und haben sich hingewandt zu unnützem Geschwätz.
1.Timotheus 1,5f

Nie können wir unseren beiden inneren Feinden, dem Begehren und dem Groll, Freund sein? Indem wir uns anhören, was sie sagen. Das Begehren sagt: Ich habe viele unerfüllte Wünsche! Und der Groll sagt: Wer liebt mich denn wirklich?

Statt unser Begehren und unseren Groll als unerwünschte Gäste
abzuweisen, sollten wir zugeben, dass unser angstvolles, getriebenes
Herz Heilung braucht. Unsere Ruhelosigkeit fordert uns auf, zu der wahren inneren Ruhe zu gelangen, in der Begehren und Groll in eine tiefere Form von Liebe umgewandelt werden können. Begehren und Groll bergen viel ungenutzte Energie. Wird diese Energie wahrer, aufrichtiger Liebe zugeleitet, so können wir nicht nur uns selbst, sondern auch diejenigen umwandeln, die sonst Opfer unseres Begehrens und unseres Grolls wären." (Henri Nouwen)

Herr, du kennst all mein Begehren, und mein Seufzen ist dir nicht verborgen. (Psalm 38,10)

Das wär’s,
das rechte Wort zur rechten Zeit,
gute Gedanken über böse Menschen,
Augen der Liebe gegen blinden Zorn,
überzeugende Fragen statt platter Antworten,
feste Grenzen gegen uferloses Treiben,
alles in Maßen, nur die Liebe im Übermaß,
mutiges Aufbrechen statt zögerlichem Versäumen,
besonnenes Abwarten vor gedankenlosem Nachrennen,
das Unsagbare schweigend aushalten,
festhalten, wenn Halt gesucht wird,
loslassen, wenn Freiheit gut ist,
Gottes leisem Mahnen eher folgen als den lauten Stimmen der Zeit,
einem guten Ziel nachjagen statt schlechten Trends hinterherlaufen,
tätige und gefaltete Hände im Gleichgewicht halten,
das Leben lieben und mit dem Sterbenmüssen versöhnt sein,
die Zeit richtig nutzen und die Ewigkeit wirklich erwarten,
das wär’s!

Denn wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht betrügen. Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach.
1.Petrus 3,10f

Bei meiner Krankenkasse bin ich eine Nummer,
bei meinem Heiland habe ich einen Namen.
Im Beruf habe ich eine Funktion,
bei Jesus bin ich ein Freund.
In der Gesellschaft bin ich ein Rädchen,
an Jesus, dem Weinstock, bin ich eine Rebe.
In der Wirtschaft bin ich Verbraucher und Kunde,
bei Gott bin ich Vertrauter und Königskind.
Hier hat mein Leben einmal ein Ende,
bei Gott hat mein Leben einmal eine Vollendung.

In seiner Liebe hat Gott uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens.
Epheser 1,5

Es gibt solche Wunder und solche Wunder.
Für manche ist es ein Wunder, wenn Gott tut,
worum Menschen ihn bitten.
Für andere ist es ein Wunder, wenn Menschen tun,
worum Gott sie bittet!

Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was ist das für ein Mann, dass ihm Wind und Meer gehorsam sind?
Matthäus 8,27

Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, in ein Land zu ziehen, das er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme.
Hebräer 11,8

Hindernisse sind dazu da, dass man sie überwindet, sagt man. Und Schwierigkeiten sind im Grunde Gelegenheiten zu reifen, hört man. Krisen waren oft Ausgangspunkte für Verbesserungen, meint man. Aber sind das nicht nur Tricks, mit denen wir das Negative einfach positiv rosarot anstreichen, um damit umgehen zu können?
In einem großen Hotel waren hochrangige Führungskräfte zu einem Seminar über positives Denken zusammengekommen. In riesigen Buchstaben stand in der Empfangshalle: "Es gibt keine Probleme, nur Chancen!"
Ein Manager kommt an die Rezeption und sagt: "Entschuldigen Sie bitte, ich habe ein Problem!" Der Empfangschef antwortet ganz freundlich: "Wir kennen keine Probleme, mein Herr, nur Chancen!" "Nennen Sie es, wie Sie wollen", sagt der Manager nicht ganz so freundlich, "aber in dem mir zugeteilten Zimmer befindet sich eine Frau."

Bei meinem ersten Verhör stand mir niemand bei, sondern sie verließen mich alle. Es sei ihnen nicht zugerechnet. Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich.
2.Timotheus 4,16f

"Was ist Erfolg? Das, wovon eine Gruppe entschieden hat, dass es etwas Positives ist. Eine andere Gruppe würde vielleicht entscheiden, dass es etwas Schlechtes ist. Was in Washington positiv ist, kann in einem Kartäuserkloster negativ sein. Erfolg in einem politischen Bereich kann in einem anderen Zusammenhang Versagen darstellen.

Alles ist Konvention, wenngleich wir so tun, als sei es die Wirklichkeit. Als wir klein waren, wurden wir zum Unglücklichsein programmiert. Man brachte uns bei, zum Glück gehöre Geld, Erfolg, gelingende Beziehungen, ein guter Job, Spiritualität, Gott – sagen sie. Solange Sie das nicht alles bekommen, werden Sie auch nicht glücklich sein, wurde uns gesagt. Sind Sie erst einmal davon überzeugt – und das dringt tief in Ihr Unterbewusstsein ein, in die Wurzeln ihres Seins – sind Sie erledigt!"

(Anthony de Mello)

Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.

(Psalm 37,4)