"Der Winter ist ein rechter Mann, kernfest und auf die Dauer …"
Das weiß nicht nur Matthias Claudius, sondern jedermann.
Väterchen Frost hat alles im Griff. Auf dem Acker wächst nichts. Im Garten blüht nichts. Nirgends reift eine Frucht. In der Eiszeit wächst die Sehnsucht nach dem Sommer. Aber wann kommt diese Jahreszeit?
Einer könnte auf den irren Gedanken kommen und alle Wälder abholzen. Ein riesiges Feuer muss doch den Schnee schmelzen lassen. Aber unser Holz bringt den Sommer nicht.
Ein anderer könnte die spinnige Idee haben und alles Öl abfackeln. Eine riesige Flamme muss doch den Reif auftauen lassen. Aber unser Öl bringt den Sommer nicht.
Ein dritter könnte dem Wahnsinn verfallen und alles Salz verstreuen. Eine riesige Menge muss doch das Eis brechen. Aber unser Salz bringt den Sommer nicht. All unsere Bemühungen bringen nichts. Nur gegen laue Winde hat der Winter keine Chance. Frühjahrsstürme lehren ihn das Fürchten. Tauwetter lässt den Sommer ahnen. Und wenn der Reif auf unserer Gemeinschaft liegt und nichts wächst, und wenn der Frost in unsere Gemeinde dringt und nichts blüht, und wenn die Kälte in unserer Kirche herrscht und keine Frucht zu sehen ist, dann dürfen wir nicht irgendwelchen Gedanken oder Ideen trauen, sondern müssen wieder ganz neu der Bibel vertrauen. Das Wort Gottes ist der laue Wind, der den Schnee schmelzen lässt. Der Heilige Geist ist der Frühjahrssturm, der den "Sommer seiner Gnad" heraufziehen lässt. Gott selbst wird mit seinem Wort für das Tauwetter sorgen. (Konrad Eißler)
Er sendet sein Wort, da schmilzt der Schnee. Er lässt seinen Wind wehen, da taut es.
Psalm 147,18