Große Not in Osttimor durch Bürgerkrieg

Die rd. 920.000 Einwohner von Osttimor, einem Inselstaat zwischen Australien und Indonesien, haben in den letzten drei Jahrzehnten wirklich viel durchgemacht. 400 Jahre – bis 1975 – war die Insel portugiesische Kolonie. Die Aussicht, mit Ende der Kolonialzeit eine eigenständige Existenz zu beginnen, wurde durch einen 24 Jahre währenden Bürgerkrieg und schließlich durch Eingliederung als 27. Republik Indonesiens zunichte gemacht.

Als sich 1999 über 80% aller Timoresen in einer von Indonesien zugelassenen Volksabstimmung für die Selbständigkeit aussprach, begannen paramilitärische Truppen mit einer geradezu schlimmen Vertreibungsaktion. In 24 Jahren Bürgerkrieg und Gewaltherrschaft starben von über 1 Million Einheimischen rd. 185.000 Timoresen, rd. 500.000 mussten fliehen. 2/3 der Bevölkerung wurde obdachlos. Städte und Dörfer waren zu rd. 80 % zerstört. Dabei gehörte Osttimor schon bei Ende der Kolonialzeit zu den ärmsten Regionen unserer Erde.

Im Jahr 2002 setzte die Uno mit Friedenstruppen der Gewalt ein Ende. Indonesien verließ den Ostteil der Insel und zog sich auf den Westteil zurück. Nach freien demokratischen Wahlen wurde Osttimor im Mai 2002 als jüngstes Mitglied in die Uno aufgenommen. Eine internationale Finanzhilfe hat erste kleine Schritte zum Neuaufbau ermöglicht.

Aber die Not der traumatisierten und überwiegend arbeitslosen Bevölkerung ist nach wie vor riesig. Von den Familien – die durchschnittliche Kinderzahl liegt bei 8 – sind vor allem die Kinder die Leidtragenden. Etwa 60 % der Bevölkerung kann weder lesen noch schreiben, denn auch die Schulen waren zerstört.
Ebenfalls rd. 60% der Bevölkerung ist arbeitslos.
Osttimor gehört auch heute noch zu den zehn ärmsten Ländern der Erde.


Osttimor – kleiner Inselstaat nördlich Australiens
Krieg, Gewalt und Vertreibung brachten Elend und Armut.
Zerstörte Krankenhäuser, Schulen,
vernichtete Wohngebiete
sowie traumatisierte Kinder blieben zurück