Eine alte lettische Frau, die deutschen Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft heimlich Brot zusteckte, wurde ertappt und vor den russischen Lagerkommandanten gezerrt. "Sie wissen doch, dass es bei harter Strafe verboten ist, Kriegsgefangenen zu helfen!" Die Frau sah ihm gütig in die Augen und antwortete: "Man darf es nicht verbieten, Menschen in großer Not zu helfen!"
"Sie werden es also wieder tun?" Da richtete sich die Frau auf und sagte: "Als die Deutschen hier Herrscher waren, habe ich russischen Gefangenen Brot zugesteckt. Dann später den Juden und jetzt den Deutschen. Und wenn Sie, Genosse Kommandant, eines Tages einmal als Gefangener Hunger leiden, werde ich auch Ihnen Brot reichen!"
Dann drehte sie sich einfach um und ging fort. Der Kommandant ließ sie gehen.

Vielmehr, wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.
Römer 12,20