Gott hat in seine Schöpfung Spannungen hineingewoben.
Er ordnete in Liebe das Gegenüber von Himmel und Erde und setzte mit einem Anfang auch die Vollendung. Er schied mit Bedacht Licht und Finsternis, Tag und Nacht, Land und Meer. Er schuf mit Sorgfalt aus Chaos Kosmos, Raum und Zeit.
Gott ließ es Abend und Morgen werden, fügte Saat und Ernte, Ebbe und Flut, Berg und Tal. Sein Geist formte das Leibliche und seine Energie die Masse. Erde und Luft, Feuer und Wasser, Sommer und Winter, Ost und West, Sonne und Mond stehen sich gegenüber und gehören zusammen im Haus der Welt.
Gott schuf Tiere und Menschen, Mann und Frau, Eltern und Kinder, Geboren werden und Sterben, Jung und Alt.
Alle diese Spannungen sind nach Gottes Willen Geburtsorte neuen Lebens. Sie sind Antrieb zum Wachsen, Energie zum Entfalten, Motivation zum Reifen und Herausforderung zum Leben. Erst die Spannung macht einen Stromkreis zur Energie. Erst eine gespannte Feder bringt eine Uhr zum Laufen.
Unser Leben ist voller Spannung und Dynamik, voll guter Unruhe und Bewegung. Natur und Kultur, Denken und Glauben sind ohne Spannungen und Herausforderungen tot und leblos.
Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.
1.Mose 1,31