Nicht wo der Himmel ist, wohnt Gott, sondern wo Gott sich zeigt, ist ein Stück Himmel. Nicht wenn Menschen sich lieben, ereignet sich Gott, sondern wenn Gottes Liebe Platz nimmt, werden sich Menschen lieben.
Nicht die sind Gottes Kinder, die Frieden machen, sondern wenn Menschen mit Gott versöhnt und vertöchtert sind, werden sie auch miteinander Frieden finden.

So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben.
Epheser 5,1f

Zärtlichkeit ist das Äußerste unseres Innersten, der Ausdruck der allerinnersten Liebe. Zärtlich ist der Mensch, der seine Leiblichkeit und seine Geistigkeit wunderbar in einer versöhnten Spannung hält.

Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.
Markus 10,14ff

"Das nenne ich Diesseitigkeit, nämlich in der Fülle der Aufgaben, Fragen, Erfolge und Misserfolge, Erfahrungen und Ratlosigkeiten leben, dann wirft man sich Gott ganz in die Arme, dann nimmt man nicht mehr die eigenen Leiden, sondern das Leiden Gottes in der Welt ernst, dann wacht man mit Christus in Gethsemane, und ich denke, das ist Glaube, und so wird man ein Mensch, ein Christ. Wie sollte man bei Erfolgen übermütig oder an Misserfolgen irre werden, wenn man im diesseitigen Leben Gottes Leiden mitleidet?"
(Dietrich Bonhoeffer)

Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten.

(Philipper 3,10f)

"Gott konnte nicht überall zugleich sein, darum schuf er die Mütter!" (Aus Israel)
Am Muttertag steht die Vision der glücklichen Mütter im Vordergrund. Sie haben drei, fünf oder mehr Kinder, bewältigen den großen Haushalt und genießen ihre wichtige Aufgabe, Kinder auf dem Weg in ihr Leben zu fördern. Sie sind von ihren Männern geliebt und in der Gemeinde bewundert.
Aber was ist mit der Passion der unglücklichen Mütter? Wer denkt an die von ihren Männern verlassenen, von ihren Kindern verletzten und von der Gesellschaft herabgesetzten Mütter? Was empfinden Frauen mit den tiefen verborgenen Schmerzen ihrer unerfüllten Mutterwünsche? Und wie gehen Mütter mit den bitteren Vorwürfen ihrer erwachsenen Kinder um, nach denen sie alles verkehrt gemacht und den Kindern für ihr Leben Schaden zugefügt haben? Und wo bleiben Mütter mit ihrer Schuld an bewusst oder erzwungen verhinderter Mutterschaft? All diese gekränkten, einsamen, verwundeten, gebrochenen und blutenden Mutterherzen lädt Gott an sein mütterliches Herz, um sie zu trösten und zu heilen, zu ermutigen und aufzurichten, zu vergeben und zu würdigen.
Mutterschaft steht nicht nur unter dem ausdrücklichen Segen Gottes, sondern auch unter dem ausdrücklichen Fluch der Sünde. Mutterschaft ist eine Vision der Erfüllung und eine Passion des Schmerzes. Und für beides ist Gottes liebendes Herz die beste Adresse.

Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden!
Jesaja 66,13

Weizenkorn und Trauben sind Sinnbild für den Glauben. Was nicht in die Mühle fällt, leidet keine Not, wird kein Brot! Was nicht in die Kelter fällt, wird nicht gepresst für das Fest!

Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und streuen ihren Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.
Psalm 126,5

"Niemand kann einem anderen die Tränen trocknen, ohne sich selbst die Hände nass zu machen!"
(Afrikanisches Sprichwort)

Als aber die drei Freunde Hiobs all das Unglück hörten, das über ihn gekommen war, kamen sie, ein jeder aus seinem Ort … Und als sie ihre Augen aufhoben von ferne, erkannten sie ihn nicht und erhoben ihre Stimmen und weinten … und saßen mit ihm sieben Tage und sieben Nächte auf der Erde und redeten nichts mit ihm; denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war.
Hiob 2,11ff

Eine Freiheit, die ohne Ziel, ohne Norm, ohne Zusammenhang und Verantwortung ist, also eine zügellose Freiheit ist allenfalls Bindungslosigkeit und Willkür, eher Abhängigkeit als Freiheit. Das Abenteuer der Freiheit aber ist: In Freiheit entscheide ich mich für Gott, folge dem Weg, den Jesus mir gezeigt hat. Froh und gelassen, ohne Zwang entscheide ich mich dafür, Gott zu dienen und mein Leben in Hingabe zu gestalten, aus Liebe zu meinem Herrn Jesus Christus.
Der Glaube ist weder Last noch Enge. Wir haben das große Los gezogen, den ersten Preis gewonnen. Wenn wir uns für Gott entscheiden, verlieren wir nichts und gewinnen alles. Nur die Bindung der Liebe ist die wirkliche Freiheit.

Weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, unserem Herrn.
Römer 8,39

Die Freiheit erhält ihren wirklichen Sinn erst dann, wenn sie im Dienst der erlösenden Wahrheit ausgelebt wird, wenn sie aufgeht im Verlangen nach der unendlichen Liebe Gottes. Hingabe und Freiheit sind kein Widerspruch. Denn die Hingabe ist ja gerade eine Folge der Freiheit. Eine Mutter, die sich aus Liebe für ihre Kinder ganz hingibt, hat sich frei entschieden und zugleich ganz gebunden. Und an ihrer Liebe wird man ihre Freiheit messen. Und an ihrer Freiheit wird man die Früchte der Liebe ernten: Das Wohl der Kinder.

Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
Römer 8,15

Aber die Freiheit genügt sich nicht selbst. Sie braucht eine Liebe, die sie wie ein Kompass leitet. Der Mensch kann sich nicht frei entscheiden ohne eine starke Liebe, die ihn leitet. Wir sind doch erlöst worden, damit wir Jesus selbst, dem König aller Könige gehören und folgen. Sein Joch ist sanft und seine Bürde leicht und nicht wie alle anderen Knechtschaften bedrückend und vernichtend.
Nur zu oft verbirgt sich hinter dem betörenden Geschrei von der Freiheit eine traurige Knechtschaft, die sich für den Irrtum entschieden hat. Der einzige, der wirklich frei macht, ist Christus in seiner erlösenden Liebe.

Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!
Galater 5,1

"Die Wahrheit wird euch freimachen!" steht über dem Portal mancher Universität. Ja, die wissenschaftliche Wahrheit macht uns frei von manchem Irrtum. Die Einsicht etwa, dass die Erde sich um die Sonne und um sich selber dreht, macht uns von einem falschen Weltbild frei. Welche Wahrheit aber ist das, die nach Jesus einem ganzen Leben den Weg der Freiheit eröffnet und vollendet? Es ist die Wahrheit, dass wir aus Gott stammen, dass wir von Gott persönlich geliebt und durch seine Liebe zu seinen Kindern werden können. Wer sich als Kind Gottes weiß, kennt die innerste Wahrheit seines Lebens, und er erkennt die tiefste Weisheit und höchste Würde darin, Jesus zu lieben.

Denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.
Römer 8,21