Warte nur!

"Vor dir verschlossene Türen, Unmöglichkeiten, dunkle Wände – bei Gott aber sind Licht, heilige Pläne der Liebe und des Friedens. Warte nur! Glaube, dass sich Gottes Gedanken viel mehr mit deinen Angelegenheiten beschäftigen als du selbst!" (Hedwig von Redern)
,Als ich furchtsam und verzagt mich selbst und mein Herz geplagt, als ich manche liebe Nacht mich mit Wachen krank gemacht, als mir aller Mut entfiel, tratest du, mein Gott, selbst ins Spiel, gabst dem Unfall Maß und Ziel!" (Paul Gerhardt)

Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, auf das ihr wartet.
Jeremia 29,11

Der andere Mensch

"Der ganze Mensch muss in das Evangelium kriechen und dort neu werden, die alte Haut ausziehen, wie die Schlange es tut. Wenn ihre Haut alt wird, sucht sie ein enges Loch im Felsen. Da kriecht sie durch und zieht ihre Haut selbst ab und lässt sie draußen vor dem Loch.
So muss der Mensch auch in das Evangelium und in Gottes Wort sich begeben und getrost folgen seiner Zusage; es wird nicht trügen.
So zieht er ab seine alte Haut, lässt draußen sein Licht, seinen Dünkel, seinen Willen, seine Liebe, seine Lust, sein Reden, sein Wirken. Und wird also ein ganz anderer, neuer Mensch, der alles anders ansieht als vorhin, anders richtet, anders urteilt, anders denkt, anders will, anders redet, anders liebt, anders lüstet, anders wirkt und fährt als vorhin!" (Martin Luther)

Ihr habt ja ausgezogen den alten Menschen mit seinen Werken und angezogen den neuen, der da erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbilde dessen, der ihn geschaffen hat.
Kolosser 3,9f

Überzeugend einfach – einfach überzeugend

Ein Mann mit einem schnellen Wagen überholt auf einer einsamen Landstraße einen alten Mann, der langsam auf seinem Esel den Weg entlang reitet. Er hält und ruft dem Älteren zu: "Soll ich Sie mitnehmen, mein Auto hat 300 Pferdestärken und ist viel schneller als Ihr Esel. Kommen Sie, steigen Sie bei mir ein, ich nehme Sie gerne mit." – "Nein, vielen Dank, antwortet der Alte, "mir ist mein Esel lieber, und ich mag es so langsam!"
Der Autofahrer gibt schneidig Gas, rast los, und kommt in der nächsten Kurve von der schmalen Straße ab und saust mit seinem Wagen in einen flachen Tümpel neben der Straße. Bald darauf kommt der alte Mann auf seinem Esel vorbei und ruft dem Wagenbesitzer zu: "Was machen Sie denn da im Wasser, tränken Sie Ihre dreihundert Pferde?"

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel. Denn ich will die Wagen wegtun aus Ephraim und die Rosse aus Jerusalem, und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden. Denn er wird Frieden gebieten den Völkern.
Sacharja 9,9f

Heiligung

Heiligung ist keine Eigenschaft, die wir erwerben, und kein Werk, das wir schaffen können. Heiligung ist eine Stellung, die wir zu Jesus einnehmen. Ein Strohballen zum Beispiel hat die Eigenschaft zu brennen. Diese Gefährdung wird er nie verlieren, so sehr er auch nicht brennbar sein möchte. Er würde sich dabei nur verkrampfen und es doch nie schaffen. Wenn aber der Strohballen in Wasser eingetaucht ist, kann er nicht brennen. Solange er unter Wasser bleibt, wird kein Feuer ihn entzünden und verbrennen können. Wenn er aus dem Wasser herauskommt und trocknet, wird er wieder seine Eigenschaft, zu brennen, haben. Im Wasser aber ist das Stroh bewahrt und geschützt vor dem Feuer.
So können Menschen niemals aus sich heraus heilig sein. Sie bleiben für alle Sünde und Schuld anfällig. Aber wenn sie in Christus bleiben, sind sie in ihm geheiligt. Jesus bewahrt und heiligt unser Leben. Er umgibt uns mit seiner Heiligkeit, und wir wollen die dazu nötige Einstellung haben.

Ihr aber seid in Christus Jesus. welcher uns gemacht ist von Gott zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung.
1.Korinther 1,30

Heilige

Heilige sind Menschen wie Du und ich, die Gott gehören.
Nur die Heiligen heilen die Welt.
Die Scheinheiligen entstellen sie.
Die Eisheiligen erschrecken sie.
Die Eiligen übersehen sie.
Die Gierigen verderben sie.
Die Hassenden zerstören sie.
Die Ängstlichen meiden sie.
Die Mächtigen benutzen sie.
Die Klugen erklären sie.
Die Phantasten verklären sie.
Nur die Heiligen heilen die Welt.

Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; aber was ich habe. das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth stehe auf und gehe!
Apostelgeschichte 3,6

Reine Herzen und schmutzige Hände

Viele Menschen haben saubere Hände, aber ein vergiftetes Herz. Liebe, aus Gott geboren, macht Menschen mit reinem Herzen und dem Mut, sich die Hände schmutzig zu machen. Die heilige Elisabeth von Thüringen, um die sich viele Legenden ranken, war eine solche Frau mit einem reinen Herzen voller Liebe und der Kraft, sich im Dreck der Welt die Hände schmutzig zu machen. Einer Legende nach nahm sie eines Tages einen Aussätzigen zu sich in ihr Haus, wusch seine stinkenden Wunden, pflegte und verband ihn und legte ihn schließlich in ihr eigenes Ehebett. Dem Landgraf wurde diese Ungeheuerlichkeit berichtet, und streng stellte er seine Frau zur Rede, wen sie da in ihr Ehebett gebracht habe. Elisabeth meinte, es wäre Jesus selbst, dem sie das Beste doch gewähren wolle. Ihr Mann ging in das Schlafgemach, um sich davon zu überzeugen, schlug die Bettdecke zurück und erblickte nicht den Aussätzigen, sondern den gekreuzigten Jesus.
Auch ihr Mann sieht kraft der Liebe nicht den verletzten Menschen, sondern in ihm den leidenden Jesus. Die Liebe verbindet die schmutzige Welt des Aussatzes und Schmerzes mit der reinen Welt des Heiles und des Guten.

Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan, damit die Liebe, mit der du mich liebst, sei in ihnen und ich in ihnen!
Johannes 17,26

Gernegroß

Wir alle sind gerne groß. Großes Geld, großes Glück, große Macht, große Schau, große Reise, großes Haus, großes Einkommen, große Gesellschaften, große Autos locken die Menschen und bringen sie dazu, im Wesentlichen immer kleiner zu werden. Beim Glückhaben wählen wir immer eine Nummer zu groß, beim Liebegeben sind wir oft eine Nummer zu klein.
Wirklich groß sind wir, wenn wir großmütig im Verzeihen,
großzügig im Geben,
großartig in kleinen Dingen und
großherzig in der Liebe sind!

Jesus sprach: Die Fürsten halten ihre Völker nieder. und die Mächtigen tun ihnen Gewalt. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer groß sein will unter euch, der sei euer Diener!
Matthäus 20,25f

Die Bibel bringt’s

Die Bibel ist das Buch für das Leben. Es ist ein Buch von Gott für den Menschen und zugleich ein Buch von Menschen für Gott.
Es ist die Ur-Kunde, also die ursprünglichste, elementarste Kunde der göttlichen Liebe zum Menschen.
Es ist die Ur-Kunde, also die erste, grundlegendste Kunde des menschlichen Lebens vor Gott.
Es ist die Ur-Kunde, also die erste und wichtigste Kunde des Glaubens, die göttliche Liebe und menschliches Leben in eine Beziehung bringt. Die Bibel ist die Aufdeckung der Zusammenhänge von Gott und Welt, Mensch und Leben, Bruch und Heil.
Die Bibel ist die Ausrichtung des Lebens und bietet Orientierung für Herkunft und Zukunft, Weg und Ziel des Lebens.
Die Bibel ist die Ausrüstung für das Abenteuer des Lebens. In ihr ist Nahrung und Kraft, Tröstung und Mut, Mahnung und Weisung, Herausforderung und Bewahrung.
Nur wer sich mit seiner ganzen Existenz auf dieses Buch einlässt, wird die wunderbaren Gaben empfangen, die es enthält.

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
Psalm 119,105

Dem Leben sind Tor und Tür geöffnet

Ein Mann ist in Not. Er geht zur Kirche, um dort zu beten. Er findet sie verschlossen. Enttäuscht kehrt er im Wirtshaus ein und tröstet sich mit einigen Bieren. Dann nimmt er sein Auto und fährt in die nächstgrößere Stadt bis vor den Dom. Auch der ist verschlossen. Verärgert setzt er sich ins Auto, nimmt Anlauf, durchbricht die große Eingangstür, braust den Mittelgang entlang bis vor den Altar. Ob er dort betet oder flucht, bleibt sein Geheimnis. Schließlich wendet er und fährt wieder aus der Kirche heraus. Der Sachschaden ist erheblich. Aber der Personenschaden in einem Menschen, der Hilfe suchte und alles verschlossen fand, auch. Wir sind eine geschlossene Gesellschaft. Die Häuser sind abgeschlossen. Die Kreise sind geschlossen. Die Kirchen sind abgeschlossen. Die Gesichter sind verschlossen, die Menschen sind zugeknöpft. Die Herzen sind eingefroren, und die Liebe ist erkaltet.
Da macht Gott seine Türen weit auf, lädt uns ein, zu kommen, zu reden, zu wohnen, zu bleiben und zu leben. Bei Gott sind dem Leben Tor und Tür geöffnet. Selbst die Gräber sind wieder geöffnet, und neues Leben ist möglich. "Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?" fragten einst die Frauen besorgt. Gott hat ihn schon abgewälzt. Jesus lebt. Und seine Leute wissen allerhand Lebendiges vom Tod.
Nun könnten wir auch wieder aufmachen: Gesichter und Herzen, Häuser und Hände, Kirchen und Gruppen.

Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort behalten.
Offenbarung3,8

Liebe ohne Ende

"O, Du unendliche Liebe, die nie aufhört, es allezeit liebreich auszuhalten mit mir. Wenn ich schlafe, wachst Du. Und wenn ich wachend mich irre, so machst Du den Irrtum zu dem noch Besseren, als es das Richtige gewesen wäre. Und ich, ich habe mich nur zu verwundern über Dich, Du unendliche Liebe!" (Sören Kierkegaard)

Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und es auch sind!
1.Johannes 3,1