Nimm dir Zeit

Die einzige Möglichkeit, Zeit zu haben, ist, sich die Zeit zu nehmen.
Nimm dir Zeit zur Arbeit, das ist der Weg zum Erfolg.
Nimm dir Zeit nachzudenken, das ist die Quelle des rechten Tuns.
Nimm dir Zeit zum Spielen, das ist das Geheimnis der Kinder.
Nimm dir Zeit zum Lachen, das ist die Musik der Seele.
Nimm dir Zeit zum Lesen, das ist der Brunnen der Weisheit.
Nimm dir Zeit, freundlich zu sein, das ist die Brücke zum Andern.
Nimm dir Zeit zum Träumen, das ist der Weg zu den Sternen.
Nimm dir Zeit zum Beten, das ist die größte Kraft des Lebens.
Nimm dir Zeit zum Schlafen, das erneuert die Kräfte für Leib und Seele.
Nimm dir Zeit für Menschen, das ist wichtiger als viele Dinge.
Nimm dir Zeit für Gott, denn ohne ihn ist jede Zeit verlorene Zeit!

Kauft die Zeit aus, denn es ist böse Zeit!
Epheser 5,16

Brauchen wir es wirklich?

Ein Mann hatte in seiner Gier nach Geld einen großen Goldschatz erworben und in seinem Geiz im Garten vergraben. Jede Woche grub er nachts das Loch auf und berauschte sich am Anblick seines Vermögens. Irgendwann muss ihn dabei jemand beobachtet, seinen Schatz ausgegraben und mitgenommen haben. Als der Geizhals das nächste Mal seinen Garten aufgrub, um den Goldschatz zu betrachten, fand er nur das leere Loch. Vor lauter Schmerz und Wut schrie der Mann, heulte und jammerte. Als die Nachbarn zusammenliefen, klagte er ihnen seinen Verlust. Einer der Nachbarn fragte den Mann, ob er denn das Gold zu etwas gebraucht hätte. "Nein", sagte der Mann, "ich wollte es nur jede Woche ansehen und mich freuen!" "Wenn du das Gold gar nicht gebraucht hast, dann kannst du ebenso gut jede Woche das leere Loch anschauen! Das macht doch wirklich keinen Unterschied."

Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet, und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viele Schmerzen.
1.Timotheus 6,10

Völlig unmöglich

Ein Mann wurde darüber informiert, dass ein Wirbelsturm und eine Flutwelle sein Haus hinweggerissen hätten. Er lachte und sagte: "Völlig unmöglich, ich habe den Hausschlüssel in meiner Tasche."
Ein Junge hörte im Konfirmandenunterricht, dass Gott die Welt und den Menschen geschaffen habe. Er lachte und sagte: "Völlig unmöglich, ich habe im Biologiebuch gelesen, dass die Welt aus einem Urknall entstanden ist und der Mensch vom Affen stammt!"
Ein Mann hörte in einer Sonntagspredigt, dass Jesus von den Toten auferstanden sei. Er lachte und sagte: "Völlig unmöglich, es ist noch nie jemand zurückgekommen!"
Eine Frau hörte ihre Nachbarin sagen, dass sich jeder Mensch einmal vor Gott für sein Leben verantworten müsse. Sie lachte und sagte: "Völlig unmöglich. Mit dem Tode ist alles aus!"
Ein Mann erzählte in einem Gesprächskreis, dass er im Krieg in einer bedrohlichen Situation im Schützengraben eine laute Stimme hörte, die ihn aufforderte, zwei Schritte zur Seite zu gehen. Eine Minute später schlug an dem Platz, den er verlassen hatte, eine Granate ein. Die Zuhörer lachten und sagten: "Völlig unmöglich, das ist alles nur Einbildung!"
Gott sagte zu einem Mann: "Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast?" Der Mann lachte und sagte: "Völlig unmöglich, meine Ernte war gut, meine Scheunen sind voll und ich habe einen Vorrat noch für viele Jahre!"

Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr die Schrift nicht kennt noch die Kraft Gottes.
Matthäus 22,29

Gottes Schuhgröße

"Tritt in Gottes Fußstapfen, er hat deine Schuhgröße!"
Dieser Satz aus einem Büchlein freut mich. Ich kann Gott folgen mit meinen Möglichkeiten und in meinen Grenzen. Ich muss nicht großspurig leben und mit Siebenmeilenstiefeln große Sprünge machen. Gott wird in Jesus menschlich, geht über diese Erde, lebt unser Leben, nimmt unsere Schwachheit an und unsere Schuld auf sich, trägt unser Leid und hält unser Schicksal aus. Ich kann seinen Spuren folgen mit meinen Gaben und in meinen Verhältnissen. Ohne den Druck zu größeren Leistungen und ohne den Zwang zu beschleunigen, kann ich in Gottes Fußstapfen treten. Die Nachfolge überfordert mich nicht, sie erlöst mich von übermenschlichen Anstrengungen und unmenschlichen Zwängen.
Aber dieser Satz macht mich auch nachdenklich. Ist Gott wirklich so klein und begrenzt? Hat er nur meine Schuhgröße und Armlänge, meine Herzfrequenz und Reichweite? Kann Gott nur Schritte machen wie ich? Nein, Gott ist größer als alle Welt, tiefer als alle Weisheit, höher als alle Vernunft, mächtiger als jedes Schicksal und stärker als der Tod. Gott ist der ewige, heilige, herrliche, große Gott, der Herr aller Herren und König aller Könige. Er ist der Anfang und die Vollendung allen Lebens. Ich folge Gott doch nicht, weil er so klein ist, sondern weil er immer noch größer ist. Ich folge Gott mit meiner Schuhgröße, aber ich folge Gott, der in keinen Schuh der Welt passen würde.

Die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen mächtig; der Herr aber ist größer in der Höhe.
Psalm 93,4

Das Gute schlechtmachen?

Einst sah ein Fuchs eine besonders reife, dicke Traube in einem Weinberg. Er spürte förmlich ihre Süße und träumte schon von ihrer Köstlichkeit. Das Wasser lief ihm nur beim Anblick der Traube im Mund zusammen. Voller Begehren sprang er zu der Traube hoch. Doch so sehr er sich auch abmühte, so oft er auch Anlauf nahm, so hoch er auch empor sprang, er konnte sie nicht erreichen. Als er schließlich erschöpft und geknickt nach Hause schlich, sagte er zu sich: „Ich meinte, die Traube wäre besonders süß und köstlich, aber ich habe mich geirrt, sie ist mir viel zu bitter, absolut sauer und völlig ungeeignet zum Verzehr. Wie gut, dass ich sie nicht erreicht habe!“
Wie oft verdrängen wir unsere Misserfolge, indem wir die Ziele schlecht reden? Warum müssen wir das Gute, das wir nicht erreichen konnten, schlechtmachen? Die süßen Trauben, die wir nicht haben konnten, wurden davon niemals bitter. Aber wir haben uns oft selbst belogen und andere beneidet. Das muss nicht so sein.

Habt ihr aber bitteren Neid und Streit in eurem Herzen, so rühmt euch nicht und lügt nicht der Wahrheit zuwider!
Jakobus 3,14

Ich setze auf die Liebe

„Wen der Himmel retten will, dem schenkt er die Liebe.“

(Laotse)

Ich setze auf die Liebe
Wenn Sturm mich in die Knie zwingt
Und Angst in meinen Schläfen buchstabiert
Ein dunkler Abend mir die Sinne trübt
Ein Freund im anderen Lager singt
Ein junger Mensch den Kopf verliert
Ein alter Mensch den Abschied übt

Das ist das Thema
Den Hass aus der Welt zu entfernen
Und wir bereit sind zu lernen
Dass Macht Gewalt Rache und Sieg
Nichts anderes bedeuten als ewiger Krieg
Auf Erden und dann auf den Sternen

Die einen sagen es läge am Geld
Die anderen sagen es wäre die Welt
Sie läg in den falschen Händen
Jeder weiß besser woran es liegt
Doch es hat noch niemand den Hass besiegt
Ohne ihn selbst zu beenden

Er kann mir sagen was er will
Und kann mir singen wie er’s meint
Und mir erklären was er muss
Und mir begründen wie er’s braucht
Ich setze auf die Liebe! Schluss.

(Hanns Dieter Hüsch)

Quelle: Hanns Dieter Hüsch, Das Schwere leicht gesagt, 1997/4 (0 tvd-Verlag Düsseldorf, 1991)

„Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit!“ (Kolosser 3,14)

Wo suchen wir?

Zwei Polizisten treffen mitten in der Nacht einen Mann, der unter einer Laterne in einer abgelegenen Straße etwas sucht. Sie bieten dem Mann ihre Hilfe an. Und so suchen sie zu dritt nach dem verlorenen Hausschlüssel. Schließlich fragt einer der Beamten den Mann: „Wo haben Sie denn Ihren Schlüssel verloren?“ – „Vor meiner Haustür!“ – „Und warum suchen Sie dann hier unter der Laterne?“ – „Weil es hier heller ist!“
Viele Menschen sind auf der Suche. Sie suchen das Leben, sie suchen den Sinn, einen Halt, sie suchen sich selbst, den Frieden, sie suchen Gott. Aber sie suchen dort, wo es hell und schön ist. Doch auch kleinste Reste der Vernunft sagen uns, dass man Dinge nur dort wieder finden kann, wo man sie verloren hat.
Der Ort, an dem wir Leben, Sinn, uns selbst, den Frieden und den Halt, die Freude und Erfüllung verloren haben, ist dort, wo Menschen sich von Gott abwandten, die Sünde. Darum ist es einsichtig, dass wir nur dort das alles wieder finden, was wir in der Trennung von Gott verloren haben. Das ist der Grund, warum Jesus die Menschen eingeladen hat umzukehren, die Sünde zu bekennen, Vergebung zu empfangen und die Beziehung zu Gott wieder zu finden. Man kann ein Paradies nur dort wieder finden, wo man es verlassen hat.

Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr.
Jeremia 29,13

Miteinander

Eine Schulklasse bekommt eines Tages eine neue Lehrerin. Im Rechenunterricht geht es zur Sache. Die Lehrerin schreibt zehn schwierige Aufgaben an die Tafel und holt zehn Kinder nach vorn. Jedes der Kinder soll eine Aufgabe lösen. Wer zuerst fertig ist, soll sich umdrehen, um zu zeigen, wer die oder der Beste ist. Die Kinder rechnen ihre Aufgaben aus. Aber keines dreht sich um. Sie warten, bis auch das letzte Kind seine Aufgabe gelöst hat, und drehen sich alle zusammen um. Die Lehrerin wird ärgerlich: „Ich habe doch gesagt, wer fertig ist, soll sich umdrehen. Versteht ihr das nicht?“
Aber die Kinder erklären ihrer Lehrerin, das wäre doch nicht richtig, wenn eines sich hervortun und die anderen beschämt sein würden.
„Wie sollen wir es denn dann machen?“, fragt die Lehrerin. Die Kinder antworten: „Wer gut und schnell rechnen kann, dreht sich nicht um, sondern hilft den anderen, bis alle fertig sind. Und dann drehen wir uns um!“
Wer ist der Erste, Beste, Schnellste? Das sind die Fragen, die eine Gesellschaft so schwierig machen, Stolz und Neid, Verachtung und Beschämung hervorbringen.
Wie kommen wir gemeinsam ans Ziel, wäre die Frage, die unser Miteinander entgiften könnte.

Und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer.
Epheser 5,2

Bergauf und bergab

„Man kann nicht bergauf kommen, ohne bergan zu gehen. Und obwohl Steigen beschwerlich ist, so kommt man doch dem Gipfel immer näher, und mit jedem Schritt wird die Aussicht umher freier und schöner! Und oben ist oben!“ (Matthias Claudius)
Ja, das ist wahr. Aufsteigen ist schwer, aber eine Lust. Auf den Gipfel der Freude, auf den Gipfel des Erfolges, in die Höhen des Lebens aufzusteigen ist wunderbar. Aber wie ist es mit dem Bergab? Man kann nicht bergab kommen, ohne abzusteigen. Und das Herabsteigen ist noch viel schmerzlicher, denn man kommt den Niederungen immer näher. Und mit jedem Schritt wird die Aussicht umher enger und bedrückender! Und unten ist unten, ganz unten. In den Tiefen der Einsamkeit, den dunklen Tälern von Alter, Krankheit und Schmerzen ist nichts mehr erhebend, nur noch niederschmetternd. Und doch muss jeder Mensch auch den Weg bergab gehen, die eigentliche Hochschule des Lebens und die letzte Reifeprüfung des Menschen.
Und wenn die Frucht reif ist, lässt sie sich los!
Das ist unser Trost, dass wir beim Loslassen nicht ins Verderben fallen, sondern in die Hände unseres guten Gottes. Aber das Loslassen bleibt das Schwerste im Leben.

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
Johannes 10,27f

Gemeinsam sind wir stark

Ein Mann hatte fünf Söhne, die unaufhörlich miteinander stritten. Wie oft hatte der Vater die Jungen ermahnt, sich zu vertragen und zu achten! Doch sie gerieten immer wieder so heftig aneinander, dass das ganze Haus von ihren Kämpfen und verbissenen Auseinandersetzungen erfüllt war. Eines Tages war der Vater des Streites und seiner Ermahnungen müde. Er nahm fünf gleich starke Holzstücke, band sie zu einem Bündel zusammen und bat jeden Einzelnen der fünf Söhne, das Bündel über dem Knie zu zerbrechen. Keinem der Söhne gelang es, obwohl sie alle kräftig und stark waren. Nun löste der Vater die Schnur, gab jedem Sohn ein einzelnes Stück Holz, das sie alle mit Leichtigkeit zerbrachen. „Jeder für sich ist schnell zerbrochen, aber stark wie das Bündel und unüberwindlich sind Brüder, die zusammenhalten!“

Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit!
Kolosser 3,14