Das Leben

Das Leben ist eine Chance, nutze sie.
Das Leben ist Schönheit, bewundere sie.
Das Leben ist Seligkeit, genieße sie.
Das Leben ist ein Traum, mach daraus eine Wirklichkeit.
Das Leben ist eine Herausforderung, stelle dich ihr.
Das Leben ist Pflicht, erfülle sie.
Das Leben ist ein Spiel, spiele es.
Das Leben ist kostbar, gehe sorgfältig damit um.
Das Leben ist Reichtum, bewahre ihn.
Das Leben ist Liebe, erfreue dich an ihr.
Das Leben ist ein Rätsel, durchdringe es.
Das Leben ist ein Versprechen, erfülle es.
Das Leben ist Traurigkeit, überwinde sie.
Das Leben ist eine Hymne, singe sie.
Das Leben ist ein Kampf, akzeptiere ihn.
Das Leben ist eine Tragödie, ringe mit ihr.
Das Leben ist ein Abenteuer, wage es.
Das Leben ist Glück, verdiene es.
Das Leben ist das Leben, verteidige es.
(Mutter Teresa)

Das Leben ist Jesus, vertraue ihm.

In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Johannes 1,4

Mutterfreuden

In einem kleinen Bauerndorf machte einst der Pfarrer frühmorgens seine Besuche bei den Landwirten. Er traf die Familie noch vollzählig an und konnte dann oft auch noch mit allen zusammen frühstücken. Eines Morgens geht der Pfarrer über die große Diele in die Küche des Bauernhauses. Dort steht die Mutter am Herd und kocht die kräftige Milchsuppe für die Kinder und die Angestellten. Der Pfarrer fragt die Bauersfrau nach ihrem Mann. "Wir hatten heute nacht ziemliche Aufregung. Er ist ganz kaputt und hat sich ein bisschen hingelegt, um sich zu erholen." "Was war denn los bei euch?", fragt der Pfarrer nach. "Och, bei uns ist heute nacht das Zehnte angekommen!", sprach sie und rührte die Suppe weiter. Mutterfreuden!

Verzweifelt versucht eine junge Mutter, ihren Dreijährigen mit Spinat zu füttern, den aber der Junge absolut nicht mag, obwohl Spinat doch so gesund ist. Als alle Überredungskünste scheitern, versucht es die Mutter im Spiel. "Wir spielen zusammen Autobus. Der Bus fährt los. Er hält, und Leute steigen ein (dabei schiebt sie einen Löffel Spinat in den Mund), der Bus fährt weiter. Er hält wieder, und noch mehr Leute steigen ein (wieder einen Löffel in den Mund). Nach einer längeren Fahrt hält er wieder, eine Frau mit ihrem Jungen steigt ein (noch ein Löffel verschwindet im Mund)." Doch plötzlich ruft der Junge: "Alles aussteigen!" – und der ganze Spinat ergießt sich über den Jungen, den Tisch und die Mutter. Mutterfreuden!

Die Mutter war ganz gerührt, als ihre erwachsene Tochter sagte: "Aber Mutti, lass doch den Riesenberg Geschirr, du sollst doch nicht am Muttertag spülen!" Und wie eine Seifenblase platzte ihre Freude, als die junge Dame fortfuhr: "Du kannst das Geschirr doch einfach bis morgen stehen lassen!" Mutterfreuden!

Mutterfreuden sind die Freuden einer Mutter, wenn alle Kinder im Bett sind!

Das Beste, was ein Mann für seine Kinder tun kann, ist, ihre Mutter zu lieben, an jedem Tag, nicht nur am Muttertag. Das sind wahre Mutterfreuden!

Sie steht vor Tage auf und gibt Speise ihrem Hause … Kraft und Würde sind ihr Gewand, und sie lacht des kommenden Tages … Ihre Söhne stehen auf und preisen sie, ihr Mann lobt sie: Es sind wohl viele tüchtige Frauen, du aber übertriffst sie alle!
Sprüche 31,15.25.28f

Nicht einfach, aber einfach besser!

"Einmal hab ich Fynn gefragt, ob er was Süßes für mich hat, und er hat gesagt, nee. Da war ich enttäuscht und hab meine Augenfenster ein bißchen geputzt. Da war der ganze Schmutz von meiner Enttäuschung über keine Süßigkeiten drauf. Fynn hat mich an der Hand genommen, und wir sind vor den großen Spiegel gegangen. Da hab ich mich wie durch ein vollgespritztes Fenster gesehen, wo der Regen runterläuft. Das waren meine Tränen.
Jetzt ist es genug, hat Fynn gesagt. Das war schon eine Vollwäsche.
Und wie ich aufgehört hab und die Tränen eingetrocknet waren, hab ich mich im Spiegel wie auf Hochglanz gesehen und Fynns Gesicht auch. Es lachte von einem Ende bis zum andern. Das war genauso schön zu sehen, wie was Süßes zu essen."
(Anna)

Wenn wer mit mir lacht, ist das allemal besser, als wenn mir was süß schmeckt!

"Es gibt Allernächste, die bringen ins Verderben, und es gibt Freunde, die hangen fester an als ein Bruder!"
(Sprüche 18,24)

Augenfenster und Herzfenster

"Lieber Mister Gott!
Heut schreib ich Dir über mein Freund Fynn. Es gibt ja welche, die nicht genau wissen, wie Fynn ist, und das find ich traurig, weil Fynn, das ist der beste Mensch von der Welt. Er ist sehr groß und stark, aber er ist trotzdem sehr nett und sehr lieb. Er kann mich mit Schwung in die Luft werfen und dann auch wieder auffangen. Wie ein schöner Baum aus Mensch ist er. Aber das weißt Du ja auch.
Fynn sagt, wenn man in einem Haus wohnt, wo die Scheiben ganz schmutzig sind, und guckt raus, dann meint man, die Welt draußen ist so schmutzig, dabei ist sie es gar nicht. Und wenn man von draußen reinguckt ins Haus, dann denkste, es ist innen ganz schmutzig, aber das stimmt auch nicht. Es sind immer nur die Fenster, die schmutzig sind. Und Fynn sagt deshalb, nämlich, daß alle Menschen zwei verschiedene Arten von Fenstern haben: die Augenfenster, davon haben sie zwei, und das Herzfenster, davon hat jeder nur eins. Die Augenfenster sind da, um rauszugucken, und das Herzfenster ist da, um nach innen reinzugucken. Wenn man weint, sagt Fynn, dann ist das nicht nur wegen was Traurigem. Es ist auch dafür, daß man mal die Augenfenster putzen muß. Wenn sie dann sauber geworden sind von den Tränen, kann man besser durchgucken, und dann ist die Welt wieder viel heller als vorher.
Manchmal guck ich lieber durchs Herzfenster wie durch die Augenfenster. Weil, draußen kenn ich bald alles, was es zu sehen gibt. Aber wenn ich durchs Herzfenster nach innen reinguck, da seh ich immer Neues. Bei mir auch. Denn von innen, sagt Fynn, kennt sich niemand so gut, wie er seinen Garten kennt oder die Leute von gegenüber. Und das ist, weil das Herzfenster aus anderem Glas ist. Nach draußen, durch die Augenfenster, siehste meistens klarer, findet Fynn. Aber ich glaub, ich seh mit dem Herz besser."
(Anna)

"Laß dir wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, Herr, mein Fels und mein Erlöser!"
(Psalm 19,15)

Zu schwer?

In einer kleinen Stadt sitzt auf einer großen Treppe ein kleines Mädchen und weint. Sie hat ihren Schulranzen neben sich abgestellt und wischt sich die dicken Tränen vom Gesicht. Ich setze mich neben sie und frage vorsichtig: "Warum weinst du denn?" Sie schluchzt: "Ist so schwer!"
"Ist dein Schulranzen mit all den Büchern dir zu schwer?" – "Nein, der ist doch puppig leicht!" – "Ist die Schule zu schwer, verlangen die Lehrer zu viel, schaffst du deine Aufgaben nicht?" – "Nein, das Lernen ist doch nicht schwer!" – "Ja, was ist dann so schwer für dich, dass du so weinst?" Da sagt das sechsjährige Mädchen verblüffend einfach und ehrlich: "Das ganze Leben ist zu schwer, ich glaub‘, ich schaffe es nicht!"
Wie vielen Menschen ist das wohl aus dem Herzen gesprochen, und wie viele Lebensängste finden hier ihren einfachen Ausdruck. Die Herausforderungen des Lebens scheinen manche Menschen einfach zu erdrücken. Die Last von Einsamkeit und Leid, Schmerzen und Defiziten, Unerfülltheit und Not lassen viele daran zweifeln, ob ihre Kräfte reichen und ihre Hoffnungen tragen. Viele beschleicht die Sorge, ob sie es schaffen und die Zerreißproben bestehen werden. Das ganze Leben ist wirklich zu schwer, wenn wir alles allein tragen und bewältigen, lösen und schaffen müssten. "Werden wir das Leben meistern?", fragen viele voller Sorge und Zweifel. Nein, wir werden das Leben wohl nicht meistern. Aber wir haben einen Meister des Lebens als Freund und Begleiter. Er trägt uns und unser Leben, er hält uns mit all den Nöten fest in seiner Hand. Er meistert unser Leben, und wir wollen es ihm anvertrauen.

Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!
Johannes 14,1

Wer bin ich?

Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich träte aus meiner Zelle
gelassen und heiter und fest
wie ein Gutsherr aus seinem Schloß.
Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich spräche mit meinen Bewachern
frei und freundlich und klar,
als hätte ich zu gebieten.

Wer bin ich? Sie sagen mir auch,
ich trüge die Tage des Unglücks
gleichmütig, lächelnd und stolz,
wie einer, der Siegen gewohnt ist.
Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?
Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß?
Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig,
ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle,
hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen,
dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe,
zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung,
umgetrieben vom Warten auf große Dinge,
ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne,
müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen,
matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen?

Wer bin ich? Der oder jener?
Bin ich denn heute dieser und morgen ein anderer?
Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler
und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling?
Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer,
das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg?
Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
Wer ich auch bin, Du kennst mich,
Dein bin ich, o Gott!

(Dietrich Bonhoeffer)

"Herr, erquicke mich um deines Namens willen; führe mich aus der Not um deiner Gerechtigkeit willen, denn ich bin dein Knecht!"

(Psalm 143,11 f)

Gabe und Aufgabe

"Spender des Lebens, gib mir Kraft, dass ich meine Arbeit mit Überlegung tue, getreu dem Ziel, das Leben jener zu hüten, die meiner Versorgung anvertraut sind. Halte rein meine Lippen von verletzenden Worten.
Gib mir klare Augen, das Gute der anderen zu sehen.
Gib mir sanfte Hände, ein gütiges Herz und eine geduldige Seele, dass durch deine Gnade Schmerzen gelindert werden, kranke Körper heilen, Gemüter gestärkt werden, der Lebenswille wieder wachse.
Hilf, dass ich niemandem durch Unwissenheit und Nachlässigkeit schade.
Für jene, die gebeugt sind von Kummer und Weh, von Angst und Schmerz, gib mir Kraft zum Durchhalten.
Schenk mir, o Gott, deinen Segen zu meiner Aufgabe!" (Florence Nightingale)

Wir aber, die wir stark sind, sollen das Unvermögen der Schwachen tragen und nicht Gefallen an uns selber haben. Jeder von uns lebe so, dass er seinem Nächsten gefalle zum Guten und zur Erbauung … Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat!
Römer 15,1f.7

Pyrrhus-Siege

"Noch so ein Sieg, und wir sind verloren!" rief einst Pyrrhus (319-272 v.Chr.), der König von Epirus und Makedonien, aus, als er 279 einen Sieg unter großen Verlusten errang. Seitdem nennt man Erfolge, die eigentlich Verluste sind, Pyrrhus-Siege. Berufliche Erfolge werden oft mit Verlust von Familienleben und Freundschaften erreicht. Materielle Gewinne gehen oft mit der Zerstörung der Gesundheit einher. Immer weiteres Wirtschaftswachstum bedeutet die Minderung der elementaren Lebensgrundlagen. Aber auch persönlich erkämpfte und erkaufte Freiheit zahlt oft den Preis in der Gestalt der Einsamkeit.
Das schnelle Geld, der steile Anstieg, der rasante Fortschritt, die erkaufte Freiheit, die rigorose Selbstverwirklichung, das lustvolle Abenteuer haben ihren Preis. Sie sind oft Pyrrhus-Siege, weil sie den enormen Verlust von Umwelt und Lebensqualität, von Menschlichkeit und Würde, von Beziehung und Geborgenheit, von seelischer Ganzheit und körperlicher Gesundheit mit sich bringen.
Darum hat Jesus vor solchen Gewinnen, die den Verlust des Lebens in sich tragen, gewarnt und die Menschen eingeladen, den wirklichen Schatz in Ruhe und mit Geduld zu suchen: den Frieden mit Gott für die verletzte Seele, den Frieden untereinander und den Frieden mit sich selbst in den persönlichen Lebenssituationen.

Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?
Matthäus 16,26

Das halte fest!

Ergreife die Liebe, mit der Gott dich liebt!
Liebe das Leben, das Gott dir jeden Tag schenkt!
Sag Ja dazu, dass Gott dich in Jesus Christus als sein Kind angenommen hat.
Fange an, dich selbst von ganzem Herzen zu lieben, weil Gott dich so sehr liebt.
Wer du auch bist, wie schwer deine Tage und wie dunkel deine Nächte auch sein mögen, deren Finsternisse und Sorgen dich niedergedrückt haben, du bist für Gott unendlich wertvoll und wichtig!
Gib die Fehler und Irrtümer, gib alle Schuld deines Lebens an den, der dir seine Liebe und Vergebung schenkt ohne Vorbehalt – ein wunderbarer Tausch.
Vergib alle Verletzungen und Kränkungen, die man dir je zugefügt hat, an den, der gerecht richtet und barmherzig versöhnt – eine wunderbare Entlastung.
In Jesus Christus, unserem Erlöser, hat das Zerstörende und Lähmende unserer Vergangenheit alle seine Macht verloren, und das neue Leben, das wir mit Christus beginnen, kann uns keine Macht der Welt rauben, weder das Urteil anderer Menschen noch Misstrauen und Zweifel des eigenen Herzens.
Gott wird mit dir sein an diesem und an jedem neuen Tag. Amen, das ist wahr!

Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.
Jeremia 31,3

Die Liebe bricht den Bann

Eines Tages ging die schöne Prinzessin im Wald spazieren, als sie einem Frosch begegnete. Der Frosch grüßte sie mit ausgesuchter Höflichkeit. Die Prinzessin erschrak bis ins Mark, als sie den Frosch mit menschlicher Stimme sprechen hörte. Doch der Frosch sprach: "Ihre Königliche Hoheit, in Wahrheit bin ich gar kein Frosch. Ich bin ein Prinz. Eine böse Hexe hat mich in einen Frosch verwandelt."
Die Prinzessin hatte ein mildes Herz und erwiderte: "Kann ich irgend etwas tun, um diesen Zauber zu brechen?"
"Ja", antwortete der Frosch, "die Hexe sagte, dass der Bann gebrochen sei, wenn ich eine Prinzessin fände, die ich liebte und die drei Tage und drei Nächte bei mir bliebe. Dann würde ich wieder in einen Prinzen verwandelt."
Die Prinzessin konnte sogar schon den Prinzen in dem Frosch sehen. Sie nahm ihn mit in den Palast, worauf alle riefen: "Was für ein widerliches Geschöpf trägst du da mit dir herum?"
Doch sie entgegnete: "Nein, das ist kein widerliches Geschöpf, sondern ein Prinz!"
So behielt sie den Frosch Tag und Nacht bei sich – auch bei Tisch. Und nachts, wenn sie schlief, saß er auf ihrem Kopfkissen. Nach drei Tagen und drei Nächten wachte sie auf und sah den schönen jungen Prinzen, der ihr voll Dankbarkeit die Hand küsste, denn sie hatte den Zauber gebrochen und ihn wieder zum Prinzen werden lassen, der er gewesen war. (Ein orientalisches Märchen)
Das ist auch unsere Geschichte, denn wir sind eigentlich Königskinder, aber durch die Sünde und ihren Fluch entstellt. Wenn eine Liebe stark genug ist, den Bann zu brechen, können wir in Gottes Kinder verwandelt werden.

Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht.
Epheser 2,4f