Es gibt Menschen, die kopfüber 100 Meter in die Tiefe springen im Vertrauen auf ein Gummiseil, obwohl es nicht immer gehalten hat.
Es gibt Menschen, die sich Tausende von Kilometern hoch in den Weltraum schießen lassen im Vertrauen auf die Technik, obwohl sie nicht immer funktioniert hat.
Und es gibt Menschen, die mit allen Sinnen das Abenteuer des Glaubens wagen im Vertrauen auf Gott, weil er bisher immer sein Wort gehalten hat.

Der Herr ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte!
Jeremia 31,3

In vielen Kulturen kehrt ein Märchen wieder, in dem ein Mensch von einer guten Fee drei Wünsche frei bekommt. Und allen Märchen ist die Botschaft gleich, dass es gar nicht einfach ist, Wünsche zu äußern, die wirklich weiterhelfen oder wesentliche Veränderungen bewirken. In einem solchen Märchen zum Beispiel wünscht sich ein Mann besseres Wetter, dass es gar nicht mehr regnen soll. Doch bald darauf bemerkt er, wie töricht sein Wunsch war, da nun nichts mehr wachsen und reifen kann. Nun wünscht er, dass es nur noch des Nachts regnen soll. Aber da beschwert sich der Nachtwächter und alle, die auch nachts zur Arbeit müssen. Schließlich wünscht der Mann, dass wieder alles bleibt wie bisher. Alle drei Wünsche sind vertan und haben nichts bewirkt. Was wünschen wir uns? Was brauchen wir wirklich? Was sollte sich verändern?

Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des Herrn bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die Freundlichkeit des Herrn.
Psalm 27,4

In Frankfurt am Main heißt eine Straße "Polizeimeister-Kaspar-Straße" und erinnert damit an den Polizisten Otto Kaspar, der 1933 die Meldekarte einer jüdischen Familie Senger fälschte. Er änderte den Vermerk "Mosaisch", der das Todesurteil der Familie bedeutet hätte, ab in den Vermerk "Religionslos", und bewahrte so die gesamte Familie vor dem Vernichtungslager. Er setzte mit dieser Urkundenfälschung sein eigenes Leben auf’s Spiel und rettete mit einer Lüge das Leben einer ganzen Familie.
Nicht der Zweck heiligt die Mittel, sondern die Liebe heiligt den Mut.

Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Apostelgeschichte 5,29

Wir heißen Jedermann oder Adam, denn wir haben alle gesündigt. Aber wir heißen auch Johannes und lieben Jesus. Selbst Judas heißen wir, wenn wir mit Jesus leben und ihn doch immer wieder verraten und kreuzigen.

Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz vor ihm damit zum Schweigen bringen, dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.
1.Johannes 3,19f

Prodikos von Kreos kam gerade von einem Rhetorikkurs in seinen Heimatort zurück, da wollten ihn seine Freunde verulken: "Prodikos, wir möchten die Sonne verklagen. Wenn wir morgens in die Stadt gehen, scheint sie uns ins Gesicht. Kehren wir abends zurück, scheint sie uns wieder ins Gesicht. Gegen die Einwohner anderer Orte verhält sie sich nicht so. Das ist doch nicht gerecht!"
Prodikos bestellte die Leute für den nächsten Tag und sagte: "Ich habe mit der Sonne gesprochen, und sie hat mir auf meine Einwände hin versichert, dass – wenn ihr nachmittags in die Stadt geht und morgens von dort zurückkommt – sie euch immer den Rücken zukehren will. Ich habe die Sache also einvernehmlich geklärt. Und hier ist meine Rechnung!"

Wer eine Grube gräbt, der kann selbst hineinfallen, und wer eine Mauer einreißt, den kann eine Schlange beißen.
Prediger 10,8

"Im Jahr 1674 trug sich allhier folgender trauriger Casus zu. Es wurden nämlich die Einwohner von Ahlden aufgeboten, bei der Wolfsjagd in den Forsten zu erscheinen. Dieweil es im Frühling bei großem Wasser und starken Stürmen sehr gefährlich hinüber die Aller zu schiffen, so schützten die Einwohner die große Gefahr und Unmöglichkeit vor. Allein es wollte ihr Bitten und Flehen nichts bewirken; sie sollten und mussten fort; ja, wurden noch dazu von dem Grafen mit Schelten und Fluchen und Schlägen ins Schiff getrieben. Inzwischen wurde der Sturm immer heftiger, also dass, wie sie mit ihrem Kahn über das so genannte Brückenwerder kommen, fassen die Wellen das Schiff und kehren es um, so dass neun Personen jämmerlich ertrunken, die übrigen aber gar kümmerlich und von Kälte ganz erstarrt, ihr Leben retteten. Nachher sind die hiesigen Untertanen niemals wieder zur Wolfs- und Schweinejagd gefordert worden." (Aus der Chronik von Ahlden 1749) Immer wieder haben die Mächtigen andere gezwungen und geopfert und eine Spur von Blut und Tränen zurückgelassen. Nur der wirklich Mächtige hat sich für andere geopfert, und alle Blutschuld kann vergeben und alle Tränen können getrocknet werden.

Aber Jesus sprach: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, so wie der Menschensohn nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zur Erlösung für viele.
Matthäus 20,25-28

Kommt ein Mann zum Rabbi und jammert: "Rabbi, jemand hat mir gestohlen meinen wertvollen Regenschirm, den mit dem echten Goldknauf. Was mich aber am meisten besorgt, ist der Gedanke, dass es einer von meiner eigenen Mischpoche war. Etwa der Schwager, die Schwiegermutter, was weiß ich, womöglich gar der Vater, Gott behüte, oder mein eigener Bruder. Stell dir vor, eventuell ein Dieb in der eigenen Familie!"
Der Rabbi hat einen guten Rat: "Lad die ganze Mischpoche zum Kaffee ein, den Schwager, die Schwiegermutter, was weiß ich, den Vater, Gott behüte, und den Bruder. Und wenn getrunken ist der Kaffee und gekostet der Kuchen, holst du das Gute Buch, zündest an die Kerzen und mit schöner Stimme liest du ihnen vor die Heiligen Zehn Gebote. Und wenn du dann kommst zu dem Gebot: Du sollst nicht stehlen, blickst du auf in die Runde und schaust dir die Mischpoche an, und der Schuldige wird sich verraten. Mach es so und dann komm um zu berichten!"
Schon bald ist der Mann wieder da und berichtet freudestrahlend von seinem erfolgreichen Kaffeetrinken mit der Familie.
"Es war einfach großartig, Rabbi, die ganze Mischpoche war da. Und nach dem Kaffee und Kuchen hab ich angezündet die Kerzen und aus dem Guten Buch die Heiligen Zehn Gebote vorgelesen, dem Schwager, der Schwiegermutter, was weiß ich, dem Vater, Gott behüte, und meinem Bruder. Und was soll ich dir sagen, wie ich komme zu dem Gebot: Du sollst nicht ehebrechen, da ist mir eingefallen, wo ich den Schirm hab stehen lassen!"

Was murren denn die Leute im Leben? Ein jeder murre wider seine Sünde!
Klagelieder 3,39

"Der Winter, wo die Herzen in Sünden und Sorgen erfrieren, ist nicht in des Teufels Hand. Wenn der Teufel den Winter in der Hand hätte, so müsste ewiglich Frost sein. Das ist aber nicht so. Es gibt Erweckung und Erwärmung. Wir wollen es uns nicht nehmen lassen, auf das Tauwetter Gottes zu warten." (Martin Luther)

Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Apostelgeschichte 1,8

Glück und Geborgenheit

Glück und Geborgenheit, Frieden und Freiheit, erfülltes und wirklich gestilltes Leben sind für uns ein Traum. Glück und Geborgenheit, Frieden und Freiheit, erfülltes und wirkliches Leben sind bei Gott ein Raum. Dann gibt es nur eine wichtige Frage: Wie kommen wir aus unserem Lebenstraum in Gottes Lebensraum?

Jesus spricht: Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Johannes 10,9


Aus Axel Kühner: Aus gutem Grund,
© Aussaat-Verlag, D-Neukirchen-Vluyn.
ISBN: 3-7615-5269-6

Wer die Sehnsucht nach dem Großen verliert, handelt sich die Sorgen um das Kleine ein

Wer die Sehnsucht nach dem Großen verliert, handelt sich die Sorgen um das Kleine ein.
Wer keine Sehnsucht mehr nach der Güte Gottes hat, hat die Sorgen um seine Güter.

Sorget nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Matthäus 6,25.33


Aus Axel Kühner: Aus gutem Grund,
© Aussaat-Verlag, D-Neukirchen-Vluyn.
ISBN: 3-7615-5269-6