Müll oder Festmahl

Ein Londoner Polizist ging eines Abends durch die Straßen seines Bezirks, als er laute Geräusche aus einer Mülltonne hörte. Er dachte an eine Katze und wollte sie verjagen. Doch statt der Katze zog er einen zerlumpten Jungen aus der Mülltonne. "Lass mich los, das gehört mir!" schrie der Junge. Der Polizist brachte das Kind zu irischen Nonnen, die streunende Kinder versorgten. Dort fand sich der Junge in einer Gruppe Gleichaltriger wieder, die auf ihr Abendessen warteten. Bevor der Junge an dem festlich gedeckten Tisch Platz nehmen durfte, musste er gebadet und neu eingekleidet werden. Während des Bades hielt der Junge die Hand geschlossen und sagte immer wieder: "Das gehört mir!" Schließlich gelang es der Schwester, die Hand zu öffnen, und fand darin eine schmutzige, vertrocknete Brotrinde. Der Junge wollte sein in der Tonne gefundenes Essen festhalten, und unten im Saal war ein sättigendes Mahl bereitet. – Wie oft handeln wir ebenso! Wir fürchten uns, den alten Kram loszulassen, und glauben nicht den wunderbaren Verheißungen Gottes auf Lebensbrot und Wärme der Liebe und Erfüllung des Lebens. Wenn wir schließlich die harten Krusten unseres armen Lebens an Jesus abtreten, nimmt er uns mit zu einem wunderbaren Fest des Lebens, wo unser Lebenshunger gestillt und die Sehnsucht nach Geborgenheit erfüllt wird.

"Was kein Auge gesehen hat und kein Ohrgehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben!"

(I. Korinther 2,9)