Der junge Mann fordert von seinem Vater sein Erbteil und verlässt das Elternhaus. Es geht ihm nur um sein Vergnügen. Und der Vater sieht ihm traurig nach, denn er liebt seinen Sohn.
Der junge Mann kommt in die große, weite Welt, er kommt in die "allerbeste" Gesellschaft, dann kommt er in eine große Not, und schließlich kommt er zu den Schweinen in den letzten Dreck, und endlich kommt er zur Vernunft.
Dann kommt er nach Hause. Es geht ihm nur um seine Rettung. Und der Vater läuft ihm glücklich entgegen, denn er liebt seinen Sohn.
So sind wir Menschen und so ist Gott.
Das wollte Jesus wohl mit dieser Geschichte sagen.
(Lukas 15,11-24)

Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden.
Epheser 2,4f

"Herr, kümmere dich nicht um mich.
Lass mich einfach so wie ich bin, eitel zwar in kleinen Dingen, in großen aber bescheiden, in kleinen egoistisch, in großen aber fähig, alles zu geben, sogar mein Leben.
Herr, lass mich so werden, wie mein Mann mich sieht.
Behüte ihn, weil er mich liebt, ohne ihn wäre ich doch verwaist. Lass ihn vor mir sterben, denn scheinbar ist er sehr stark, aber er bekommt immer Angst, wenn ich still bin, und er mich nicht hört. Erlöse ihn von seiner Angst. Lass mich immer zu ihm halten, sonst stürzt er ins Unglück, so sehr hat er sein Leben auf mich gebaut.
Behüte, Herr, unser Haus."
(Gebet von Consuelo für ihren Mann Antoine de Saint-Exupéry)

Wem eine tüchtige Frau beschert ist, die ist viel edler als die köstlichen Perlen. Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen … Sie tut ihm Liebes und kein Leid ihr Leben lang.
Sprüche 31,10ff

"Was ist Moral?", fragt der kleine Moritz seinen Vater. "Ich gebe dir ein Beispiel: ein Kunde kauft in unserem Geschäft Waren für 70 Euro und bezahlt mit einem Hunderter. Später merke ich, dass er sein Wechselgeld liegen gelassen hat. Da beginnt die Moral, lieber Moritz: soll ich jetzt das Geld für mich behalten oder es mit meinem Kompagnon ehrlich teilen?"

Falschheit und Lüge lass ferne von mir sein!
Sprüche 30,8

Wenn jemand sich mit einer gefährlichen Krankheit infiziert und sich daraufhin in eine gute Behandlung begibt, werden die nächsten Wochen oder Monate für ihn zur Genesungs- oder Heilungszeit. Für einen anderen, der seine Krankheit nicht ernst nimmt und eine rettende Behandlung ausschlägt, werden die nächsten Wochen oder Monate zur Sterbenszeit.
Also kann die gleiche Zeit gute oder böse Zeit sein, mich zur Gesundung oder zum Tode führen. Es liegt nicht an der Zeit, sondern daran, woran ich sie binde.
Eine Zeit, die an Gott gebunden und mit Jesus, dem Heiland, verbunden ist, ist gute Zeit, Heilszeit, Lebenszeit.

Gott spricht: Ich habe dich zur Zeit der Gnade erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen. Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, jetzt ist der Tag des Heils!
2.Korinther 6,2

Die Zeit ist ein Heim, das mir Geborgenheit und Schutz bietet, in dem ich das Leben gestalten und entfalten kann. So bewohnbar das Heim ist, so wenig erklärbar ist es letztlich. Da bleibt ein Zauber, aber auch eine Gefährdung.
Denn die Zeit kann vom Geheimnis auch zu einer Unheimlichkeit werden, ohne Schutz und Raum. Das sind bedrückende Zeiten voller Angst und ohne Hoffnung, voller Trauer und ohne Trost, böse Zeit, verlorene Zeit!
Wenn aus Zeit, die gerichtet ist im Sinne der Richtung, Gerichtszeit wird im Sinne des Verderbens und Untergehens, dann wird die Zeit unheimlich und feindlich, böse Zeit! Ist die Zeit gut und lebendig oder böse und tödlich?

So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist.
Epheser 5,15ff

Die Zeit ist eine Linie, schnurgerade und gerichtet.
Und unser Leben besteht aus vielen einzelnen Punkten auf einer Lebenslinie. Unendlich viele Punkte bilden eine Linie, die Lebenszeit.
Aber die Zeit ist auch ein Kreis oder eine Spirale. Die Tage und Jahre gleichen Ringen und Kreisen, in denen immer wieder Morgen auf Abend, Sommer auf Winter, Ruhe auf Arbeit, Jahresbeginn auf Jahresende folgen.
Ist die Zeit eine Linie oder eine Spirale. Die Zeit ist beides und noch mehr. Sie ist ein Geheimnis.

Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
1.Mose 1,4f

Ist die Zeit ein Fluss, der unaufhaltsam dahinfließt, also der sprichwörtliche "Strom der Zeit"? Man mag gegen manchen Strom anschwimmen, aber gegen den Strom der Zeit nicht. Denn die Zeit ist gerichtet, sie hat nur eine Richtung und kommt niemals zurück. Alles ist im Fluss, vergeht in eine Richtung und ist ohne Wiederkehr.
Aber die Zeit ist auch Rhythmus und Spannung. Alles hat seine Zeit: Morgen und Abend, Tag und Nacht, Jugend und Alter, Saat und Ernte, Sommer und Winter, Ebbe und Flut.
Wir unterscheiden Arbeitszeit und Ruhezeit, Werktage und Feiertage, Freudenzeit und Leidenszeit, Hochzeit und Notzeit. Alles braucht seine Zeit und alles hat seine Zeit. Zeit ist Rhythmus und Wechsel, Spannung und Veränderung. Ist die Zeit ein Fluss, gleichförmig und unaufhaltsam? Ist die Zeit ein Rhythmus, wechselhaft und immer neu? Die Zeit ist beides und noch mehr. Sie ist ein Geheimnis!

Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom.
Psalm 90,5

Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.
Prediger 3,1

Was ist die Zeit? Wenn mich niemand fragt, weiß ich, was die Zeit ist. Aber wenn ich es jemand erklären soll, gelingt es mir nicht! Wir alle leben in der Zeit, messen die Zeit, nutzen die Zeit, vertreiben die Zeit, rechnen mit der Zeit, wissen um die Zeit, reifen mit der Zeit, aber wir können sie nicht erklären!
Die Zeit bleibt ein Geheimnis. Sie bietet uns ein Heim, also einen Raum, eine Geborgenheit, den Schutz und die Entfaltung des Lebens.
Vergeht die Zeit wirklich? Oder vergehen wir Menschen und alles Lebendige in der Zeit? Fliegt die Zeit nur so dahin? Oder fliegen wir in unserer Eile und Hast durch die Zeiträume? Im Schnellzug hat man wohl den Eindruck, als flöge die Landschaft vorüber. In Wirklichkeit aber rast der Zug durch ruhende Räume. Könnte es sein, dass die Zeit als Raum feststeht, und wir sie durcheilen? Die Zeit bleibt ein Geheimnis. Wir wohnen in ihr, ohne sie zu erklären.

Unser Leben fähret schnell dahin, als flögen wir davon.
Psalm 90,10

Wir haben kein kurzes Leben empfangen, sondern es durch unsere Hast und Hetze, Maßlosigkeit und Gier dazu gemacht. Wir haben nicht zu wenig Zeit, sondern wir gehen zu verschwenderisch damit um. Die Vergänglichkeit macht keine Angst, sondern die Ziellosigkeit und Orientierungslosigkeit, Sinnlosigkeit und Vergeblichkeit.

Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.
1.Thessalonicher 5,8

"Der wollte nicht leben, der nicht sterben will. Denn das Leben ist uns mit der Bedingung des Todes geschenkt. Es ist der Weg zu diesem Ziel. Unsinnig ist es daher, den Tod zu fürchten; denn nur das Ungewisse fürchtet man, dem Gewissen sieht man entgegen.
Der Tod bedeutet eine gerechte und unabwendbare Notwendigkeit. Wer sollte sich beklagen, in einer Lage zu sein, in der sich ausnahmslos alle Menschen befinden. Das vornehmste Gesetz der Gerechtigkeit ist Gleichheit. Daher wäre es unangebracht, der Natur dies vorzuhalten, dass sie für uns kein anderes Gesetz gelten lassen wollte als für sich selbst.
Was sie vereinigte, trennt sie wieder, und was sie trennte, vereinigt sie wieder." (Seneca)

Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil.
Hebräer 9,27f