Ich glaube an Gott

"Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat und noch erhält; dazu Kleider und Schuh, Essen und Trinken, Haus und Hof, Frau und Kind, Acker, Vieh und alle Güter;
mit allem, was not tut für Leib und Leben, mich reichlich und täglich versorgt, in allen Gefahren beschirmt und bewahrt;
und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohn all mein Verdienst und Würdigkeit; für all das ich ihm zu danken und zu loben und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin. Das ist gewisslich wahr!" (Martin Luther)

Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.
Psalm 104,24

Stein auf Stein

Der Grundstein für das Leben ist von Gott gelegt. Jesus trägt mit seiner Liebe das ganze Lebenshaus. (Jesaja 28,16; 1.Korinther 3,11)
Auch der beim Hausbau so wichtige Eckstein ist in den Winkel gesetzt und gibt dem Fundament den Halt. Gott hat den Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein für sein Reich gemacht. (Psalm 118,22; Epheser 2,20)
Darauf werden als lebendige Steine die Glaubenden zum Hause Gottes aufgebaut. (1.Petrus 2,5f) Immer wieder hat Gottes Volk die Gedenksteine aufgerichtet, um sich an Gottes Hilfe und Bewahrung zu erinnern. (Josua 24,25ff) Uns fällt ein Stein vom Herzen, wenn Gott uns die Last der Schuld und Sorge, der Angst und Not abnimmt. (Jesaja 35,4)
Der Stein der Weisen ist gefunden. Es ist der Stein, der nicht auf andere geworfen wird, weil Menschen sich um Jesu willen vergeben. (Johannes 8,7-11) Der Grabstein ist abgewälzt. Jesus ist auferstanden und hat eine Hoffnung über den Tod hinaus aufgeweckt. (Markus 16,3f)
Damit kommt ein Stein ins Rollen, der immer weiter läuft. Die wunderbare Botschaft vom Sieg des Lebens über den Tod geht um die Welt. (Apostelgeschichte 1,8; Matthäus 24,14) Gott wird denen, die in seinem Namen leben, den weißen Stein der Gerechtigkeit geben. Darauf steht ein neuer Name für eine ganz neue Identität. (Offenbarung 2,17) Wir haben bei Gott sozusagen einen Stein im Brett, und uns fällt wirklich kein Stein aus der Krone, wenn wir uns zu ihm bekennen. (Offenbarung 2,10) Schließlich wird Gott auch den Schlussstein als Krönung seines Hauses setzen. (Offenbarung 22,13)

Wenn doch auch du erkenntest, was zu deinem Frieden dient! Es werden Tage kommen, dass deine Feinde dich belagern und dich schleifen und keinen Stein auf dem anderen lassen, darum dass du nicht erkannt hast die Zeit, darin du heimgesucht bist.
Lukas 19,42ff

Leben und Tod

Zweierlei ist am christlichen Glauben überzeugend: seine Liebe zum Leben und seine Überwindung des Todes.
Der Tod ist schrecklich für Menschen, die geistlich tot sind, also ohne Beziehung zum lebendigen Gott sind. Sie bringt der Tod ins Verderben. Gottes Kinder, die geistlich lebendig sind, bringt der Tod zur Erfüllung und Krönung in das ewige Leben.
Ist der Tod das Aus und die unabwendbare Niederlage, so ist das Leben nur eine von Anfang an verlorene Schlacht.
Ist der Tod die Tür zum ewigen Leben, von dem lebendigen Christus aufgeschlossen, wird das irdische Leben ein wunderbarer Hinweg zu einem krönenden Ziel, eine spannende und erfüllte Zeit vor der letzten Vollendung und Erlösung. Wenn der Tod überwunden und seiner alles vernichtenden Macht entkleidet ist, wird das Leben erst richtig liebenswert und sinnvoll.

Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.
Offenbarung 21,4

Sonnengesang

Höchster, allmächtiger, guter Herr,
dein ist das Lob, der Ruhm und die Ehre und alles Preisen.
Dir allein, Höchster, stehen sie zu,
und kein Mensch ist würdig, dich nur zu nennen.
Sei gelobt, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen,
besonders dem Herrn, dem Bruder Sonne;
er ist der Tag, und du leuchtest uns durch ihn.
Er ist schön und strahlend in großem Glanz,
von dir, Höchster, trägt er ein Bild, das dir gleicht.
Sei gelobt, mein Herr,
durch Schwester Mond und die Sterne,
am Himmel geformt hast du sie, kostbar und schön.
Sei gelobt, mein Herr, durch Bruder Wind,
durch die Lüfte, wolkig und heiter, durch jedes Wetter,
das deine Geschöpfe am Leben erhält.
Sei gelobt, mein Herr, durch Schwester Wasser,
sehr nützlich ist sie, demütig, kostbar und rein.
Sei gelobt, mein Herr, durch Bruder Feuer,
durch den du die Nacht erleuchtest,
schön und fröhlich ist er, kraftvoll und stark.
Sei gelobt, mein Herr,
durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns erhält und regiert,
die vielerlei Frucht bringt, bunte Blumen und Kräuter.
Sei gelobt, mein Herr, durch jene,
die verzeihen aus deiner Liebe,
die Schwachheit ertragen und Not.
Selig, die harren in Frieden,
denn sie werden, Höchster,
von dir die Krone empfangen.
Sei gelobt, mein Herr, durch unsere Schwester,
den leiblichen Tod:
Kein Mensch kann ihr lebend entrinnen.
Weh denen, die in Todsünden sterben;
selig, die sie findet in deinem heiligsten Willen,
denn der zweite Tod kann ihnen nicht schaden.
Lobet und preiset meinen Herrn,
danket und dient ihm in großer Demut.
(Franz von Assisi)

Unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding, ihn loben ist lieblich und schön!
Psalm 147,1

Abschied von Illusionen

Niemals komme ich mir selbst auf die Spur.
Niemals bekomme ich mich selbst in den Griff.
Niemals bin ich mir meiner selbst sicher.
Niemals bin ich aus mir selbst verständlich.
Niemals bin ich mir selbst genug.
Niemals habe ich in mir selbst einen Sinn.
Niemals bringe ich mich selbst ans Ziel.

Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Psalm 73,23ff

Alle eure Sorgen

All eure Sorgen
heute und morgen
bringt vor ihn
bringt vor das Kreuz
ihr seid geborgen
heute und morgen
all eure Sorgen
bringt vor ihn
all eure Zwänge
Weite und Enge
bringt vor ihn
bringt vor das Kreuz
was euch bedränge
Weite und Enge
all eure Zwänge
bringt vor ihn
all eure Sorgen
Freuden und Fragen
bringt vor ihn
bringt vor das Kreuz
Jesus wird tragen
Freuden und Klagen
all euer Fragen
bringt vor ihn
(Eckart Bücken)
"Die Sorge um das Leben ist der größte Tyrann, der ein ganzes Heer von Schergen und Bütteln befehligt, um uns zu Knechten zu machen. In seinem Gefolge stehen: Misstrauen, Angst, Gewissensbisse, Verzagtheit, Murren, Nörgeln, Gereiztheit, Verbitterung, Starrsinn, Trübsinn, Schwermut, Verzweiflung und Gotteskälte. Sorget nicht!, heißt der Ruf gegen diese Dämonenbrut!" (Paul Schütz)

Alle eure Sorgen werft auf ihn; denn er sorgt für euch!
1.Petrus 5,7

Vierfache Freude

Der Mensch kennt eine vierfache Freude, die sein Leben erhebt:
1. Die Freude, Gutes zu tun. Auf diesem Feld der Ethik wird Freude erlebt, indem sie anderen gemacht wird.
2. Die Freude, Schönes zu sehen. Ästhetik ist der Sinn, der Formen und Farben, Zauber und Schönheit wahrnimmt.
3. Die Freude, Wahres zu erkennen. Vernunft und Verstand nehmen Zusammenhänge wahr und verarbeiten und verknüpfen sie.
4. Die Freude, Heiliges anzubeten. Im Glauben und Lieben sich dem heiligen Gott zu öffnen und seine Einwirkungen zu spüren, ist die höchste Lebensfreude. Die Freude am Heiligen, Wahren, Schönen und Guten sind die elementaren Impulse und Träger des menschlichen Lebens. Wer nichts Heiliges anzubeten hat, wer keine Wahrheit erkennen kann, wer keine Schönheit sehen und nichts Gutes tun kann, lebt ein verkümmertes Leben.

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Micha 6,8

Rebellion und Resignation

Der Mensch ist aus Gottes Haus und seinen Haushaltungen ausgezogen und baut nun seine Türme in Babel, die in Zerstörung und Verwirrung enden. Er baut seine Wolkenkuckucksheime in den Himmel und stürzt entsprechend tief ab. Er baut seine Luftschlösser in seinen Träumen und wacht mit Alpträumen in den Notunterkünften der Erde wieder auf.
Erst Hochmut und Vermessenheit, und wenn man daran scheitert, dann Schwermut und Verzweiflung. Das sind zwei Spielarten einer Sünde: Gott nicht zu vertrauen. Erst Rebellion, der trotzige Versuch, allein besser zurechtzukommen, dann Resignation, der traurige Ausdruck des Verlierens.
Für jede Rebellion und Sünde gegen Gott zahlen wir den Preis auf Heller und Pfennig mit Verlust von Leben und Lebensqualität. Für jeden Gehorsam und ganzes Vertrauen zahlt Gott den Preis auf Heller und Pfennig mit Vermehrung von Leben und Lebensqualität. Wer sich Gott verweigert, muss alles selbst bezahlen. Wer sich Gott verschenkt, bekommt alles von ihm geschenkt.

Ich freue mich über den Weg, den deine Mahnungen zeigen, wie über einen großen Reichtum.
Psalm 119,14

Zweifel und Glaube

Thomas, der Zweifler, hieß Zwilling. Ist der Zweifel ein Zwillingsbruder des Glaubens? Gehören Glaube und Zweifel immer zusammen? Fragen und Zweifeln sind ein Ausdruck der menschlichen Würde. Tiere und Sterne, Bäume und Steine fragen und zweifeln nicht. Aber der Mensch hat die Würde des Fragens. Er muss abwägen und entscheiden, nachdenken und wählen. So setzt die Glaubensentscheidung den Zweifel eigentlich voraus. Das Wort Zweifel erinnert daran: "Zwei-Falten" = zwei Möglichkeiten durchdenken, abwägen und dann eine Entscheidung treffen. Wer richtig zweifelt, kann auch richtig glauben. In einer Indianersprache Perus heißt das Wort Zweifel: zwei Gedanken haben. Machen wir es uns manchmal zu einfach, wenn wir nicht zwei Möglichkeiten erwägen, zwei Seiten sehen, zwei Gedanken haben, um uns dann richtig entscheiden zu können?
Jesus verurteilt nicht den Zweifel, wohl aber den Unglauben. Und der entsteht meistens, wenn Menschen die zwei Gedanken nicht mehr haben, die zwei Möglichkeiten nicht mehr sehen, sondern bei ihrer ersten Sicht stehen bleiben und im Unglauben verharren.

Jesus spricht zu Thomas: Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Johannes 20,29

The new way of life – Der neue Lebensweg

Eine Sonntagsausgabe der New York Times verbraucht 63.000 Bäume.
In den USA gibt es mehr Psychoanalytiker als Briefträger.
Die Verpackung von Cornflakes enthält mehr Nährstoffe als die Cornflakes selber.
In Los Angeles gibt es mehr Autos als Menschen.
Zehn Prozent des jährlichen Salzabbaus der ganzen Welt werden für die Enteisung der Straßen in den USA verwendet.
Die Bevölkerung der USA macht etwa 6 % der Weltbevölkerung aus, verzehrt aber rund 60 % aller irdischen Ressourcen.
Die Sahara ist so groß wie die USA.
Ein Jumbo-Jet hat in seinem Tank genügend Treibstoff, um ein normales Auto viermal um die Erde anzutreiben.
US-Bürger geben für Haustierfutter pro Jahr das Vierfache dessen aus, was sie für Babynahrung verwenden.
In den USA können Summen, die an Kidnapper bezahlt werden, von der Steuer abgesetzt werden.
Die Hersteller von "Monopoly" drucken pro Jahr mehr Geld als das Schatzamt der USA.
Nachdem ein junger Mann aus Pennsylvania sich zwei Jahre lang bemüht hatte, die Dame seines Herzens durch tägliche Liebesbriefe für sich zu gewinnen, gab sie im Sommer 1988 ihr Ja-Wort dem Postboten.

Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind! – Aber alles, was Gott tut, das besteht für ewig!
Prediger 1,14; 3,14