Der Leib ist bei Gott nicht das mindere Gefängnis für einen wertvolleren Geist, sondern der Tempel, das Heiligtum für Gottes Geist. Leiblichkeit, Sinnlichkeit und Geschlechtlichkeit sind für Gott nicht niedere Regionen unter einem höheren Geist. Gott hat Leib und Geist einander zugeordnet, damit aus ihrer Spannung zueinander Lebensfreude und Lebenskräfte, Lebenswerte und Lebenswürde wachsen.
Wohnen und Kleiden, Essen und Trinken, Ruhen und Spielen, Ehe und Familie, Beruf und Arbeit, Kultur und Bildung haben von daher eine ganz besondere Bedeutung. Sie sind nicht notgedrungene Mittel zu einem höheren Zweck, sondern vom Zweck- und Nützlichkeitsgedanken befreite Orte der Lebensfreude, Lebensqualität und Lebensmehrung.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben! Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.
Psalm 36,8f