"Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet. Je mehr jemand die Welt liebt, desto schöner wird er sie finden." (Christian Morgenstern)
Wer einmal wirklich das Seufzen der Natur und Kreatur vernommen hat, weiß, dass die Liebe das Elend erst richtig elend macht. Wer einmal sein Kind im Teufelskreis der Drogensucht hat verelenden und scheitern sehen, wer einmal seinen kleinen Jungen von einem Panzer überfahren und mit zerquetschtem Kopf im Arm gehabt hat, wer einmal seinen Ehepartner von einer unheilbaren Krankheit hat aufzehren sehen, weiß, dass gerade die Liebe erst das Schreckliche empfinden lässt. In Wahrheit ist es doch so, dass das Schöne durch die Liebe erst richtig schön wird, aber Not und Elend, Entstellung und Verfall werden durch die Liebe erst richtig schmerzlich und leidvoll.
Und wie war es beim Leiden und Sterben unseres Herrn, als man ihn schlug, anspuckte, mit Dornen krönte und an das Kreuz nagelte? Die Spötter haben gelacht, aber die Liebenden haben es nicht mit ansehen können.
Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg.
Jesaja 53,3