Glaubensakrobatik und Tugendathletik

"Christus verlangt von uns keine Glaubensakrobatik, so dass wir Dinge für wahr halten müssten, die unsere Vernunft nie würde annehmen können. Aber er tritt in unser Leben und erweist uns seine Macht.
An kleinen Dingen zuerst. Wir staunen, wenn sich Bindungen in unserem Leben lösen, wenn wir den Hass gegen unseren Feind verlieren, wenn in unser unruhiges Herz der Friede einzieht. Unsere Vernunft wird demütig und erkennt, dass es neue Möglichkeiten gibt, die sie überragen.
Christus verlangt von uns keine Tugendathletik, so dass wir edel, hilfreich und gut sein sollten. Aber er tritt in unser Leben und erweist uns seine Liebe. Da schmilzt unser Groll zusammen, und wir können vergeben, da schwindet unser Stolz, und wir können um Vergebung bitten; da erwärmt sich unser kaltes Herz, und wir können lieben.
Jetzt geht es gar nicht mehr um Tugend und Edelmut, die wir meinen zu haben oder nicht zu haben; sondern es geht darum, leer zu werden, in uns Platz zu machen, damit Christus eintreten kann. Damit seine Liebe uns ganz in ihrer Gewalt hat. Sollte das so schwierig sein?" (Theodor Bovet)

Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in ihm und seid in ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben!
Kolosser 2,6f

Die weiche Landung

Als am 20. Juli 1969 das Raumschiff Apollo 11 auf dem Mond landete, waren die Worte des Astronauten beim Betreten des Mondes: "Ein kleiner Schritt für mich, ein großer Schritt für die Menschheit!"
Dieser geglückten Landung gingen viele Versuche voraus, darunter so genannte harte Landungen unbemannter Raumkörper. Das Schwierigste an einer Landung von Menschen auf dem Mond war die so genannte weiche Landung. Schließlich, im Juli 1969, gelang sie nach etwa zehn Jahren der Vorbereitung. Millionen Menschen verfolgten am Fernsehschirm den Triumph der Raumfahrt, die weiche Landung von Menschen auf dem Mond.
Als Gott auf unserem Planeten Erde "landete", war es keine weiche Landung, sondern eine harte Sache. Hart waren der mühsame Weg nach Bethlehem, die Geburt in einem Stall, das Wohnen in der Fremde und einer Notunterkunft, die Krippe als Kinderbett, die Welt der Mächtigen. Hart waren Herodes und sein grausamer Kindermord, hart waren die Flucht nach Ägypten und das Leben im Asyl. Hart waren schließlich die Anfeindungen, Verhaftung, Verhör und Verurteilung. Hart waren das Kreuz und das Von-Menschen-und-Gott-verlassen-Sein. Hart waren das Grab und das Gericht, die Hölle und das Totenreich.
Christus kam in unsere harte Welt. Eine harte Landung und für Gott ein großer Schritt auf den Menschen zu, der nun nur noch einen kleinen Schritt auf Gott zu machen muss. Darum hat James B. Irwin, einer der Apollo-Astronauten, die auf dem Mond waren, gesagt: "Der größte Tag in der menschlichen Geschichte war nicht, als der erste Mensch den Mond betrat, sondern als Gottes Sohn auf die Erde kam!"

Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.
Johannes 1,11f

Satt werden und bleiben

Am Tisch Gottes wird aber nicht nur geruht und gesprochen, sondern auch gegessen und getrunken. Das Brot des Lebens stellt Gott auf den Tisch und teilt es mit uns. Gott teilt uns sein Leben mit. Er gibt sich selbst. Jesus wurde das Brot Gottes. In Bethlehem, im "Haus des Brotes", wurde er geboren, und am Kreuz von Golgatha wurde sein sterbender Leib das Brot für eine hungernde Menschheit. Jesus brach das Brot mit seinen Jüngern und sagte: "Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird." An diesem Tisch, in der Nähe Gottes, unter seinem Wort ereignet sich die Sättigung mit Leben. Wir nehmen Gottes Liebe, seine Vergebung und Heilung, seinen Segen und seine Fülle zu uns, ja in uns auf. Wir nehmen Jesus in uns auf, und das ist die letzte Erfüllung des Lebens. Von der langen Wanderung sind wir ausgedörrt. Die weiten Wege haben uns durstig gemacht. Gott bietet uns gegen den Durst nach Liebe sein frisches, klares Lebenswasser an. "Wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!" (Offenbarung 22,17)
Das reine Wasser ist ein Bild für die reine, absolute Liebe Gottes. Die unbedingte Zuwendung Gottes dürfen wir in uns hineintrinken. Worte der Liebe, Beweise der Liebe, wie sie Jesus am Kreuz für uns gesagt und erbracht hat, saugen wir wie ein vertrocknetes Land auf, und unser Durst nach Liebe wird gestillt. "Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte." (Jeremia 31,3)
Am Tisch Gottes erfahren wir die unbedingte Liebe, hier werden wir vorbehaltlos angenommen. Hier dürfen wir sein, wie wir wirklich sind, und uns ganz in Gottes Liebe hineinfallen lassen.
Und dann bietet uns Gott den Wein der Freude an. Ein Weinkelch bedeutet beides: Leid, das man erfahren, und Freude, die man empfangen kann.
Jesus Christus trank für uns den bitteren Kelch des Leides. Im Garten Gethsemane kämpfte er um die Kraft, den Kelch des Todes und der Sühne für uns zu trinken, und am Kreuz von Golgatha trank er ihn bis zur Neige aus. Als Jesus rief: "Es ist vollbracht!", da war der Kelch des Leides geleert. So bleibt uns nur der Kelch der Freude. Der Wein, den Gott an seinem Tisch gewährt, ist die Freude am Leben, die Freude an Gott und seiner Schöpfung.
So ist Gottes Tisch ein Tisch der Gemeinschaft, an dem sich Gott mit uns zusammensetzt, ein Tisch der Stärkung, an dem wir uns satt essen und trinken können. Und schließlich ein Tisch, an dem wir bleiben, ein Ort, an dem wir wohnen dürfen. Gott lädt uns zum Bleiben ein. Er möchte, dass aus Gästen und Fremden Kinder und Freunde seines Hauses werden. Am Tisch Gottes, im Gespräch mit Gott, im Zusichnehmen der Stärkung Gottes werden aus Menschenkindern, die unstet und flüchtig, abgehetzt und verwahrlost leben, Gotteskinder mit Sitz und Heimatrecht bei Gott.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Psalm 23,5f

Gottes Tisch für mich

Während wir äußerlich still werden, spricht Gott mit uns: "Ich habe diesen Tisch für euch gedeckt und in Liebe auf euch gewartet. Mit Sehnsucht habe ich nach euch ausgeschaut und mit Schmerzen eure vergebliche Mühe gesehen, das Leben zu finden. An meinem Tisch dürft ihr euren Hunger nach Leben und euren Durst nach Liebe stillen. Ich habe alles für euch bereit. Eure Verfolger, Angst und Sorge, Schuld und Leid, Einsamkeit und Not, Gier und Neid haben hier keinen Zutritt. Sie dürfen euch in meiner Nähe nicht antasten." Unter dem Zuspruch der Liebe und Vergebung ruhen wir aus und atmen Frieden ein. Und dann dürfen wir Gott alles sagen, was uns bewegt, und er hört uns zu.
Angst, die uns überfällt, dürfen wir benennen,
Schuld, die uns bedrückt, aussprechen,
Kränkungen, die uns andere zufügen, sagen,
Verluste, die uns schmerzen, beklagen,
Sorgen, die in uns wohnen, herauslassen,
Einsamkeit, die uns lähmt, schildern,
Leid, das uns knickt, vorbringen,
Wunden, aus denen wir bluten, zeigen.

Gott hat Zeit und Geduld. Er empfängt und nimmt uns, wie wir sind. Wir brauchen unsere Probleme nicht länger hinunterzuschlucken und zu verdrängen, damit sie uns von innen her krankmachen. Wir dürfen sie auf dem Tisch vor Gott ausbreiten, damit wir sie los und dadurch heil werden. Wie dem Gast die müden und staubigen Füße gewaschen wurden, so möchte Gott uns all den Erdenstaub, der sich auf unserem Lebensweg an unsere Füße geheftet hat, abwaschen und uns aufleben lassen. An Gottes Tisch dürfen wir alles aussprechen, und Gott nimmt es uns ab.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Psalm 23,5

Vor mir ein Tisch

Der Tisch, den Gott für uns bereitet hat, ist kein Arbeitstisch.
Es geht nicht um Mühe und Anstrengung, um Leistung und Erfolg, denn Gott ist immer erst Gastgeber und dann Arbeitgeber.
Der Tisch, an dem Gott auf uns wartet, ist kein Richtertisch.
Gott will uns nicht anhören, sondern zuhören, und bei ihm sind wir nicht vorgeladen, sondern eingeladen. Gott will nicht recht haben, sondern uns lieb haben. Er ist immer erst Retter und dann einmal Richter.
Der Tisch, den Gott für uns gedeckt hat, ist kein Ladentisch.
Bei Gott kann man nichts kaufen und muss nichts bezahlen, denn Gott ist kein berechnender Geschäftsmann, sondern ein freigebiger Vater, der seine Liebe umsonst verschenkt.
Der Tisch, an den Gott uns einlädt, ist kein Verhandlungstisch.
Mit Gott kann man nicht handeln und braucht nicht um Vorteile zu kämpfen. Diplomatisches Geschick und kluges Ringen um günstige Kompromisse sind hier nicht gefragt. Denn Gott ist nicht unser Gegner, dem wir Gunst abringen, sondern unser Freund, der uns schon gewogen ist.
Gottes Tisch ist ein besonderer Tisch. Gott hat ihn mit Liebe gedeckt und ihn für uns bereitet. Er lädt uns ein zum Ausruhen und Aussprechen, zum Sattessen und Satttrinken, zum Bleiben und Wohnen. Gott setzt sich mit uns an einen Tisch, und wir dürfen aufatmen.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Psalm 23,5

Verlieren und Gewinnen

"Nun nehme ich an, ein Mensch hätte hundert Mark und verliere davon vierzig und behalte also die sechzig. Will nun dieser Mensch allezeit an die vierzig denken, die er verloren hat, so bleibt er ohne Trost und voll Schmerz. Wie könnte sonach der jemals Trost finden und ohne Leid sein, der seinen Blick nur auf den Schaden und das Leid hinwendet und sich nun das vorstellt und darauf schaut und seine Augen mit Schmerz darauf richtet und mit seinem Schaden Unterhaltung pflegt und der Schaden wiederum mit ihm spricht und sie sich so gegenseitig besehen. Wenn er sich aber zu den sechzig Mark hinwendete, die er noch hat, und den vierzig verlorenen den Rücken kehrte und sich nun die sechzig vorstellte und mit ihnen Gegenrede pflegte, würde er sicherlich Trost finden." (Meister Eckhart)

"Reich ist man nicht durch das, was man besitzt, sondern mehr noch durch das, was man mit Würde zu entbehren weiß. Und es könnte sein, dass die Menschheit reicher wird, indem sie ärmer wird, dass sie gewinnt, indem sie verliert." (Immanuel Kant)

"Viel haben macht nicht reich. Der ist ein reicher Mann,
der alles, was er hat, ohn‘ Leid verlieren kann." (Angelus Silesius)

Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden … Sammelt euch aber Schätze im Himmel … Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz!
Matthäus 6,19ff

Der Streit der Berge

Als die Berge vernahmen, dass Gott auf einem von ihnen die Thora geben wolle, kamen sie alle gelaufen. Jeder wollte der Auserwählte sein. Besonders bewarben sich darum der Tabor und der Carmel.
Der Tabor sprach: "Verschwindet von hier, kehrt zurück zu euren Plätzen, Gott hat euch nicht gerufen. Nur ich bin würdig, dass auf mir die Thora gegeben werde, weil ich der einzige Berg bin, der von der Sintflut nicht heimgesucht wurde."
Der Carmel sagte: "Hebt euch hinweg von dannen. Gott hat euch nicht bestellt. Nur ich bin ein heiliger Berg, weil einmal der Prophet Elijahu in meinen Höhlen wohnen wird."
So versuchte jeder Berg seine Vorzüge aufzuzählen. Gott hörte ihren Streit und antwortete ihnen: "Warum streitet ihr miteinander? Ich kann mich auf euren Höhen nicht offenbaren, weil auf euren Felsen Götzendienst geübt wurde und weil man auf eurem Boden Altäre für heidnischen Dienst errichtet hat. Sowohl auf dem Tabor als auch auf dem Carmel und anderen Bergen verbeugten sich Menschen vor dem Werk ihrer Hände."
Nur ein Berg stand in der Wüste abseits. Es war der Sinai in seiner Bescheidenheit. Er wollte sich am Wettstreit der übrigen Berge nicht beteiligen. Da sprach Gott zu ihm: "Du bist der geringste unter den Bergen und drängst dich nicht vor. Du bist rein und heilig. Dich hat noch keine Menschenhand berührt, und auf dir wurde noch kein Götzenbild aufgestellt. Deshalb soll auf dir die Lehre gegeben werden, die ich dem Volke bestimmt habe, das für das geringste unter den Völkern gehalten wird. Aber einmal wirst du in aller Munde sein, so wie das Volk der Lehre einmal von allen gepriesen werden wird." (Ein jüdisches Märchen)

Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug!
Römer 12,16

Einsam und gemeinsam

"Viele suchen die Gemeinschaft aus Furcht vor der Einsamkeit. Weil sie nicht mehr allein sein können, treibt es sie unter die Menschen. Auch Christen, die nicht allein mit sich fertig werden können, hoffen in der Gemeinschaft anderer Menschen Hilfe zu erfahren. Meist werden sie enttäuscht und machen dann der Gemeinschaft zum Vorwurf, was ihre eigenste Schuld ist. Wer auf der Flucht vor sich selbst bei der Gemeinschaft einkehrt, der mißbraucht sie zum Geschwätz und zur Zerstreuung, und mag dieses Geschwätz und diese Zerstreuung noch so geistlich aussehen. In Wahrheit sucht er gar nicht die Gemeinschaft, sondern den Rausch, der die Vereinsamung für kurze Zeit vergessen läßt und gerade dadurch die tödliche Vereinsamung des Menschen schafft.
Wer nicht allein sein kann, der hüte sich vor der Gemeinschaft. Er wird sich selbst und der Gemeinschaft nur Schaden tun.
Allein standest du vor Gott, als er dich rief, allein mußtest du dem Ruf folgen, allein mußtest du dein Kreuz aufnehmen, mußtest du kämpfen und beten, und allein wirst du sterben und Gott Rechenschaft geben. Du kannst dir selbst nicht ausweichen; denn Gott selbst hat dich ausgesondert. Willst du nicht allein sein, so verwirfst du den Ruf Christi an dich und kannst an der Gemeinschaft der Berufenen keinen Anteil haben.
Umgekehrt aber gilt der Satz: Wer nicht in der Gemeinschaft steht, der hüte sich vor dem Alleinsein.
In der Gemeinde bist du berufen, der Ruf galt nicht dir allein. In der Gemeinde der Berufenen trägst du dein Kreuz, kämpfst du und betest du. Du bist nicht allein, selbst im Sterben und am Jüngsten Tage wirst du nur ein Glied der großen Gemeinde Jesu Christi sein. Mißachtest du die Gemeinschaft der Brüder, so verwirfst du den Ruf Jesu Christi, so kann dein Alleinsein dir nur zum Unheil werden.
Wir erkennen: nur in der Gemeinschaft stehend können wir allein sein, und nur wer allein ist, kann in der Gemeinschaft leben. Beides gehört zusammen. Nur in der Gemeinschaft lernen wir recht allein zu sein, und nur im Alleinsein lernen wir recht in der Gemeinschaft zu stehen.
Jedes für sich genommen hat tiefe Abgründe und Gefahren. Wer Gemeinschaft will ohne Alleinsein, der stürzt in die Leere der Worte und Gefühle, wer Alleinsein sucht ohne Gemeinschaft, der kommt im Abgrund der Eitelkeit, Selbstvernarrtheit und Verzweiflung um."
(Dietrich Bonhoeffer)

"Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, daß sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam!"
(Apostelgeschichte 4,32)

Gebraucht oder geliebt?

"Kinder verändern die Welt!" heißt eine ganzseitige Anzeige eines Bekleidungshauses zum Schulanfang. Natürlich werden die Kinder das nur in neuen, schicken Klamotten dieser Firma tun können. Dazu gibt es als letzten Schrei noch die neue Schirmmütze mit der Aufschrift "Born to buy" – "Geboren, um zu kaufen". Werden Kinder als Kaufkraft und Absatzmarkt gebraucht oder werden sie als Menschen geliebt?
Kinderarmut, Kinderhandel, Kinderarbeit, Kinderprostitution, Kindesmißhandlung und Kindersterblichkeit sprechen eine deutliche Sprache.
Wenn Menschen in ihrem Wert nach Verwertbarkeit gemessen, in ihrer Würde als Arbeitskraft oder Kaufkraft gezählt und schließlich als Risikofaktor und Belastung bezeichnet werden, zerstören wir den Kindern die Zukunft und uns selbst die Lebensgrundlagen. Wenn Kinder nur benutzt und gebraucht werden, können sie die
Welt nicht verändern, weil wir die Kinder und die Welt zugleich beschädigen.
Gott sieht das zur Prostitution gezwungene thailändische Mädchen, den philippinischen Jungen, der auf dem Müll vor Manila nach Resten sucht, das bettelnde Mädchen in Kalkutta, den teppichknüpfenden Jungen in Indien, die Straßenkinder in Brasilien und die verwahrlosten, behinderten Kinder in Heimen in China. Er sieht sie mit Augen voller Liebe und Leid und bittet seine Menschen, ihre Kinder nicht zur Erreichung ihrer falschen Ziele zu gebrauchen, sondern sie so zu lieben, daß sie ihr Leben finden und erfüllen können.

"Gott ist der Herr oben im Himmel und unten auf Erden und sonst keiner, und du sollst halten seine Rechte und Gebote; so wird’s dir und deinen Kindern nach dir wohlgehen und dein Leben lange währen!"
(5. Mose 4,39f)

Laßt Jesus bei euch wohnen

"Überall auf der Erde herrscht ein schrecklicher Hunger nach Liebe. Tragt deshalb das Gebet in eure Familien, zu euren kleinen Kindern. Lehrt sie beten. Denn ein Kind, das betet, ist ein glückliches Kind. Eine Familie, die betet, ist eine geeinte Familie. Ihr werdet euch nicht trennen, wenn ihr einander liebt, wie Gott euch liebt, und er liebt euch voller Zärtlichkeit.
Es ist ganz entscheidend, daß die Eltern ihren Kindern von Gott erzählen. Die Kinder müssen Gelegenheit bekommen, nach Gott zu fragen. Einmal schenkte ich einem Nichtglaubenden ein Gebet. Er nahm es mit heim, und die Kinder begannen zu beten. Als er mich wieder einmal traf, sagte er: Mutter, Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr Ihr Gebet und das Bild die ganze Familie durcheinandergebracht haben! Die Kinder wollen wissen, wer Gott ist. Sie wollen wissen, warum Sie, Mutter, solche Worte sagen.‘ Kinder sind aufmerksam, sie beobachten, was die Eltern tun, und lernen daraus, daß es nicht gleichgültig ist, wie man sein Leben gestaltet. – Wir können zu Gott sagen: Herr, ich liebe dich, mein Gott, es tut mir leid, mein Gott, ich glaube an dich, mein Gott, ich vertraue auf dich. Hilf uns, einander zu lieben, wie du uns liebst!"
(Mutter Teresa)

"Laßt das Wort Christi reichlich unter euch wohnen; lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen!"
(Kolosser 3,16)