Gute Noten

"Lieber Mister Gott, jetzt muß ich Dich aber mal was Wichtiges fragen: Warum muß ich jeden Tag in Mrs. Cook ihre Schule und nur am Sonntag in Deine? Kann man denn von Mrs. Cook mehr lernen als von Dir? Ich denke, Du bist der, wo alles weiß! Oder weiß Mrs. Cook was, was Du nicht weißt? …
Lieber Mister Gott, jetzt muß ich noch was fragen: Kannst Du mir morgen vielleicht beim Rechnen helfen? Wir kriegen nämlich Noten. Oder könntest Du mir in der Nacht einen Husten anwehen.
Aber einen richtigen, echten. Dann kann ich morgen im Bett bleiben. Fynn sagt, aus Angst vor Mrs. Cook ihre Noten brauchst du dir nicht in die Hose zu machen, Fratz. Die Noten, die dir Mister Gott mal gibt, sind viel wichtiger als die von der alten Schachtel.
Lieber Mister Gott, ich wüßte so gern, ob ich mal gute Noten von Dir kriege, wenn Du die Zeugnisse verteilst. Du läßt mich doch bestimmt nicht sitzen, oder?"
(Anna)

"Ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind!"
(Römer 8,15f)

Wozu die Zeit gut ist

"Lieber Mister Gott….
Das Blöde an der Uhr ist die Zeit. Weil, sie ist noch viel unordentlicher als ich. Wenn ich auf Fynn warte, ist sie ganz langsam. Und wenn er dann da ist, dann läuft sie ganz schnell. Wenn ich schlaf, ist sie gar nicht da, erst wieder, wenn ich aufwach. Und dann ist sie schon so spät, daß Fynn schimpft. Warum bringen wir die Zeit nicht zum Uhrmacher, wenn sie immerzu falsch geht? Ganz einfach, hat Fynn gesagt, weil unser Uhrmacher nur ein ganz kleiner ist und immer nur das Gehäuse saubermacht, nicht die ganze Zeit in Ordnung bringt . . . Um die Zeit so hinzukriegen, wie es mir paßt, müßte man sie zum größten Uhrmacher der Welt bringen, sagt Fynn. Und wer ist der größte Uhrmacher? Das bist Du, Mister Gott, weil Du doch in allen Berufen der Größte bist. Bei den Uhrmachern, bei den Pfarrern, den Kirchenbauern und bei den Gedichteschreibern. Aber dann hab ich gedacht, daß es eigentlich furchtbar schade ist, daß ich nicht mit Dir drüber reden kann, weil ich wirklich mal gerne gewußt hätte, was eigentlich Zeit ist. Kannst du’s mir nicht endlich erklären? hab ich zu Fynn gesagt. Und im selben Moment hat er zu mir gesagt: Erklär du mir mal die Zeit, Fratz. Da haben wir gelacht, auch beide auf einmal …
Da hab ich gesagt: Jetzt weiß ich, wozu die Zeit gut ist. Na, wozu? hat Fynn wissen wollen. Die Zeit ist dazu da, daß nicht alles auf einmal geschieht, sondern schön der Reihe nach, hab ich gesagt. Genau, hat Fynn geantwortet. Das ist die Erklärung. Daß ich darauf nicht von allein gekommen bin!"
(Anna)

"Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde. Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit!"
(Prediger 3,1.11)

Kleine Tips für große Leute

1. Kinder sind keine Schoßtiere, aber man sollte sie so oft wie möglich auf den Schoß nehmen.
2. Das Leben, das unsere Kinder leben, und das Leben, was wir für sie im Auge haben, ist ein ganz anderes.
3. Gebt Kindern nicht Geld, wenn sie Liebe brauchen, und drängt ihnen nicht eure Nähe auf, wenn sie Geld benötigen.
4. Kleine Kinder brauchen, auch wenn sie nerven, tiefe Wurzeln. Große Kinder brauchen, auch wenn sie noch so anziehend sind, weite Flügel.
5. Mit der gleichen Liebe wollen wir Kinder festhalten und loslassen. Denn sie brauchen wie wir beides: Geborgenheit und Wärme und Freiheit und Weite.
6. Seid nicht besorgt, wenn Kinder euch nicht zuhören, seid eher besorgt, wenn sie euch ständig beobachten.
7. Kinder können viel von uns lernen, wenn auch wir von ihnen viel lernen wollen.
8. Wer seinen Kindern ein Vorbild sein will, wird sich verkrampfen und sie erheitern. Wer selber einem Größeren nachfolgt, hat immer auch Autorität.
9. Beim Vorfahren` sollten wir uns daran erinnern, wie es uns beim Nachfahren` erging.
10. Führen wir keine Punktlisten, weder solche mit den Fehlern unserer Kinder noch solche mit unseren Guttaten. Beide Verzeichnisse vergiften das Miteinander.

"Seid weise zum Guten, aber geschieden vom Bösen!"
(Römer 16,19)

Über das Liebhaben

"Ach Mister Gott!
Es gibt so viele Sachen, die ich gern schreiben würd, aber die Wörter wollen nicht, weil ich sie nicht alle kenne. Und der Bleistift will manchmal nicht und das Papier auch nicht. Über das Liebhaben ist es am schwersten zu schreiben. Fynn findet es auch schwierig. Aber versuch’s doch mal, hat er gesagt.
Liebhaben ist eine komische Sache, weil man es nicht sehen kann und nicht hören und auch nicht anfassen. Woher weiß man dann, ob es so was überhaupt gibt? Ich mein, wie soll man wissen, ob einen der andre liebhat? Schön wär, wenn man nur für die zu sehen wär, die man liebhat. Dann wüßt der andre gleich Bescheid.
Nein, nein, hat Fynn gesagt. Das ist das Beste am Liebhaben, daß man nicht genau weiß, was es ist und wie es weitergeht, wenn es angefangen hat, und ob es sich wirklich lohnt. Weil es oft mehr traurig ist als zum Freuen. Lieber Mister Gott, warum hast du das Liebhaben gemacht, wenn es so schwierig ist? …"
(Anna)

"Das ist mein Gebot, daß ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe. Niemand hat größere Liebe als die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete!"
(Johannes 15,12ff)

Lebenskunst am Leben vorbei?

Behalte einen kühlen Kopf,
laß deine Seele in der Sonne bräunen.
Bleib Mensch und werde wesentlich
und leg dich selber auf die hohe Kante.
Sing dir das Lied vom braven Mann,
sei nobel, denn so geht die Welt zugrunde.
Schon‘ deine Leber samt der Laus,
setz‘ deine Flöhe nicht in fremde Ohren.
Bleib immer weit vom Schuß und hol‘
für andre nicht die Kohlen aus dem Feuer.
Brat‘ dir ’neu Storch darauf und laß
die Butter dir nicht mehr vom Brötchen nehmen.
Sei recht bei Trost und hab‘ im Kopf
Rosinen oder Stroh, nur keine Sorgen.
Pack deine Badehose ein und laß
dein Herz nicht in dieselbe fallen.
Geh in dich oder gehe aus
und suche Spaß, wo immer er zu kriegen.
Nimm deine Beine in die Hand
und Kopf und Kragen auf die leichte Schulter.
(Lothar Zenetti)

"Nimm das Leben nicht so ernst, denn du kommst ja am Ende doch nicht lebend davon!" sagen die Dummen und nennen es Lebenskunst.
"Nimm Gottes Liebe ganz ernst, und du kommst am Ende lebend davon!" sagen die Klugen und nennen es Glaubensweisheit.

"Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an!"
(Psalm 73,23f)

Halb Engel und halb Mensch

"Einmal war Fynn ganz, ganz traurig, und da bin ich abends zu ihm ins Bett gekrochen. Ich wollt ihm weinen helfen. Weil er mir so oft lachen geholfen hat. Und man kann ja viel mehr zusammen machen wie nur lachen und Schulaufgaben. Auch weinen geht zusammen besser. Na gut, hat er gesagt, putzen wir unsere Augenfenster also gemeinsam. Kann ja nicht schaden. Und dabei hat er geweint und gelacht, halb und halb .. .
Weißt Du, Mister Gott, manchmal denk ich wirklich, Fynn ist ein Engel. Weil von ihm soviel innen ist. Und sonst ist das meiste von ein Mensch außen. In ein. Engel kannst Du reinschauen und überall ist er Engel. In ein Mensch kannst Du auch reinschauen durchs Herzfenster, aber er ist nick überall ein Mensch, weil er an manchen Stellen ein Engel ist und an manchen ein Hund oder ein Esel und ein Schmetterling und ein Frosch. Fynn ist fast überall ein Engel. Nur auch ein ganz bißchen ein Igel und ein Brummbär, und irgendwo ist er auch Mensch. Aber da ist er am nettesten, wo er halb Engel ist und halb Mensch …"
(Anna)

"Obwohl meine leibliche Schwäche euch ein Anstoß war, habt ihr mich nicht verachtet oder vor mir ausgespuckt, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf!"
(Galater 4,14)

Ungewollte Helden

Eine Ölquelle geriet in Brand. Die Ölgesellschaft rief Fachleute zu Hilfe, damit sie das Feuer löschen. Aber die Hitze war so groß, daß sich die Spezialisten nicht näher als dreihundert Meter an die Förderanlage herantrauten. Das Unternehmen hatte auch die örtliche Feuerwehr um Hilfe gebeten. Da rollte auch schon der alte, klapprige Feuerwehrwagen die Straße herab und kam erst etwa 20 Meter vor den verheerenden Flammen zum Stehen. Die Männer sprangen aus dem Wagen, und während einer die anderen ständig mit Wasser besprühte, gelang es ihnen, den Brand unter Kontrolle zu bringen und schließlich zu löschen.
Die Gesellschaft veranstaltete daraufhin eine kleine Feier zur Ehrung der Feuerwehr. In dankbaren Reden wurde der Heldenmut der Feuerwehrmänner hervorgehoben und ihr Einsatz gewürdigt. Als Zeichen der Anerkennung wurde dem Chef der Feuerwehr ein Scheck mit einem ansehnlichen Betrag überreicht. Als ein Zeitungsreporter den Hauptmann fragte, was er mit dem Geld für die Feuerwehr tun wolle, antwortete dieser: "Zuerst werden davon die Bremsen am Löschfahrzeug repariert!"

"Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu!"
(Prediger 9,10)

Was wirklich zählt!

"In unseren Gemeinschaften verpflichten wir uns in einem vierten Gelübde dazu, den Ärmsten der Armen aus ganzem Herzen und selbstlos zu dienen. Die Frucht unserer Arbeit, die Fähigkeit, diese Arbeit zu tun, kommt aus dem Gebet. Die Arbeit, die wir verrichten, ist eine Frucht unseres Einsseins mit Christus. Dazu wurden wir berufen: den Menschen überall auf der Welt Jesus zu schenken. Damit die Menschen aufschauen und sehen, wie seine Liebe, sein Mitleiden, seine Ergebung am Werk sind. Die Menschen überall auf der Erde mögen verschieden aussehen, unterschiedliche Religionen, Weltanschauungen oder Einstellungen haben – und dennoch sind sie alle gleich. Es sind alles Menschen, die der Liebe bedürfen. Alle hungern sie nach Liebe.
Die Leute, die man auf den Straßen Indiens oder Hongkongs sieht, haben leiblichen Hunger; aber auch die Leute in London oder New York haben einen Hunger, der gestillt werden muß. Jeder Mensch bedarf der Liebe.

Gott hat uns für Größeres erschaffen, dafür, zu lieben und geliebt zu werden. Was wirklich zählt, ist, daß wir lieben. Wir können nicht lieben, ohne zu beten, deshalb müssen wir zusammen beten!"
(Mutter Teresa)
"Das ist sein Gebot, daß wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und lieben uns untereinander!"
(l. Johannes 3,23)

Was wirklich zählt!

Eine Reisegesellschaft ist in einem Zug unterwegs. Es geht durch eine wunderschöne Landschaft. Berg und Tal, Wiesen und Felder, Flüsse und Wälder wechseln einander ab. Aber die Reisenden nehmen es nicht wahr. Sie sind im Zug die ganze Zeit damit beschäftigt, herauszufinden, wer von ihnen der Beste sei, der Klügste und Schönste, der Reichste und Erfolgreichste, der Stärkste und Mächtigste. Sie debattieren und streiten darüber, wer von ihnen einen Ehrenplatz und andere Vorrechte bekommt. So diskutieren sie, bis die Reise vorbei ist. Aber in Wirklichkeit haben sie nichts "erfahren".
So sind die Menschen auf ihrer Lebensreise gefangen in der falschen Vorstellung, sie brauchten Zustimmung, müssten beliebt und angesehen sein, müssten Erfolg und Macht, Reichtum und Klugheit haben, und ihr Glück läge in Ansehen und Ehre, Macht und Popularität begründet.
Erst wenn wir Abschied nehmen von der Illusion, von Zustimmung und Beifall anderer abhängig zu sein, werden wir frei für die Wirklichkeit des Lebens, frei für die Liebe Gottes und seine wunderbare Welt.
Solange wir die Unerfülltheit unserer Seele mit Beliebtheit bei anderen zu stillen versuchen, bleiben wir armselige Sklaven. Nur die große Liebe Gottes vermag unsere Seele zu stillen. In ihm sind wir gestillt und befreit.

Es kam aber unter ihnen der Gedanke auf, wer von ihnen der Größte sei. Als aber Jesus den Gedanken ihres Herzens erkannte, nahm er ein Kind und stellte es neben sich und sprach zu ihnen: Wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß.
Lukas 9,46ff

Das Buch der Bücher

Die Bibel enthält die Absichten Gottes, das Wesen des Menschen, den Weg zum Heil und die Warnung vor dem Unheil. Ihre Lehren sind gültig, ihre Vorschriften bindend und befreiend in einem. Ihre Geschichten sind wahr und lebendig, und ihre Weisungen sind liebevoll und ratsam. Lies die Bibel, um weise zu sein, und lebe danach, um lebendig zu sein. Die Bibel enthält das Licht, uns zu leiten, Nahrung, uns zu stärken, Trost, uns zu erquicken. Sie ist wie eine Landkarte für Reisende, sie ist wie ein Stab für den Wanderer, sie ist wie ein Kompass für den Seefahrer. Sie öffnet die Türen zum Paradies und schließt die Tore zur Hölle. Das Besondere an diesem Buch ist seine Mitte, Christus selbst. Seine Absicht ist unser Heil und sein letztes Ziel die Verherrlichung Gottes. Die Bibel soll unsere Gedanken leiten, unsere Herzen erfüllen, unsere Entscheidungen bestimmen und unsere Schritte lenken. Lies die Bibel langsam, lies sie voller Erwartung und unter Gebet. Sie ist die Quelle des Reichtums, aus dem der Strom der Freude quillt. Sie ist uns zum Leben gegeben, und wir wollen uns an ihrer Verachtung nicht den Tod holen. Sie ist die Liebeserklärung Gottes an liebebedürftige Menschen und möchte uns Jesus und seine Erlösung lieb machen.

Das ist mein Trost in meinem Elend, dass dein Wort mich erquickt.
Psalm 119,50