"Ich habe ein Land gesucht zum Leben. Ich bin lange gewandert, ich bin alt geworden, ich habe es noch nicht gefunden. Ich suche ein Land zum Sterben. Ich wünsche mir dafür einen hellen lichten Tag, damit mein Herz es im Einschlafen warm hat.
Ich wünsche mir dafür ein ruhiges, verborgenes Fleckchen Erde, das mich aufnehme, mich bedecke, mich verstecke.
O gute Erde, alle haben mir weh getan –
Meine Freunde mehr als die anderen, aber sage es niemandem. Lass über mich einen Dornbusch wachsen, damit niemand mein Grab findet und nicht die Tränen derer, die ich liebte, auf mich fließen können, ihre höflichen Tränen ohne Schmerz. Sie würden mir noch zu weh tun. Lass lieber auf mich den langen traurigen Regen fallen, den wirklichen Regen." (Marie Noél)

Mein Leben ist hingeschwunden in Kummer und meine Jahre in Seufzen. Vor allen meinen Bedrängern bin ich ein Spott geworden, eine Last meinen Nachbarn und ein Schrecken meinen Bekannten. Ich bin vergessen in ihrem Herzen wie ein Toter; ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß.
Psalm 31,11ff