Um 1050 wollte der gelähmte Grafensohn Hermann von Altshausen in das Kloster Reichenau eintreten. In einem Vorgespräch fragte ihn der Abt, wie er sich denn als Gelähmter in der Mönchsgemeinschaft nützlich machen könne. "Ich tue, was ich kann!‘, antwortete der Grafensohn. "Und was ist das?", fragte der Abt weiter. "Ich kann leiden, beten und nachdenken!" – "Und was bringt das dem Kloster?", wollte der Abt wissen. Der Grafensohn antwortete: "Ihr lernt an mir Nachsicht und Geduld, und von mir lernt ihr zu erkennen und zu lieben!"
Solche Worte hatte der Abt noch nie gehört. So brachten Helfer den jungen Mann in seinem Tragekorb ins Kloster, und die Gemeinschaft nahm in auf. Denn Hermann brachte sie zum Staunen, sie konnten von ihm lernen, wie Krankheit und Leiden Herausforderung zum richtigen Leben sein können.

Was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist, damit sich kein Mensch vor Gott rühme.
Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung, damit, wie geschrieben steht [Jeremia 9,22-23]: "Wer sich rühmt, der
rühme sich des Herrn!"
1.Korinther 1,27-31