Wer sich beim Ewigen geborgen weiß, braucht, was die Zeit bringt, nicht mehr so sehr zu fürchten.
Wer den Frieden hat, der höher ist als alle menschliche Vernunft, braucht nicht mehr so viel Angst zu haben, vor dem, was unsere Vernunft sich an Schrecklichem ausdenkt und unserer Seele einreden will.
Wer sich geliebt weiß, geht am Hass der Menschen nicht mehr zugrunde. Wer dem Fürsten des Lebens angehört, ist kein Knecht des Todes und seiner Vorboten mehr.
Wer um den Lobgesang der Engel weiß, den kann das Wehgeschrei der Völker nicht mehr erschrecken.
Wer der Hand vertraut, die unsere ganze Welt sicher hält, glaubt, dass auch sein kleines, oft genug schuldbeladenes Leben durch alle Nöte des Sterbens hindurch zu Gott gebracht wird, wo Gott selbst mit uns wohnen und alle Tränen trocknen, den Tod und Leid und Schmerz verbannen wird.

Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Offenbarung 21,3f

"Nein, unser Glaube lebt nicht von den Berichten der Wunder. Wir leben vom Wort des Herrn, wir leben von dem, der er selber war und ist und immer sein wird. Wir glauben auch nicht an die Auferstehung, sondern wir glauben an den Auferstandenen, der uns in allem, was er sagt und tut, überzeugt. Wir glauben nicht an Wunder, sondern wir glauben an den Herrn, der Wunder tut, der unser Leben zu wenden vermag, der uns alle Dinge neu sehen lässt und der auch heute mit seinen Wundern, seiner Behütung und seinen unbegreiflichen Führungen zur Stelle und an unserer Seite ist." (Helmut Thielicke)

Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.
Lukas 16,31

In deinen Augen, Herr,
bin ich durchschaut und angesehen zugleich.
In deinen Händen, Herr,
darf ich schwach sein und werde doch stark.
In deinen Armen, Herr,
bin ich geborgen und frei, festgehalten und liebgehalten.
In deinem Herzen, Herr,
bin ich eingeschrieben und bedacht.
In deinen Worten, Herr,
bin ich herausgefordert und beruhigt zugleich.
In deiner Fürsprache, Herr,
bin ich namentlich genannt und glücklich bewahrt.

Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder.
Lukas 22,31f

Ja, die Bibel, das Buch der Bücher mit den vielen guten Seiten, spannender als jeder Krimi, voll von den schönsten Liebesgeschichten, zeitloses Maß in maßloser Zeit, bietet sie die Urkunden des Glaubens und Überlebensgeschichten für jeden Menschen.
"Sie ist ein Brief, welchen mein Gott mir hat schreiben lassen, wonach ich mich richten soll und wonach Gott mich richten wird!" (Johann Albrecht Bengel)

Dein Wort ist meinem Munde süßer als Honig. Dein Wort macht mich klug, darum hasse ich alle falschen Wege. Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
Psalm 119,103ff

"Es wird mir alles zuviel. Ich halte es nicht mehr aus. Die Dinge wachsen mir über den Kopf. Ich kann nicht mehr. Nach außen schweige ich – eisern oder verzweifelt, ausgezehrt von der täglichen Anstrengung des Verschweigens. Ich bin am Ende meiner Kräfte, mit meinem Denken und meinen Gebeten. Was bleibt? Warum gebe ich nicht auf? Ist es die Angst vor dem Tod? Ist es die Liebe zum Leben? Ist es die Abwehr des Sinnlosen? Ist es noch Hoffnung? Es schreit in mir – hilfloses Flehen. Es klagt in mir – endloses Weinen. Es seufzt in mir – mühevolles Atemholen. Wenn ich am Ende bin – Gottes Geist lässt es nicht das Ende sein. Meine hilflosen Gebete sind wie Laub, das zerfällt. Der Geist aber hält mich am Leben mit unaussprechlichem Seufzen. Wenn ich meine Schwachheit eingestehe, bin ich nicht mit mir allein. Der Geist hilft mir in meiner Schwachheit, sei es in der Gestalt eines zufälligen Wortes, eines Gesprächs, eines stillen Begleiters oder einer wichtigen Einsicht. Gottes Geist vertritt mich, wenn ich meine Schwachheit spüre und meine Stärke bezweifle." (N.N.)

Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.
Römer 8,26

Dank kommt von denken. Das an Gott gebundene Denken führt zum Danken.
Das von Gott gelöste Denken führt zum Dünken, zum Dünkel. Wer sich im Nachdenken von Gott her begreift, wird dankbar, versöhnlich und stark.
Wer sich aus seiner Vernunft definiert, wird überheblich, rechthaberisch und großtuerisch. Wer Gott dafür dankt, dass er lebt, wird mit sich selbst einig, für andere wohltuend und für das Ganze heilsam.

Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
Psalm 139,14

"Wir wollen das Alter wahrnehmen und es lieben!
Es ist reich an Genuss, wenn man es zu nutzen versteht.
Die Früchte schmecken am süßesten, wenn sie zur Neige gehen.
Die Kindheit ist am reizendsten, wenn sie zu Ende geht.
Das Köstlichste, was jede Lust in sich birgt, spart sie fürs Ende auf.
Das angenehmste Lebensalter ist jenes, das sich bereits dem Ende zuneigt, doch noch nicht jäh endet.
Und auch jenes, das auf der letzten Stufe steht, hat seine Freuden, wie ich glaube, oder anstelle der Vergnügungen das frohe Bewusstsein, ihrer nicht mehr zu bedürfen.
Wie angenehm ist es doch, seine Begierden müde zu wissen und sie hinter sich gelassen zu haben!‘ (Seneca)

Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder. Auch im Alter, Gott, verlass mich nicht, und wenn ich grau werde, bis ich deine Macht verkündige Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.
Psalm 71,17f

Die bitteren Seiten des Lebens drängen sich brutal in unser Empfinden hinein, ohne dass wir sie daran hindern können.
Die guten Seiten des Lebens müssen wir aufspüren, pflegen und bewusst in unser Herz hineinlassen, damit sie uns prägen und begleiten.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Psalm 23,6

"Erbarme Dich meiner, o Herr, denn meine Einsamkeit lastet auf mir. Es gibt nichts, auf das ich wartete. Hier bin ich in dieser Kammer, in der nichts zu mir spricht. Und doch wünsche ich nicht die Gegenwart der Menschen herbei, denn ich weiß mich noch verlorener, wenn ich in der Menge untertauche. Herr, ich erwarte nichts mehr, das ich sehen oder hören könnte. Deine Wunder sind nicht für die Sinne. Doch um mich zu heilen, genügt es, wenn Du meinen Geist erleuchtest." (Antoine de Saint-Exupéry)

Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre, der Fels meiner Stärke, meine Zuversicht ist bei Gott. Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsre Zuversicht.
Psalm 62,8f

Wir sind mehr als die Summe unserer Leistungen.
Also ist es albern, sie aufzählen zu wollen.
Wir sind mehr als die Summe unserer Fehler.
Also ist es töricht, sie verschweigen zu wollen.
Wir brauchen nicht mit guten Taten Ansehen erringen,
weil wir von Gott mit Güte schon angesehen sind.
Wir brauchen uns nicht für schlechte Taten zu rechtfertigen,
weil wir in Christus schon gerechtfertigt sind.
Das alles aber macht uns nicht übermütig oder überheblich,
sondern nur demütig und von Herzen dankbar.

Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind. Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretungen, gedenke aber meiner nach deiner Barmherzigkeit, Herr, um deiner Güte willen!
Psalm 25,6f