Was tut ein Baum, den man nicht beachtet? Er blüht.
Und was tut ein Baum, den man vergisst? Er bringt seine guten Früchte.

Habt Acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel.
Matthäus 6,1

"Herr, kümmere dich nicht um mich.
Lass mich einfach so wie ich bin, eitel zwar in kleinen Dingen, in großen aber bescheiden, in kleinen egoistisch, in großen aber fähig, alles zu geben, sogar mein Leben.
Herr, lass mich so werden, wie mein Mann mich sieht.
Behüte ihn, weil er mich liebt, ohne ihn wäre ich doch verwaist. Lass ihn vor mir sterben, denn scheinbar ist er sehr stark, aber er bekommt immer Angst, wenn ich still bin, und er mich nicht hört. Erlöse ihn von seiner Angst. Lass mich immer zu ihm halten, sonst stürzt er ins Unglück, so sehr hat er sein Leben auf mich gebaut.
Behüte, Herr, unser Haus."
(Gebet von Consuelo für ihren Mann Antoine de Saint-Exupéry)

Wem eine tüchtige Frau beschert ist, die ist viel edler als die köstlichen Perlen. Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen … Sie tut ihm Liebes und kein Leid ihr Leben lang.
Sprüche 31,10ff

"Was ist Moral?", fragt der kleine Moritz seinen Vater. "Ich gebe dir ein Beispiel: ein Kunde kauft in unserem Geschäft Waren für 70 Euro und bezahlt mit einem Hunderter. Später merke ich, dass er sein Wechselgeld liegen gelassen hat. Da beginnt die Moral, lieber Moritz: soll ich jetzt das Geld für mich behalten oder es mit meinem Kompagnon ehrlich teilen?"

Falschheit und Lüge lass ferne von mir sein!
Sprüche 30,8

Wenn jemand sich mit einer gefährlichen Krankheit infiziert und sich daraufhin in eine gute Behandlung begibt, werden die nächsten Wochen oder Monate für ihn zur Genesungs- oder Heilungszeit. Für einen anderen, der seine Krankheit nicht ernst nimmt und eine rettende Behandlung ausschlägt, werden die nächsten Wochen oder Monate zur Sterbenszeit.
Also kann die gleiche Zeit gute oder böse Zeit sein, mich zur Gesundung oder zum Tode führen. Es liegt nicht an der Zeit, sondern daran, woran ich sie binde.
Eine Zeit, die an Gott gebunden und mit Jesus, dem Heiland, verbunden ist, ist gute Zeit, Heilszeit, Lebenszeit.

Gott spricht: Ich habe dich zur Zeit der Gnade erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen. Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, jetzt ist der Tag des Heils!
2.Korinther 6,2

Die Zeit ist ein Heim, das mir Geborgenheit und Schutz bietet, in dem ich das Leben gestalten und entfalten kann. So bewohnbar das Heim ist, so wenig erklärbar ist es letztlich. Da bleibt ein Zauber, aber auch eine Gefährdung.
Denn die Zeit kann vom Geheimnis auch zu einer Unheimlichkeit werden, ohne Schutz und Raum. Das sind bedrückende Zeiten voller Angst und ohne Hoffnung, voller Trauer und ohne Trost, böse Zeit, verlorene Zeit!
Wenn aus Zeit, die gerichtet ist im Sinne der Richtung, Gerichtszeit wird im Sinne des Verderbens und Untergehens, dann wird die Zeit unheimlich und feindlich, böse Zeit! Ist die Zeit gut und lebendig oder böse und tödlich?

So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist.
Epheser 5,15ff

Die Zeit ist eine Linie, schnurgerade und gerichtet.
Und unser Leben besteht aus vielen einzelnen Punkten auf einer Lebenslinie. Unendlich viele Punkte bilden eine Linie, die Lebenszeit.
Aber die Zeit ist auch ein Kreis oder eine Spirale. Die Tage und Jahre gleichen Ringen und Kreisen, in denen immer wieder Morgen auf Abend, Sommer auf Winter, Ruhe auf Arbeit, Jahresbeginn auf Jahresende folgen.
Ist die Zeit eine Linie oder eine Spirale. Die Zeit ist beides und noch mehr. Sie ist ein Geheimnis.

Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
1.Mose 1,4f

Ist die Zeit ein Fluss, der unaufhaltsam dahinfließt, also der sprichwörtliche "Strom der Zeit"? Man mag gegen manchen Strom anschwimmen, aber gegen den Strom der Zeit nicht. Denn die Zeit ist gerichtet, sie hat nur eine Richtung und kommt niemals zurück. Alles ist im Fluss, vergeht in eine Richtung und ist ohne Wiederkehr.
Aber die Zeit ist auch Rhythmus und Spannung. Alles hat seine Zeit: Morgen und Abend, Tag und Nacht, Jugend und Alter, Saat und Ernte, Sommer und Winter, Ebbe und Flut.
Wir unterscheiden Arbeitszeit und Ruhezeit, Werktage und Feiertage, Freudenzeit und Leidenszeit, Hochzeit und Notzeit. Alles braucht seine Zeit und alles hat seine Zeit. Zeit ist Rhythmus und Wechsel, Spannung und Veränderung. Ist die Zeit ein Fluss, gleichförmig und unaufhaltsam? Ist die Zeit ein Rhythmus, wechselhaft und immer neu? Die Zeit ist beides und noch mehr. Sie ist ein Geheimnis!

Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom.
Psalm 90,5

Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.
Prediger 3,1

Die Juden nennen den Sabbat eine Braut. Es ist etwas Hochzeitliches und Festliches um den Sabbat. Er ist die Krönung des Daseins. Gott lädt ein zu den Eröffnungsfeierlichkeiten seiner Schöpfung. Wir sollen teilhaben an der Schöpfungsfreude, ja Schöpfungswonne Gottes und das Geschaffene mit ihm sehr schön und gelungen finden. Sabbat ist vollendetes Sein mit und in Gott.

Wenn du den Sabbat "Lust" und den heiligen Tag des Herrn "Geehrt", wenn du ihn dadurch ehrst, dass du nicht deine Gänge machst und nicht deine Geschäfte treibst und kein leeres Geschwätz redest, dann wirst du deine Lust haben am Herrn, und ich will dich über die Höhen auf Erden gehen lassen und will dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob, denn des Herrn Mund hat’s geredet.
Jesaja 58,13f

Schleiermacher war als junger Theologe Hauslehrer bei einem reichen, aber knauserigen Grafen in Ostpreußen. Zu seinen Aufgaben gehörten auch die Gottesdienste in der kleinen Dorfkirche.
Eines Tages suchte ihn die Gräfin auf, um mit ihm wegen des bevorstehenden Festes etwas zu besprechen. Auf dem Tischchen stand eine kleine Schale mit allerlei Münzen und einem großen Knopf darauf. Die Gräfin schaute immer auf die Schale und meinte schließlich: "Der Knopf sieht genau so aus wie der Knopf, den mein Mann von seinem Wintermantel verloren hat und den ich seit einigen Tagen vermisse."
Schleiermacher antwortete höflich: "Sie können ihn gern mitnehmen. Mir gehört er nicht. Er lag am Sonntag in der Kollekte!"

Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen.
2.Korinther 9,6

Eine Dohle, so erzählt die Sage, wollte einst ihr schlichtes Federkleid ein wenig aufpeppen. Sie sammelte heimlich Federn auf, die einem Pfau entfallen waren, und schmückte sich damit. Gebläht von eitlem Stolz ging sie zuerst zu ihren Artgenossen, um sie zu verachten, dann mischte sie sich unter die wunderschönen Pfauen. Doch die rissen ihr, der unverschämten Heuchlerin, die Federn wieder aus und scheuchten sie mit Schimpf und Schande fort. Arg gerupft kam sie nun zu den Dohlen zurück, wo sie abgewiesen und verspottet wurde.
Warum wollen wir uns "mit fremden Federn schmücken"? Wollen wir nicht lieber ehrlich unser Leben nach unserem Format und in unseren Möglichkeiten führen?

Denn wenn jemand meint, er sei etwas, obwohl er doch nichts ist, der betrügt sich selbst. Ein jeder prüfe aber sein eigenes Werk; und dann wird er seinen Ruhm bei sich selbst haben und nicht gegenüber einem anderen.
Galater 6,3f