Weidenröschen
stehen weiß in Weiß,
kerzengerade, hochgewachsen
dicht im Kreis,
wolkenhell, durchsichtig klar,
schöngelockt
in ihrem Silberkräuselhaar.
Diese Wandlung von dem Grün
und leuchtendem Rosé,
tut sie ihnen denn nicht weh
wie die ganze Farbenpracht,
abschiednehmend über Nacht
uns der Herbst hat zugedacht?
Oder meint ihr,
dass es trotzdem lacht
unser Weidenröschen
über sein bestimmtes Weiß,
eingefärbt zum Greis?
Ahnend Schnee und Eis,
wird es sich,
losgelöst von Schaffenszeiten,
auf das nächste schlafend vorbereiten.
(Lieselotte Jacobi)
Die gepflanzt sind im Hause des Herrn, werden in den Vorhöfen unseres Gottes grünen. Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein, dass sie verkündigen, wie der Herr es recht macht; er ist ein Fels, und kein Unrecht ist an ihm.
Psalm 92,14ff