"Im Jahr 1674 trug sich allhier folgender trauriger Casus zu. Es wurden nämlich die Einwohner von Ahlden aufgeboten, bei der Wolfsjagd in den Forsten zu erscheinen. Dieweil es im Frühling bei großem Wasser und starken Stürmen sehr gefährlich hinüber die Aller zu schiffen, so schützten die Einwohner die große Gefahr und Unmöglichkeit vor. Allein es wollte ihr Bitten und Flehen nichts bewirken; sie sollten und mussten fort; ja, wurden noch dazu von dem Grafen mit Schelten und Fluchen und Schlägen ins Schiff getrieben. Inzwischen wurde der Sturm immer heftiger, also dass, wie sie mit ihrem Kahn über das so genannte Brückenwerder kommen, fassen die Wellen das Schiff und kehren es um, so dass neun Personen jämmerlich ertrunken, die übrigen aber gar kümmerlich und von Kälte ganz erstarrt, ihr Leben retteten. Nachher sind die hiesigen Untertanen niemals wieder zur Wolfs- und Schweinejagd gefordert worden." (Aus der Chronik von Ahlden 1749) Immer wieder haben die Mächtigen andere gezwungen und geopfert und eine Spur von Blut und Tränen zurückgelassen. Nur der wirklich Mächtige hat sich für andere geopfert, und alle Blutschuld kann vergeben und alle Tränen können getrocknet werden.

Aber Jesus sprach: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, so wie der Menschensohn nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zur Erlösung für viele.
Matthäus 20,25-28