Ägidius, einen Gefährten des heiligen Franz von Assisi, bat eines Tages ein Mann, für ihn zu beten. "Bete du selbst!", antwortete Ägidius. Doch der Mann meinte: "Ich bin doch nur ein armer Sünder und weit von Gott entfernt, du aber bist Gottes Freund und findest ihn für dich und andere." Ägidius antwortete: "Wenn alle Straßen Perugias voll Gold wären, und es ginge ein Ruf durch die Stadt, dass alle davon haben könnten, würdest du einen Boten schicken, der es für dich holen sollte?" – "Nein, im Gegenteil, ich würde selbst gehen!" Darauf Ägidius: "So ist es bei Gott. Alle Welt ist voll von ihm, und alle Menschen können ihn finden. Geh also selbst und schick nicht einen anderen!" Gott ist wie ein Goldschatz für jeden zu finden, auch wenn sein Glanz von mancher Staubschicht der alltäglichen Sorgen und menschlichen Schwächen bedeckt ist. Und unser Gebet ist der Zugang, den Gott für uns alle offen hält, und der uns den Schatz auch finden lässt.

Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.
Apostelgeschichte 2,21